Wie nachhaltig ist eigentlich das, was ein Klient in einem Coaching erkennt, lernt, versteht, verändert und zumindest für eine Weile integriert? Wie lange erinnert sich der Klient an eine Coaching-Sitzung, deren Verlauf und wesentliche Wirkfaktoren – ohne eine Verschriftlichung? Was im Moment neu, anregend oder inspirierend erscheint, ist oft schon nach kurzer Zeit wieder vergessen oder nur noch schemenhaft erinnerbar. Was man dagegen aufschreibt, bleibt. Von daher sollte Coaching durch verschiedene Dimensionen des Schreibens abgesichert und ergänzt werden.
Normalerweise schreibt man im Alltag an andere – in Briefen, E-Mails, SMS, per Twitter – und nicht für sich selbst. Das Schreiben für eine vertiefende Selbstreflexion, für einen Dialog mit sich selbst zu nutzen, ist in dieser beschleunigten Gegenwart fast in Vergessenheit geraten. Dabei hat es in unserer Kultur eine jahrhundertelange Tradition. Es fand und findet vor allem beim Tagebuchschreiben statt (Klein, 2018). Erst seit kurzem kommt das Altvertraute nun in einem neuen Gewand als „Journaling“ aus den USA zurück ins öffentliche Bewusstsein. Dabei besteht zwischen beiden keinerlei Unterschied. Es geht um dieselbe Sache: um einen gezielten Dialog mit sich selbst.
Weiterlesen mit dem Digital-Abonnement
Unser Anspruch – Ihre Unterstützung: Erfahren Sie mehr über die Philosophie des Coaching-Magazins.