In über 200 börsennotierten Unternehmen (DAX, MDAX, SDAX) und Familienunternehmen mit mehr als einer Mrd. Umsatz pro Jahr wurden nach Berechnungen der Personalberatung Egon Zehnder im Zeitraum von 2010 bis 2020 ca. 500 Nachfolgebesetzungen auf der obersten Führungsebene vorgenommen. Ein Grund dafür ist die drastische Reduzierung der CEO-Tenure auf durchschnittlich 3,9 Jahre in diesen Unternehmen im gleichen Zeitraum, wie aus der Studie (Egon Zehnder, 2021) ebenfalls hervorgeht. 43 Prozent der Fälle stellen sogenannte disruptive Nachfolgeprozesse dar. Hierbei handelt es sich u.a. um Rücktritte, Entlassungen bzw. nicht vorgenommene Vertragsverlängerungen. Überraschend dabei ist, dass kein Unterschied zwischen den börsennotierten und den von Unternehmerfamilien geführten Unternehmen zu erkennen ist, was auch branchenübergreifend zutrifft.
Eine wesentliche Ursache dafür sind vor allem die veränderten, teilweise völlig neuen Rahmenbedingungen (z.B. Digitalisierung und KI, Konsequenzen aus Geopolitik und Klimawandel, Erfordernisse aus gesetzlichen Vorlagen wie zu Lieferketten und ESG, Cyber Security, Fachkräftemangel), die auf alle Unternehmen in nahezu gleichem Maße zutreffen und CEOs sowie Top-Führungskräfte vor völlig neue Transformationsprozesse stellen. (Najipoor-Smith & Gerhard, 2023)
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