Im Juni 2001 erschien die erste Ausgabe des Coaching-Newsletters – und wurde damals an 310 Empfänger versendet. Inzwischen hat sich die Empfängerzahl auf über 30.000 gesteigert und damit fast verhundertfacht. Anlass genug für einen Rückblick, wie alles begann.
Natürlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, auf welche Arbeit ich mich mit dem Schreiben und Versenden des Coaching-Newsletters einlassen würde (dies hier ist übrigens die 112. Ausgabe des Coaching-Newsletters). Die große Nachfrage der Coaching-Report-Homepage ermutigte mich aber im Herbst 2000, über einen Newsletter zur Abrundung des Angebotes nachzudenken. Ursprünglich war es meine Zielsetzung, den Coaching-Report dauerhaft anzubieten, wenn er langfristig mindestens 1.000 Besucher im Monat verzeichnen würde. Gleich im ersten Monat waren es bereits 1.455 Besucher. Die Nachfrage war also vorhanden – Grund genug, nachzulegen.
Nun ist eine Homepage ein "Pull-Medium", d.h. man muss sie besuchen. Daher dachte ich über ein Push-Medium nach, also einen Dienst, der zu den Menschen kommt. RSS-Dienste waren damals faktisch unbekannt, Twitter existierte nicht. Ein Push-Medium war damals ein Newsletter. Daher beschloss ich, monatlich einen Newsletter zum Thema Coaching zu verschicken. Dieses Intervall war mir wichtig, denn einen Newsletter jede Woche oder alle 14 Tage zu versenden, wäre mit einem so großen Aufwand verbunden gewesen, dass die Qualität darunter gelitten hätte. Zudem wusste ich aus eigener Erfahrung als Empfänger diverser anderer Newsletter, wie störend eine zu hohe Frequenz sein kann. Man überliest solche Newsletter und irgendwann bestellt man sie ab. Dies wollte ich verhindern, um Aufwand und Nutzen in einem möglichst optimalen Verhältnis zu halten.
Nachdem die grundsätzliche Entscheidung für den Newsletter getroffen war, mussten die technischen Grundlagen geschaffen werden. Da ich nicht von anderen Internet-Dienstleistern abhängig sein wollte, war die Entscheidung für eine Individual-Programmierung schnell gefasst und so beauftragte ich einen Freund mit Programmierkenntnissen für die technische Umsetzung. Erfreulicherweise funktionierte dies relativ einfach, jedenfalls sind mir keine großen technischen Hürden in Erinnerung. (An der Stelle: Sven, vielen Dank für Deine Arbeit, ohne die all dies nicht möglich geworden wäre!)
Während die technische Basis entstand, musste ich mich nun um das Wichtigste kümmern: Der Newsletter brauchte Abonnenten. Auf der Homepage des Coaching-Reports verfasste ich daher einen Hinweis, dass ich demnächst einen Newsletter zum Thema Coaching versenden würde und wer Interesse daran hätte, möge seine E-Mail-Adresse in das Abo-Formular eintragen. Bei inzwischen deutlich über 5.000 Coaching-Report-Besuchern, hatte ich – verwöhnt durch den Anfangserfolg mit dem Coaching-Report – hohe Erwartungen. Letztlich meldeten sich pro Tag aber "nur" 10 Personen für den Newsletter an. Das war schon eine kleine Enttäuschung für mich, denn ich hatte mit der doppelten bis dreifachen Resonanz gerechnet. Nach einem Monat kamen auf diese Weise immerhin 310 Empfänger zusammen. Und an die musste nun der erste Newsletter verschickt werden.
Der erste Coaching-Newsletter
Passend zum Online-Boom wählte ich für den ersten Newsletter das Hauptthema "Was ist vom Online-Coaching zu halten?". (Der erste Coaching-Newsletter ist übrigens – wie alle anderen jemals erschienenen Ausgaben – bis heute im Archiv http://www.coaching-newsletter.de/archiv/ abrufbar.) Damals wie heute sah ich in einem Online-Coaching keine eigenständige Coaching-Variante, sondern nur eine Hilfsform. Mit dieser Meinung, die gegen den Zeitgeist verstieß (vermutlich gilt das wohl immer noch), wollte ich bewusst polarisieren. Der Newsletter brauchte Aufmerksamkeit, denn mir war klar, dass sich ohne diese Aufmerksamkeit die Abonnentenzahl nicht gut entwickeln würde.
Außerdem brauchte der Newsletter natürlich etwas anderes, um erfolgreich zu sein: Er brauchte Substanz. Ohne eine inhaltliche Qualität – ohne einen Nutzen für den Leser – wäre das Ganze zum Scheitern verurteilt gewesen. Daher legte ich von Anfang an darauf wert, eben nicht die "übliche" Mixtur aus Allerweltszitaten, Kalendersprüchen und platter Eigenwerbung zu publizieren. Wer will so etwas lesen?
Als weiteren "Teaser" wählte ich für den ersten Newsletter eine von mir geplante Marktübersicht zu Coaching-Ausbildungen (aus der später tatsächlich der Coaching-Index werden sollte) und den Beitrag "Der Coaching-Domain-Markt". Darin gab ich nicht nur eine Marktübersicht und Preishinweise, sondern auch Empfehlungen, welche guten Domains damals noch frei waren. Mir schien dieses Thema naheliegend, weil ich den Abonnenten ein technisches Interesse unterstellte. Immerhin war im Jahr 2001 das Internet für viele Menschen noch Neuland und wer jetzt schon im Web unterwegs war, sollte sich – so dachte ich – auch für freie Internet-Domains interessieren.
Möglicherweise war die Themenwahl zu techniklastig – man sollte halt nicht von sich auf andere schließen... Jedenfalls war die Resonanz auf den ersten Newsletter eher flau. Obwohl nun der Newsletter an 310 Leute versendet war und somit eine erste Referenz vorlag, gelang es mir im Folgemonat lediglich 210 weitere Abonnenten zu gewinnen. Langsam wurde mir klar, dass der Erfolg sich nicht so einfach einstellen würde...
Was ich damals jedoch noch nicht wusste, war der jahreszeitliche Einfluss auf die Abonnentenzahlen. Es war bereits Juli und das Wetter war ausreichend gut genug, um die Menschen vom Computer wegzulocken. (Dies ist kein Scherz. Heute können wir anhand der Besucherzahlen erkennen, ob in Deutschland überwiegend gutes oder schlechtes Wetter herrscht – bei schlechtem Wetter sitzen deutlich mehr Menschen am Computer). Im August 2001 kamen daher nur weitere 160 Abonnenten dazu und im September waren es nur noch 120. Kaum war die Ferien- und Sommerzeit aber vorbei, gingen die Zahlen wieder nach oben. So konnte ich im Oktober 2001 den 1.000. Abonnenten verzeichnen. Dies war für mich ein wichtiger Meilenstein, denn er zeigte das Marktpotenzial.
Zuwachsratenrekorde
Erst im April 2003 sollte es mir schließlich gelingen, den Zuwachsratenrekord des ersten Monats zu übertreffen. Durch kontinuierliche Arbeit hatte der Coaching-Newsletter zu diesem Zeitpunkt zwar schon 5.000 Abonnenten; trotzdem wollte die Zuwachsrate einfach nicht über 300 pro Monat steigen. Daher beschloss ich ein Experiment: Auf der Homepage des Coaching-Reports (und dem inzwischen hinzugekommenen Coaching-Index und der Coach-Datenbank) platzierte ich eine Popup-Werbung. Wenn man die Seite besuchte, ging im Hintergrund ein Fenster auf, das zum Abonnieren des Newsletter aufforderte.
Offen gesagt fand ich diese Form der Werbung ärgerlich und richtig lästig. Daher hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt bewusst von dieser Werbeform abgesehen. Als kurzfristiges Experiment wollte ich es jedoch wenigstens einmal ausprobieren. Und es kam wieder einmal anders: Die Popup-Werbung war extrem erfolgreich, die Zuwachsraten steigerten sich um mehrere 100 Prozent! Mir wäre es auch lieber gewesen, diese Form der Werbung nicht verwenden zu müssen. Aber das waren wirklich handfeste Argumente. Wir bauten die Popup-Werbung aus – und im November 2003 durchbrach der Newsletter die Grenze von 10.000 Abonnenten.
Leider erkannten aber auch die Werbebranche und die Spammer das Potenzial dieser Werbeform. Im Ergebnis bekam der damals populäre Internet Explorer einen Popup-Blocker, die Werbefenster wirkten immer weniger und wir mussten uns etwas Neues einfallen lassen. Immerhin konnten wir aber eine ganze Zeit von den Popups profitieren. Im November 2005 hatte der Coaching-Newsletter 20.000 Abonnenten. Dann war die Ära der Popup-Werbung vorbei.
Dank kontinuierlicher Arbeit, dem Ausbau meiner Firma, neuen Mitarbeitern und dem Aufbau weiterer Internetportale konnten wir dennoch im Laufe der Jahre die Abonnentenzahlen steigern. Immer mehr Menschen bekamen Zugang zum Internet und das Thema Coaching wurde immer populärer. Der Buchmarkt expandierte drastisch, ebenso die Anbieter von Coaching-Ausbildungen und Coaching wurde immer mehr zu einem Massenphänomen. Inzwischen ist Coaching etabliert und der Markt wächst jährlich im oberen einstelligen Prozentbereich. Allerdings ist es für uns heute nicht mehr so einfach die Abonnentenzahlen zu steigern, denn es veralten ca. ein Prozent der Adressen pro Monat (weil Menschen den E-Mail-Provider oder die Firma wechseln usw.). Bei inzwischen über 30.000 Abonnenten bedeutet dies, dass ca. 300 Adressen pro Monat ungültig werden. Diesen Schwund müssen wir durch entsprechenden Zuwachs ausgleichen. Aber ich bleibe zuversichtlich, dass wir dies auch in der Zukunft schaffen werden.
Zum Schluss dieses Rückblicks möchte ich noch ein kleines Detail verraten, das vielleicht überrascht:
Die Herausgabe eines neuen Newsletters ist jedes Mal zunächst mit etwas Frustration verbunden. Man investiert einiges an Zeit und Mühe – und nach dem Versand kommen als erste Reaktion Abmeldungen. Dies liegt daran, dass eine neue Ausgabe einige Empfänger daran erinnert, den Newsletter abzubestellen. Und außerdem erweisen sich neben den unvermeidlichen "Bin-im-Urlaub"-Autorespondern eben auch ein Prozent der Adressen als nicht mehr aktuell – und müssen entfernt werden. Auf den Versand folgt also immer erst ein Abonnenten-Schwund. Aber nach ca. zwei Tagen gewinnen die Anmeldungen die Oberhand und die Empfängerliste wächst wieder an. (cr)
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Chief Information Officers (CIO), so Executive Coach Gudrun Happich im Portal des IT-Wirtschaftsmagazins "CIO", stehen zurzeit vor drei großen Herausforderungen:
Dem CIO werde das Zusammenspiel dann gelingen, wenn er die Rolle des Kommunikators und anerkannten Gesprächspartners einnimmt. (tw)
Weitere Informationen:
http://www.cio.de/karriere/2273555/
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