„Errare humanum est!“, so hat es der römische Philosoph Seneca schon in der Antike formuliert: Irren ist menschlich. Und das nicht nur privat, sondern auch beruflich, selbst in gut aufgestellten Unternehmen. Als Führungskraft der oberen und mittleren Ebene genauso wie als Projektverantwortlicher, Produktentwickler oder Team-Mitglied. In der Konzeption und Weiterentwicklung von Produkten ebenso wie beim Planen, Organisieren und Umsetzen.
Doch nicht Fehlentscheidungen und Irrtümer hemmen Abläufe, sondern die Angst davor. Angst verzögert, verkompliziert, torpediert ... Im Endeffekt ist das Vermeiden sämtlicher möglicher Fehler nicht nur zeitaufwändig und mühsam, sondern auch noch teuer. Ausgehend davon stellt sich die Frage, ob Fehler zwangsläufig immer negativ und schädlich sein müssen. Lässt sich mit ihnen in einem veränderten Mindset und einer daraus resultierenden neuen Haltung nicht auch so umgehen, dass sie Produktivfaktor werden? Dass sie Erfolgspotenziale erschließen? Ist jede Fehlentscheidung schlimm und hat weitreichende Folgen? Diese neue Form des Denkens kann einen nützlichen Bogen von Fehlererkennung und Fehleranalyse zum aktiven Fehlermanagement und einer gelebten Fehlerkultur im Unternehmen spannen. Professionelles Coaching ist in diesem Prozess des Umdenkens und der Neuorientierung wertvoll, um die nötige transformatorische Unterstützung zu leisten.
Je agiler das Unternehmen ist, umso flexibler und schneller sind die Abläufe, weil die Mitarbeiter sich trauen, Dinge auszuprobieren. Damit können aber Fehlerquote und Risiken steigen. Um sie zu minimieren, ist es sinnvoll, sich an drei Prinzipien zu orientieren:
Erfahrungen aus Coachings zum Verankern einer konstruktiven Fehlerkultur zeigen, wo oft Stolpersteine liegen:
Hindernisse wie diese sind nicht einfach abzubauen. Auf individueller Ebene können die Gründe hierfür vielfältig und zudem nicht offen ersichtlich sein. Ein Beispiel: Im Coaching – z.B. mit Führungskräften in Schlüsselpositionen – kann reflektiert werden, wo Ängste vor negativen Konsequenzen, übertriebenes Sicherheitsstreben oder Schwarz-Weiß-Denken herrühren. Sind sie etwa mit unbewusst verankerten Glaubenssätzen (z.B.: „Ich muss perfekt sein, um Anerkennung zu bekommen!“) verbunden, die aus der Vergangenheit stammen und im Hier und Jetzt die Flexibilität der Person einschränken? Ggf. kann dann gemeinsam erörtert werden, inwiefern sich die Glaubenssätze in der Gegenwart dysfunktional auswirken und wie ein alternatives Handeln etabliert werden kann.
Denkbar ist ebenfalls, dass starres Festhalten an bisherigen Strukturen und Hierarchien mit der Angst vor der Veränderung der eigenen Rolle innerhalb der Organisation, die sich z.B. aus der Verteilung von Verantwortung und Einfluss auf mehrere Schultern potenziell ergibt, verbunden sein kann. Auch in diesem Fall können Coaches als wertvolle Sparringspartner fungieren und gemeinsam mit dem Klienten der Frage nachgehen, wie ein sinnvoller Umgang mit einer möglichen Veränderung der eigenen Rolle und die daraus möglicherweise sogar erwachsenden Potenziale aussehen können.
Um in den Coaching-Prozess für das Etablieren einer Fehlerkultur einzusteigen, kann beispielsweise ein Leuchtturmprojekt ausgewählt werden, das ohnehin schon in Planung ist.
Die praxisorientierte Begleitung durch professionelles Coaching dient dem Ziel, den offenen und konstruktiven Umgang mit Fehlern zu fördern. Dieser konstruktive Umgang, der z.B. im Abbau von Ängsten resultiert, ermöglicht es, Risikofaktoren, die etwa teure Kernprojekte von Unternehmen gefährden können, gezielter und früher zu erkennen sowie zu eliminieren. Dafür arbeitet der Coach mit den Beteiligten an unterschiedlichen Aspekten, die für die funktionierende Fehlerkultur notwendig sind:
Indem diese Werte vom Coach vertreten werden, kann er auf längere Sicht auch zu einer verbesserten Arbeitsatmosphäre beitragen. Das Führungsverständnis wird freier und offener. Kollaboration und Teamgeist wachsen. Entscheidungen fallen schneller. Projektstarts werden dynamischer und die Innovationskraft des Unternehmens steigt.
Jeder macht mal einen Fehler. Doch viele fürchten sich davor, das zuzugeben, weil sie denken, dass ein Irrtum oder eine Fehleinschätzung als Scheitern oder persönliche Unzulänglichkeit verstanden wird. Dabei gehört auch dies als fester Bestandteil zu jeder Form des Lernprozesses und ist ganz natürlich – denken wir nur an unsere Kindheit zurück. Wie die moderne Unternehmenspraxis zeigt, können daraus bei entsprechendem Umdenken nützliche Impulse für die Optimierung betrieblicher Abläufe resultieren. Dafür brauchen moderne Organisationen eine konstruktive Fehlerkultur. Beim Testen, Hinterfragen der Stolpersteine und Verinnerlichen der neuen Haltung können Coaches sinnvolle Unterstützung leisten, um diesen Schwerpunkt des Change Managements nachhaltig und erfolgreich zu gestalten. Fehler transparent machen, aus ihnen lernen, an ihnen wachsen: Daraus leitet sich das Credo „Fail Fast – Learn Fast – Improve Fast“ für agiles Fehlermanagement ab. Die Begleitung durch qualifiziertes Coaching schafft beste Voraussetzungen, um es erfolgreich zu implementieren.