24.01.2011
Die Coaching-Psychologie ist weltweit im Vormarsch. Das wurde am 1. Internationalen Coaching-Psychologie-Kongress vom 14. bis 15. Dezember 2010, an der City University London/UK sehr deutlich. Speziell beeindruckte die rund 250, vorwiegend aus der Praxis stammenden Kongressteilnehmenden das breite Angebot von über 80 Beiträgen, vorgetragen von mehr als 40 Referenten und Referentinnen aus aller Welt.
Coaching-Psychology ist im Selbstverständnis der Special Group in Coaching Psychology (SGCP), einer Untergruppe der British Psychological Society (BPS), Wissenschaftsdisziplin und Profession zugleich. Vicky Ellam-Dyson, die Kongressvorsitzende, und Professor Stephan Palmer (City University London/UK), ließen keinen Zweifel aufkommen, dass die Coaching-Psychologie eine klare Vision verfolgt: Coachs und an Coaching interessierten Personen soll der Nutzen von Psychologie für wirksames Coaching nahe gebracht werden. Damit steht der Anspruch in Verbindung, Psychologie nicht (mehr) nur als Grundlage für Psychotherapie zu sehen, sondern vielmehr auch als Wissenschaftsdisziplin, die der Arbeitswelt einen direkten Nutzen stiften kann und will.
Diese Vision soll in einer weltweiten Kampagne verbreitet werden, in der nationale Akteure (Coaching-Psychologen, Verbände, Universitäten etc.) – im Rahmen global stattfindender Kongresse im Jahr 2011 – in eine internationale Coaching-Psychologie-Gemeinschaft zusammengeführt werden (wir berichteten). Der Kongress in London war dazu der Auftakt. Weiterhin geplant sind in diesem Jahr unter der Dachmarke „1st International Congress of Coaching Psychology“ von den bislang zwölf nationalen Komitees folgende Veranstaltungen:
Wenn am 1. Coaching-Psychologie Kongress im Dezember in London etwas kritisiert werden kann, so die etwas knappe Tagungsdokumentation, die häufig wechselnde Kongressmoderation sowie der etwas gar enge Fokus auf Psychologie. Alles in allem war der Besuch des 1. Internationalen Coaching-Psychologie Kongress aber sehr lohnenswert. Insbesondere beeindruckte die Vielfalt an (wissenschaftlich fundierten) Beiträgen, die austauschfreudigen Teilnehmenden und Referierenden aus aller Welt, die selbstverständliche Nähe von Praxis und Forschung sowie die Marktplatzstimmung, die in den Pausen aufkam, als sich Coachs, respektive Coaching-Psychologinnen und -Psychologen, Forschende sowie Vertreterinnen und Vertreter von Coaching-Unternehmen und Coaching-Verbänden, begegneten. (Robert Wegener)
Weitere Informationen:
www.coachingpsychologycongress.org