Am 17. und 18. Oktober 2008 fand in Potsdam der Coaching-Kongress des DBVC statt. Das Motto des Kongresses lautete "Welche Rolle spielt der Coach?". DVDs der einzelnen Kongressveranstaltungen sind ab sofort bestellbar.
Obwohl sich die Ausläufer der Wirtschaftskrise bemerkbar machten und einige Coachs wegen Kriseneinsätzen kurzfristig fehlen mussten und man auch von Personalern hörte, Reisebudgets seien eingefroren worden, hatten es sich über 350 Besucher nicht nehmen lassen, das Branchenereignis zu besuchen. Der letzte Coaching-Kongress fand im Jahr 2005 in Frankfurt am Main statt.
Zur Eröffnung hatte sich der DBVC mit Dominik Bachmair nicht nur einen professionellen Moderator, sondern auch den Einsatz der TED-Technologie zwecks Publikumsabstimmung gegönnt. So konnten sich die Teilnehmer schnell selbst einklinken und ihre Befindlichkeit, aber auch ihre Erwartungen an den Kongress zum Ausdruck bringen. Die Abstimmung erfolgte mittels eines Handsenders und war in wenigen Sekunden als Meinungsbild auf der Leinwand sichtbar.
Mittels des TEDs konnte auch festgehalten werden, wer zu dem Kongress gekommen war: 43,5 Prozent der Kongressbesucher waren Coachs, 19,8 Prozent waren Vertreter eines Unternehmens und 17,5 Prozent bezeichneten sich als Berater. Trainer (4,2 %), Supervisoren (1,1 %) und Wissenschaftler (5,3 %) waren ebenfalls vertreten, die restlichen Teilnehmer kategorisierten sich selbst unter "Sonstige".
In gleicher Weise wurden die Erwartungen der Teilnehmer an den Kongress abgefragt. Hier ergab sich folgendes Bild: 62 Prozent der Besucher wollten neue Ideen, Ansätze und Methoden kennenlernen, 21,8 Prozent wollten von der Vernetzung profitieren, 2,6 Prozent gaben an, Aufträge akquirieren zu wollen und 13,5 Prozent ging es um das Sehen und Gesehen werden.
Natürlich wurde getreu nach dem Kongressmotto auch gefragt, welche Rolle der Coach denn nun spielt. Das Ergebnis der Publikumsabstimmung in der Übersicht:
47,7 % Sparringspartner
18,5 % Feedbackgeber
17,7 % Bergführer
5,4 % Ersatztherapeut
4,2 % Hofnarr
2,3 % Vorbild
1,9 % Heimlicher Steuermann
1,5 % Zuhörer
0,8 % Freundersatz
In fünf sogenannten Slots, also parallelen Vortrags- und Workshop-Schienen, ging es dann im Programm durch die beiden Veranstaltungstage. Insgesamt wurden über 30 Veranstaltungen angeboten und auf Video aufgezeichnet, so dass man keine Sorgen haben musste, etwas wichtiges zu versäumen. Etliche bekannte Referenten – beispielsweise von Dr. Roswita Königswieser über Klaus Eidenschink bis zu Dr. Bernd Schmid – konnte man hier erleben.
Am frühen Abend des ersten Tages wurde dann wieder ins Plenum zu einer Panel-Diskussion geladen. Unter der Moderation von Dr. Ulrike Wolff und Thomas Webers ging es um das Spannungsfeld zwischen Professionalisierung und kreativer Vielfalt im Coaching. Eine breite Palette an Meinungen war dort vertreten: Wissenschaftler wie die Professionsforscherin Dr. Beate Fietze und der Managementforscher Dr. Jürgen Koch und der Mitherausgeber der Zeitschrift OSC, Dr. Christoph Schmidt-Lellek, saßen neben dem Coach Klaus Eidenschink, dem Journalisten Klaus Werle (Manager Magazin), der für das interne Coaching bei der Boston Consulting Group zuständigen Isabell Witte, dem Experten bei der Stiftung Bildungstest, Alfred Töpper, sowie den beiden Verbandsvertretern Jörg Fellermann (DGSv) und Christopher Rauen (DBVC).
Die Diskussion griff die Erfahrungen, die die Szene in den letzten Jahren gemacht hat, auf, um sich der Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz von Coaching zuzuwenden. Den Abschluss bildete die Frage, wie man sich eine Professionalisierung innerhalb der Branche vorstellen sollte. Dies blieb kontrovers, was sich auch wieder in den TED-Ergebnissen des Publikums spiegelte. Allerdings wurde dadurch auch offenbar, wie unterschiedlich tief in der Szene über das Thema Professionalisierung nachgedacht wird.
Den Höhepunkt des Abends, vielleicht auch des Kongresses insgesamt, stellte die Verleihung der Coaching-Preise in den Kategorien Organisation und Wissenschaft dar (s. gesonderte Meldung). Danach war festliches Buffett und Party angesagt – und natürlich Networking. Das Hotel bot genügend Raum zum Austausch und zwanglosem Treffen. Interessant ist es sicher an dieser Stelle auch zu erwähnen, das auch Vertreter anderer Verbände anwesend waren und sich rege ins Gespräch einließen. Beispielsweise Dr. Karin Martens-Schmid (SG), Dr. Björn Migge (QRC) oder Christa Mesnaric (BDVT).
Der Samstag war der Tag der großen Namen unter den Referenten. So hatte Dr. Astrid Schreyögg zum Live-Coaching eingeladen und Dr. Wolfgang Looss sprach über die „Teachable Moments“ im Leben eines Managers. Sie zogen reichlich Publikum an und enttäuschten nicht. Der Beitrag von Dr. Looss wurde in der abschließenden TED-Befragung als bester Beitrag des Kongresses gewertet. Weitere Highlights waren aus der Sicht des Publikums die Beiträge von Prof. Dr. Arist von Schlippe, Dr. Gunther Schmidt, Ulrich Dehner und Dr. Astrid Schreyögg.
Zum Abschluss wurde das Publikum auch per TED befragt, ob der Kongress denn ihre Erwartungen erfüllt hatte. Hierbei stellte ich heraus, dass zwar weniger neue Ideen, Ansätze und Methoden kennengelernt wurden, man dafür aber deutlich mehr als erwartet von den Vernetzungsmöglichkeiten profitieren konnte. Ingesamt wurde der Kongress sowohl durch den Veranstalter, als auch vom Publikum und den Medienvertretern als voller Erfolg gewertet. Entsprechend äußerten viele der Teilnehmer und Referenten noch auf dem Kongress die Absicht, auch beim nächsten DBVC Coaching-Kongress wieder dabei zu sein. (tw)
Zur Kongress-Homepage:
www.coaching-kongress.de
Pünktlich zum Coaching-Kongress 2008 ist die erste gedruckte Ausgabe des Coaching-Magazins erschienen. Schwerpunkt der 64 Seiten umfassenden Ausgabe 3/2008 ist das Thema "Coaching und Organisationsentwicklung".
Die kostenfreie PDF-Ausgabe des Coaching-Magazins kann wie gewohnt im Internet unter www.coaching-magazin.de heruntergeladen werden – allerdings erst vier Wochen nach Erscheinen der gedruckten Version. Herausgeber Christopher Rauen: "Wir wollen damit allen Interessenten Gelegenheit geben, sich ein eigenes Bild von unserem Coaching-Magazin zu machen. Und natürlich würden wir uns freuen, wenn es die Leser überzeugt und sie das Magazin abonnieren. Nicht obwohl es in vier Wochen im Internet heruntergeladen werden kann, sondern vielleicht gerade deshalb. Diese Fairness mag man als Dummheit belächeln – wir glauben daran."
Die Ausgabe 3/2008 ist eine Doppelnummer. Ab dem nächsten Jahr erscheint das Coaching-Magazin quartalsweise. Das Abonnement mit vier Ausgaben pro Jahr kostet:
(jeweils versandkostenfrei und inkl. 7% USt.)
Das Coaching-Magazin bietet dem Leser eine hochwertige Mixtur aus Szene-Informationen, Hintergründen, Konzepten, Portraits, Praxiserfahrungen, handfesten Tools und einem Schuss Humor an. Dabei ist der Redaktion wichtig, inhaltlich wirklich auf das Coaching als professionelle Dienstleistung fokussiert zu sein und nicht schon jedes kleine Kunststückchen aus dem Kommunikationstraining in Verbindung mit modischen Lifestyle-Themen zum Coaching hochzustilisieren.
Gabriele Bollhöfer (Kategorie: Unternehmen) und Bernhard Trager (Kategorie: Wissenschaft) gewinnen im Finale. Feierliche Würdigung auf dem Coaching-Kongress 2008 in Potsdam.
Erstmalig wurde auf dem vom Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC) ausgerichteten Coaching-Kongress 2008 in Potsdam der Deutsche Coaching-Preis verliehen – ein Preis für Organisationen und Wissenschaftler, die sich um das Thema Coaching verdient gemacht haben. Weiterlesen
DBVC-Anforderungen: Didaktik und Theorie, persönliche und professionelle Kompetenzen, die Einbeziehung von relevanten Kontexten und der Bezug zur Praxis.
Bislang gab es eher allgemeine Anforderungen an Coaching-Weiterbildungsanbieter für die Anerkennung durch den Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC). Im April des Jahres hatte der Österreichische Dachverband für Coaching (ACC) mit konkretisierten Ausbildungsstandards aufgewartet. Die neuen Qualitätsstandards des DBVC ergänzen nun die seinerzeit gesetzten Formalia um Anforderungen an Didaktik und Theorie, persönliche und professionelle Kompetenzen, die Einbeziehung von relevanten Kontexten und den Bezug zur Praxis gemäß den Leitlinien des DBVC.... Weiterlesen
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Der alte ist im Wesentlichen der neue Vorstand. Für Angelika Leder ist nun Monika Sombetzki neu an Bord.
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Die Zeitschrift "managerSeminare" enthält in ihrer Ausgabe November 2008 (Heft 128) einen Artikel über Coaching-Verbände und geht darin Frage nach, ob für Coachs die Verbandsmitgliedschaft wichtig ist.
Eigentlich dürfte für Coachs eine Verbandsmitgliedschaft durchaus lukrativ sein, dient sie doch dem professionellen Austausch und dem Networking, möglicherweise aber auch der Akquisition. Wenn es nur nicht so viele Verbände in Deutschland gäbe… Deshalb hat managerSeminare eine Befragung durchgeführt (siehe Link).
Als Ergebnis wird im Bericht heraus gestellt: 31 Prozent achten bei der Auswahl darauf, dass der Coach einer Interessengemeinschaft angehört. – Einmal abgesehen davon, dass wir nichts über die Merkmale der Stichprobe erfahren, ob hier also Einkäufer geantwortet haben, Coachs oder irgendwelche Sonstigen: Erst über das Studium der separaten Ergebnistabelle erfahren wir, dass die „stimmige Chemie zwischen Coach und Coachee“ offensichtlich ein entscheidenderes Kriterium der Auswahl ist (80%).
36 Prozent der Befragten, so wird im Fließtext heraus gestellt, gaben an, dass sie sich bei der Suche nach einem Coach direkt an einen Verband wenden. – In der Ergebnistabelle lesen wir dann, dass die überwältigende Mehrheit Bekannte und Kollegen um Empfehlungen bittet (84%). Autorin Corinna Moser zieht daraus den messerscharfen Schluss: Die Verbandszugehörigkeit kann bei der Neukundengewinnung hilfreich sein kann. Dies mag dem Leser dann doch etwas arg ungereimt erscheinen.
Warum Verbände wichtig sind, lässt die Autorin Professor Dr. Stefan Kühl beantworten: Die Coachs befinden sich im sogenannten „Kompetenz-Darstellungsdilemma“. Sie müssen sich kompetent präsentieren, aber Eigenlob kommt bei Kunden nicht gut an. Also müssen andere gut über einen sprechen. Neben Veröffentlichungen und Vorträgen spielen daher Verbände eine Rolle. Wenn es nur nicht so viele Verbände in Deutschland gäbe… Sie machen sich gegenseitig Konkurrenz und der Kunde verbleibt ratlos.
Unternehmen haben es an dieser Stelle insofern einfacher, als sie sich kompetente Coaching-Gatekeeper ins Haus holen, die ihr Geschäft verstehen und professionelle Auswahlprozesse implementieren – und beispielsweise Coaching-Pools aufbauen. Ob diese Experten aber immer so kompetent sind, daran lässt eine aktuelle Diplomarbeit zweifeln: Romina Henle fand heraus, dass die Verbandszugehörigkeit nur in einem einzigen der untersuchten Großunternehmen als Auswahlkriterium anerkannt war. Vielfach waren die Qualitätskriterien der Verbände gar nicht bekannt.
Das grundsätzliche Problem haben auch die Coaching-Verbände erkannt. Sie treffen sich seit Monaten im sogenannten „Round Table“, um sich abzustimmen. Dass dabei relevante Fortschritte feststellbar gewesen wären, hat man allerdings bislang nicht verlauten gehört. So macht nun zunehmend das Stichwort der Marktbereinigung die Runde. Die Zahl der Verbände werde in den nächsten Jahren schrumpfen, zitiert managerSeminare den ICF-Vorstand Marius Hansa.
Warum als Quellen im Beitrag die Verbandsvertreter Hansa (ICF), Müller (DCV) und Rauen (DBVC) zitiert werden – und lediglich eine einzige Personalmanagerin, bleibt dem Leser unerschlossen, ebenso wie, ob er sich bei dieser Auswahl der Autorin etwa etwas denken solle. Im Anhang wird dann das Verbandsspektrum in Tabellenform aufgefächert nach: Aktivitäten der Qualitätssicherung, Mitgliederzahlen, Aufnahmebedingungen, Ständige Anforderungen, Kosten. Auch das macht nicht wirklich schlauer: So wird beispielsweise angeführt, der BDP habe 12.000 Mitglieder, dabei wird im Text erklärt, es gäbe ein Psychologenportal mit einer eigenen Datenbank für Coachs. Dort finden sich dann lediglich etwas mehr als 50 Coachs. Der BDP ist eben kein Coaching-Verband - im Gegenteil: er ist überwiegend ein Psychotherapeutenverband. Ein Argument, das auch auf andere gelistete Verbände zutrifft wie den BDVT oder den dvct, die mehrheitlich Trainer organisieren. Unscharfe Kriterien, unscharfes Verbandsspektrum - vielleicht macht dies ja die Schwierigkeit der (und mit der) Branche aus, das Problem hat Autorin Moser völlig korrekt erkannt; doch ihr Beitrag zur Lösung bleibt fragmentarisch.
Die Fragen, ob die Verbandsmitgliedschaft hilfreich ist, oder welche Qualitätssicherung die Coaching-Verbände betreiben (Untertitel) werden im Beitrag (leider) nicht wirklich geklärt. (tw)
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Auch in diesem Monat ist unser Netzwerk durch neue Mitglieder in der Coach-Datenbank gewachsen.
In unserer Ausbildungsdatenbank auf CoachDb finden alle, die Coach werden oder sich als Coach weiter qualifizieren möchten, professionelle Coaching-Aus- und Weiterbildungen. Alle Angebote werden von uns überprüft und erfüllen unsere hohen Qualitätsstandards.
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ISSN: 1618-7733 (Archivausgabe – diese Website)
ISSN: 1618-7725 (E-Mailausgabe)