Coaching-Standards

08.10.2008

Der Arbeitskreis Assessment Center e. V. hat seine sechs 2004 veröffentlichten Coaching-Standards aktualisiert. - Eine Grundlage für die sachgemäße Anwendung von Coaching in Unternehmen.

Der Arbeitskreis Assessment Center, Forum für Personalauswahl und Personalentwicklung e.V. (AK-AC), versteht sich als Zusammenschluss interner und externer Fachleute aus dem Bereich Human Resources, die seit Mitte der 70er Jahre ihre Erfahrungen im Bereich Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung aktiv nutzen, austauschen und optimieren. Ende September hat der unter Personalern einflussreiche AK-AC den 7. Deutschen Assessment-Center-Kongress in Potsdam veranstaltet.

Ziel der Coaching-Standards ist, eine Grundlage für die sachgemäße Anwendung von Coaching in Unternehmen zu schaffen. Mit ihrer Hilfe soll es möglich sein, die Güte von Coaching-Angeboten für die betriebliche Praxis zu prüfen und damit unqualifizierte Angebote erkennen zu können. Transparenz und Klarheit für die Klienten soll so ermöglicht werden. Dabei ist dem AK-AC wichtig, Coaching als betriebliche Intervention eindeutig insbesondere von psychotherapeutischen Behandlungsformen abzugrenzen und die Akzeptanz von Coaching-Maßnahmen insgesamt zu steigern.

Coaching definiert der AK-AC als eine anlassbezogene und zeitlich begrenzte Maßnahme mit dem Ziel einer individuellen (Weiter-) Entwicklung. Dieser Prozess setzt wechselseitige Akzeptanz zwischen den Beteiligten voraus und ist als ganzheitlicher Ansatz zu verstehen, der Fachkompetenz, Persönlichkeit und individuelle Verhaltensweisen vereinen kann. In diesem Prozess ist der Coach dem Auftraggeber gegenüber neutral und verfolgt keine eigenen oder fremdgesteuerten Ziele. Er agiert als „Sparrings Partner“ des Coachee (Klienten). Insgesamt hat die Arbeitsgruppe Coaching sechs Standards aufgestellt:

  1. Vor der Durchführung von Coaching-Maßnahmen sind Anlass und Zielsetzung sowie Rahmenbedingungen, Verfahrensfragen und Konsequenzen zu klären und zwischen den Beteiligten zu vereinbaren.
  2. Coaching wird als ein zielgerichteter Prozess verstanden, der einen zwischen Coach und Coachee vorab definierten Auftrag umfasst und nach Erreichung des definierten Zieles beendet ist. Mit Coaching wird ein explizit vorab definiertes Ziel angesteuert. Der Coaching-Prozess ist kein Selbstzweck.
  3. Vor jedem Coaching ist durch den Auftraggeber zu klären, ob der Coach über die nötige wissenschaftlich fundierte Qualifikation verfügt und diese regelmäßig aktualisiert.
  4. Ein gutes Coaching ist gekennzeichnet durch den situations- und personenbezogenen Einsatz vielfältiger Methoden. Je nach Zielsetzung und Erfahrung der Coaching-Partner sind die Methoden so auszuwählen, dass sie ein möglichst optimales Verhältnis von Aufwand und Nutzen (im Sinne des Erkenntnisgewinns) ermöglichen. Der Coach sorgt zu allen Zeiten des Prozesses für Transparenz. Der Coachee hat die Sicherheit, mit seriösen und ihm nachvollziehbar begründeten Methoden konfrontiert zu werden und zu arbeiten.
  5. Coaching ist ein zeitlich begrenzter Prozess, der mit der Erreichung der vereinbarten und fixierten Ziele beendet ist.
  6. Bei der Durchführung von Coaching-Maßnahmen ist ihr „Erfolg“ im Sinne der Erreichung der vorher definierten Ziele zu messen. Diese Evaluation ist zu vollziehen zwischen Coach und Coachee, ggf. unter Einbeziehung anderer Prozessbeteiligter (z.B. Vorgesetzten, Mitarbeiter der Personalentwicklung), sofern sie in die Zielfindung eingebunden waren.

Jeder Standard wird hinsichtlich „Nutzen“, „Umsetzung“ und „Verstöße“ ausführlich erläutert. (tw)

Weitere Informationen:
www.arbeitskreis-ac.de/projekte/standards/coaching-standards2008.pdf

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