Die 12 Arten des Verlusts bilden eine u.a. aus der Motivationsforschung abgeleitete und empirisch belegte Struktur von Verlustarten ab. Gleichzeitig wird zu jeder Verlustart ein möglicher „konfligierender Wert“ abgebildet.
Geschaffen wurde das Tool für CHANGE.
Kognitiv ist es in der Regel nachvollziehbar, warum Change stattfindet – für die Führungskraft und auch für die Mitarbeiter. Emotional wird der „Change“ jedoch häufig als unattraktiv empfunden, sodass eine erhoffte Veränderung nicht eintritt.
So gibt es zwei Anwendungsbereiche:
Die Wirkungsabsicht liegt im Erkenntnisgewinn über die Beeinflussung von Entscheidungen durch das eigene Verlustempfinden und das anderer am Change Beteiligter.
Aus dem Erkennen des Zusammenhangs zwischen aktuell erlebten Schwierigkeiten und dem Empfinden von Verlust können die Zielerreichung unterstützende Veränderungen abgeleitet werden.
In der Praxis zeigt sich das deutlich an einem veränderten / einer veränderten (sensibleren) Umgang / Kommunikation mit den „Betroffenen“ sowie deren Rückmeldung zum Verhalten „ihrer“ Führungskraft im Change.
Ein Effekt darf an dieser Stelle nicht vergessen werden und beruht auf einer These: Je höher die Funktion im Management, desto weniger Wissen über Führung (und Emotionen) ist vorhanden. Allein die Tatsache, dass es 12 Verlustarten gibt, ist für Führungskräfte oft der Impuls, sich im Change auch einmal mit Emotionen und Kultur auseinanderzusetzen.
Die 12 Verlustarten basieren u.a. auf zehnjähriger Beobachtung im Coaching von Change-Themen. Gleichzeitig wurden die Verlustarten fachlich abgeleitet.
Beispiel
Referenz – die klassischen "Big Three" der Motivation – Leistung, Macht, Anschluss. Die Annahme oder die Tatsache, dass mit dem Change keine Möglichkeit mehr besteht, die „alten Kontakte zu pflegen, kann aufgrund des Anschlussmotivs zum Empfinden eines Beziehungs-Verlustes führen. Die Annahme oder Tatsache, dass zukünftig der „Einflussbereich“ beschnitten wird, kann zum Empfinden von „Macht-Verlust“ führen.
Das „Kondensat“ dieser Überlegungen sind zwölf Kategorien von Verlust – die 12 Verlustarten.
Die Anwendung:
Der Coach benötigt hier (analog zu einer „guten Führungskraft“) ein Menschenbild, das dem Menschen zutraut, selbst zu denken und selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ist das Gegenteil der Fall, d.h., der Coach denkt z.B. für seinen Kunden, identifiziert der Coach selbst die aus seiner Sicht relevante(n) Verlustart(en) und animiert dann noch zu einer Lösung, die er selbst für richtig hält. In der Regel führt dieses Verhalten zu sehr starken Widerständen, da der Coach in seiner Wahrnehmung der Situation einfach falsch liegen kann. Zudem entsteht so keine Hilfe zur Selbsthilfe. Der Klient lernt schlichtweg nichts.
Idealerweise werden die 12 Verlustarten einzeln nacheinander auf Karten angeboten. Durch diese einerseits haptische und andererseits komplexitätsreduzierende Unterstützung, fällt das Reflektieren in der Regel deutlich leichter.
Kombiniert werden kann dieses Tool mit der gesamten Reflexionshelferreihe (1–12).
Psychologisch gesehen, geht mit dem Empfinden von Verlust (und Gewinn) auch ein „Bias“ einher.
Das Tool kann drei Bereiche streifen:
Materialien: Grafik „12 Verlustarten“ (PDF-Download) oder 12 Karten mit jeweils einer Verlustart.
Dauer: 10–20 Minuten