Die Unübersichtlichkeit der Coaching-Branche ist altbekannt. Es gibt verschiedenste methodische Ansätze, die sich teils gravierend hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Fundierung voneinander unterscheiden. Diese Methoden werden von einer letztlich schwer einschätzbaren Menge von Coaches angewandt, denn bekanntlich darf sich jeder „Coach“ nennen. Einige dieser Personen haben eine – im Idealfall von einem Coaching-Verband zertifizierte – Coaching-Ausbildung absolviert, was für potentielle Klienten ein gewichtiges Auswahlkriterium ist (Kanning & Finke, 2019). Für den Coach ist die Coaching-Ausbildung also eine Möglichkeit, seine Sichtbarkeit in der großen Masse zu erhöhen.
Eine zusätzliche Option, seine Professionalität und Kompetenz potentiellen Klienten zu vermitteln, ist die Mitgliedschaft in einem Coaching-Verband. Die Idee dahinter: Der Coaching-Verband setzt bestimmte Standards bezüglich Methoden, Ausbildung, ethischer Richtlinien etc., die Coaches erfüllen müssen, um Mitglied werden zu können. Auf diese Art der Zertifizierung bzw. Anerkennung in einem ungeregelten Raum können sich Klienten verlassen, so die Intention der Verbände.
Nur gibt es analog zur Unüberschaubarkeit der Coaching-Branche eine immense Zahl an Coaching-Verbänden, die entsprechend vielfältige Interessen und Vorstellungen von Kompetenz und Professionalität vertreten. Um eine einheitliche Definition von Coaching sowie grundlegende Coaching-Standards zu etablieren, arbeiten deshalb viele der großen deutschsprachigen Verbände im sogenannten „Roundtable der Coachingverbände“ (RTC) zusammen. Das gemeinsame Positionspapier (2015) stellt die Profession Coaching u.a. als „eine Form der reflexiven Beratung [dar], in der die Ressourcen des Klienten erschlossen werden und der Klient zur selbständigen Aufgabenbewältigung befähigt wird“ (S. 2) und die sich damit sowohl von der Expertenberatung wie auch der Psychotherapie unterscheidet. Ferner werden Bedingungen gestellt wie die Schweigepflicht des Coachs, Minimalanforderungen an seine Qualifikation („150 Präsenzstunden zu je 60 Minuten in Anwesenheit von qualifiziertem Lehrpersonal“, ebd., S. 4) und die „unerlässliche“ wissenschaftliche Forschung zum Coaching, um es u.a. „im Feld anspruchsvoller personaler Dienstleistungen […] zu profilieren […], die Qualitätsentwicklung von Coaching zu unterstützen [… sowie die] Lehr- und Praxiskonzepte zu entwickeln und in ihrer Anwendung zu untersuchen“ (ebd., S. 5). Coaching-Verbände, die dem RTC beitreten wollen, müssen – neben der Zustimmung zu den genannten Bestimmungen – Anforderungen wie u.a. einen „demokratische[n] Aufbau“, einen „definierte[n] Zugang“ und einen „substanzielle[n] Bezug zu Wissenschaft und Forschung“ nachweisen (ebd., S. 6).
Darüber hinaus hat der RTC eine Richtlinie zum ethischen Verhalten im Coaching (2018) verabschiedet, in der festgehalten wird, dass Coaches u.a. nach ihrem besten „Wissen und Gewissen sowie auf der Grundlage des jeweils aktuellen fachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisstandes“ handeln und keine über ihre berufliche und professionelle Rolle hinausragenden Interessen sowie keine „sektiererische[n] oder esoterische[n] Praktiken“ verfolgen sollen (ebd., S. 2). Vor dem Coaching-Prozess müssen Coach und Klient eine „klare und verbindliche Vereinbarung“ schließen, in der „Rollen, Rechte und Pflichten“ definiert werden (ebd., S. 4). Zudem sind Coaches dazu angehalten, regelmäßig Supervision – in bestimmten Fällen auch anderweitige professionelle Hilfe – in Anspruch zu nehmen (ebd., S. 3). Verbände haben dabei die Aufgabe, zu prüfen, ob ihre Mitglieder in deren Rolle als Coaches die Kriterien erfüllen bzw. einhalten – sie müssen anfallende Beschwerdefälle „in Eigenverantwortung und entsprechend[en] transparente[n] Beschwerdeverfahren“ bearbeiten und klären (ebd., S. 2).
Da alle im RTC engagierten Coaching-Verbände sich verpflichtet haben, die genannten Kriterien zu befolgen und zu wahren, haben Interessierte hier die Möglichkeit, eine erste Sortierung vorzunehmen, die die Wahlmöglichkeit allerdings nur bedingt einschränken dürfte: Aktuell (Stand März 2019) sind 17 Verbände im RTC organisiert, darunter auch einige, die ebenfalls Interessen von Trainern, Supervisoren oder Mediatoren vertreten – dies kann für jene Personen relevant sein, die neben Coaching auch noch eine zweite Dienstleistung anbieten. Im Folgenden werden nur Verbände vorgestellt, die im RTC vertreten sind.
Die rein auf Coaching ausgerichteten und in Deutschland aktiven, im RTC involvierten Verbände (DBVC, DCV, DGfC, ICF, QRC) werben mit Qualität und Professionalität – mit ihrer eigenen und jener ihrer Mitglieder. Entsprechend sind die Zugangsvoraussetzungen bei den hier genannten Verbänden in der Regel verhältnismäßig hoch – teilweise höher als vom RTC angesetzt – und ähnlich: Man muss eine (optimaler Weise vom jeweiligen Verband anerkannte) Coaching-Ausbildung absolvieren, eine (mehrjährige) Berufs- und Coaching-Erfahrung mitbringen, eine Prüfung durch den Verband bestehen und sich zur Befolgung der jeweiligen Ethikrichtlinien verpflichten (die jenen des RTC sehr ähnlich sind, wenn nicht identisch).
Mit diesen Mindestanforderungen erhalten Interessierte oftmals nur die niedrigste Stufe der Mitgliedschaft, die mit Einschränkungen verbunden ist: Z.B. hat ein „Mitglied QRC“ (Qualitätsring Coaching) nicht die vollen Leistungen des QRC wie einen Eintrag in der internen Online-Datenbank (QRC, 2018), der „Associate Coach (DBVC)“ (Deutscher Bundesverband Coaching) hat kein Wahlrecht und ist auf drei Jahre beschränkt (DBVC, 2019). Höhere Mitgliedschaftsstufen sind oft mit mehr Verbandsleistungen verbunden, sollen aber vor allem die erweiterte Kompetenz des Coachs bezeugen, indem umfangreichere Zugangsvoraussetzungen gestellt werden. Verbände wie QRC und DCV (Deutscher Coaching Verband) setzen dabei insbesondere auf intensivere und zeitlich umfangreichere Aus- und Weiterbildung sowie langjährige Berufs- und Coaching-Erfahrung (QRC, 2018; DCV, 2019) als Kriterien, der DBVC verlangt zusätzlich dazu Kompetenzen aus der Praxis wie einen professionellen und seriösen Auftritt und Referenzen von drei Coaching-Auftraggebern (DBVC, 2019).
Zugleich dienen die erweiterten Kriterien für höhere Mitgliedschaftsstufen einer ersten Unterscheidung der Verbände im wie erwähnt ansonsten sehr ähnlichen Bereich der Zugangsvoraussetzungen. Um die eigenen Besonderheiten noch stärker voneinander abzugrenzen, setzen die Coaching-Verbände DCV, QRC und DBVC auf bestimmte Modelle bzw. Konzepte. Das „Kompetenzmodell“ des DCV soll eine „größtmögliche Objektivierbarkeit und Vergleichbarkeit der Zertifizierungsprozesse anhand einheitlicher Kriterien, sowie nachvollziehbare Ergebnisdaten für Rückmeldungen an die Zertifizierungskandidat(inn)en“ ermöglichen (DCV, 2019). Das Modell berücksichtigt Fach-, Beziehungs-, Prozess- und Selbstkompetenzen, die jedes Mitglied mitbringen muss (ebd.). So könnte es möglich werden, eine homogene Qualität unter den DCV-Mitgliedern zu schaffen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das „CCE-Modell“ des QRC, geht aber in gewisser Weise einen Schritt weiter. Es handelt sich um ein Punktesystem, das QRC-Coaches zu steter Fortbildung verpflichtet: Ein Coach QRC muss „60 CCE-Punkte in 3 Jahren“ erbringen, oder er wird in einen Mitgliedsstatus zurückgestuft (QRC, 2018, S. 2). Das CCE-Modell bzw. die CCE-Kommission regelt, welche Fort- bzw. Weiterbildung – unter Berücksichtigung von beispielsweise Art, Lerninhalt und Umfang der Maßnahme – wie viele CCE-Punkte erhält (QRC, 2012).
Der DBVC dagegen verfolgt das „Vier-Säulen-Konzept“. Der Verband setzt damit auf die Verbindung und den Austausch aller Vertreter des gesamten Coaching-Marktes unter dem eigenen Dach: Von Coaches, die die Coaching-Anbieterseite verkörpern und aktiv im Markt wirken, Coaching-Ausbildungsanbietern, die „einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität der zukünftigen Coaches und damit die Entwicklung des Berufsfeldes insgesamt“ haben, Unternehme(r)n, die die Nachfrageseite des Coachings repräsentieren und Einfluss auf die für sie optimale Entwicklung des Coachings ausüben können, und von Wissenschaftlern, die Coaching-Forschung betreiben und Methoden, Konzepte etc. zur Verfügung stellen (DBVC, 2019). Auf diese Weise kann der Verband umfassend auf den Coaching-Markt reagieren und ihn beeinflussen.
International zu arbeiten, ist für Coaches im grenzüberschreitenden deutschsprachigen Raum kein Problem, man versteht und kennt sich, Verbände gehen sogar Kooperationen ein, wie der ACC (Austrian Coaching Council), der größte Coaching-Verband Österreichs, mit dem DBVC: Man will z.B. zusammen Qualitätsstandards im deutschsprachigen Raum definieren und lässt die eigenen Mitglieder zu Mitgliedertarifen des anderen Verbands an Veranstaltungen teilnehmen (ACC, 2019). Auch die Besonderheit des ACC, die Durchsetzung der „ISO 17024 – Kompetenzzertifizierung Coach“, dürfte in Deutschland und der Schweiz den gewünschten Effekt der Vermittlung von Qualität haben, zumal diese Normierung nach ISO zum Ziel hat, die „persönlichen Kompetenzen und Qualifikationen in klar definierten Fachbereichen zu überprüfen und in einem standardisierten Verfahren international vergleichbar zu machen“ (ebd.).
Außerhalb des deutschsprachigen Raumes kann der Coach allerdings auf das Problem stoßen, mit seiner Verbandszughörigkeit nicht den gewünschten Effekt des Qualitätsnachweises zu erwirken: Es ist nicht auszuschließen, dass ein deutscher Coaching-Verband außerhalb der Landesgrenzen (komplett) unbekannt ist, allein schon aufgrund der Dominanz der jeweils inländischen Verbände, man denke hier beispielsweise an größere Coaching-Verbände in Frankreich (z.B. SFCoach) oder im Vereinigten Königreich (z.B. SGCP). Hinzu kommt, dass unter den zuvor genannten deutschen Verbänden lediglich der DBVC über einen Internetauftritt in einer Fremdsprache (Englisch) verfügt – ein potentieller Klient im Ausland (oder grundsätzlich ein Klient, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist; man denke an internationale Führungskräfte) kann so die Zertifizierung nicht prüfen bzw. einordnen. Bedeutet das für den Coach, dass er, will er seine Professionalität international mittels Verbandszugehörigkeit belegen, Mitglied mehrerer Verbände sein muss?
Eine Alternative bieten international ausgerichtete Coaching-Verbände wie der ICF (International Coach Federation), der eigenen Angaben nach mit über 31.000 Mitgliedern in 143 Ländern weltweit präsent ist – jedes Land hat seine eigene Organisation, genannt „Chapter“, die den Richtlinien der Dachorganisation „ICF-Global“ untersteht (ICF, 2019). Jedes Mitglied, unabhängig in welchem Land, muss für die Mitgliedschaft die gleichen Kriterien erfüllen wie unter anderem den Abschluss einer 60stündigen Coaching-Ausbildung und die Verpflichtung zur Einhaltung der international gültigen ICF-Ethikrichtlinie, die z.B. professionelles Verhalten, Vertraulichkeit und Rollenklärung/-trennung im Coaching-Prozess, Wahrheitstreue sowie Vermeidung von Interessenkonflikten verlangt (ebd.).
Ähnlich verfahren Verbände wie der EMCC (European Mentoring and Coaching Council) oder die EASC (European Association for Supervision and Coaching), die beide keine reinen Coaching-Interessenvertretungen sind, sondern für Mentoring und Supervision (EMCC) bzw. Supervision (EASC) offen sind und somit auch für Professionalität und Qualität dieser Formate international einstehen. Auch hier sind eine Coaching-Ausbildung und die Zustimmung zur Ethikrichtlinie Zugangsvoraussetzungen, wobei der EMCC zusätzliche Bedingungen wie mindestens ein Jahr Berufserfahrung als Coach mit 50 Coaching-Stunden und fünf Klienten verlangt (EMCC, 2018). Nach eigenen Angaben vertritt die EASC zum Stand „2016 etwa 600 Personen und 15 Institute aus 13 europäischen Ländern sowie aus Australien und Brasilien“ (EASC, 2019), der EMCC 6.000 Mitglieder in 61 Ländern weltweit (EMCC, 2019).
Die Bedeutung einer zunehmend internationalen Ausrichtung professionellen Coachings hat auch der zuvor genannte DBVC erkannt, weshalb er nach zweijähriger Vorbereitungszeit im November 2018 die „International Organization for Business Coaching (IOBC)“ vorstellte. Nach Aussage des DBVC habe die IOBC die Zielsetzung, weltweit die höchsten Standards im Business-Coaching zu vertreten. Die IOBC werde im September 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Inhaltlich ist und bleibt der DBVC auf Business-Coaching fokussiert, über die IOBC geschieht dies global, so der Verband.
Nicht selten bieten Coaches neben ihrer Coaching-Tätigkeit Dienstleistungen wie Training, Beratung, Mediation oder Supervision an, zumal es hinsichtlich der Verwendung einiger Methoden, Konzepte und Tools Überschneidungen in den Bereichen gibt. Vorausgesetzt, die Person bringt eine entsprechende Qualifikation für ihre interdisziplinäre Tätigkeit mit sich. Optimaler Weise möchte auch diese Person ihre Professionalität und Kompetenz in diesen Bereichen ebenso wie ihre Coaching-Kompetenz nach außen, ihren potentiellen Klienten gegenüber, vermitteln. Entsprechend sinnvoll erscheint es, dass es Verbände wie den zuvor genannten EMCC und die EASC gibt, die auch Interessen von Mentoren (EMCC) bzw. Supervisoren (EASC) vertreten (und dies auch im internationalen Zusammenhang).
Allerdings unterscheidet der EMCC in seinen Aufnahmekriterien nicht zwischen Mentoring und Coaching: Durch die konsequente Zusammenschreibung von „mentoring/coaching“ in den Formularen, sowie keinerlei inhaltlicher Differenzierung (EMCC, 2018) müssen die gleichen Standards für beide Maßnahmen erfüllt werden – was letztlich die Frage aufwirft, worin sich beide Maßnahmen unterscheiden?
Der EASC dagegen unterscheidet eindeutig zwischen Supervision und Coaching, sprich, ersteres stamme aus der „Tradition sozialer Arbeit“ und richte sich entsprechend an dieses Umfeld (EASC, 2019a). Coaching dagegen sei ein „Beratungskonzept, das auf praktische Unterstützung und Lösung konkreter Herausforderung[en …] im beruflichen Kontext“ ziele (EASC, 2019b). Zwar gibt es auch hier keine gesonderten Aufnahmekriterien für Supervisoren bzw. Coaches, doch sind die Kriterien ohnehin sehr allgemein gehalten, d.h., Nachweis von Weiterbildung und Berufspraxis als Coach und/oder Supervisor, eine vom EASC zertifizierte Ausbildung etc. (EASC, 2019c). Sicherlich ist dieser Umstand auch der unbestreitbaren engen Verwandtschaft zwischen Supervision und Coaching geschuldet, nur wird hier dennoch deutlich, dass ein Coach, der auch als Supervisor durch den EASC anerkannt werden möchte, eine Supervisions-Ausbildung abgeschlossen haben muss.
Genau dies scheint in der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv), mit über 4.200 Mitgliedern einer der größten Verbände, nicht mehr nötig zu sein, da der Verband die Trennung zwischen Supervision und Coaching aufhebt: DGSv-Supervisoren können auch als Coaches arbeiten, Supervision und Coaching seien auf dem Markt als Synonyme zu verstehen (Barczynski, 2018). Die Aufnahmebedingungen des Verbands entsprechen jenen Kriterien des RTC, gehen im Punkt der Dauer der Coaching-Ausbildung „von insgesamt wenigstens 300 Unterrichtsstunden“ (DGSv, 2019) sogar deutlich darüber hinaus. Nur wird hier entsprechend der Gleichsetzung von Coaching und Supervision in den Kriterien kein Unterschied getroffen. In der Konsequenz bedeutet es, dass eine DGSv-Anerkennung als Supervisor oder Coach automatisch eine Anerkennung von Supervisions- bzw. Coaching-Kompetenz mit sich bringt. In Anbetracht der erwähnten Nähe beider Maßnahmen und der (vermeintlichen) Tendenz des Marktes, beides gleichzusetzen, erscheint dieser Schritt logisch, insbesondere wenn die Zugangsvoraussetzungen entsprechend hoch sind. Dies ist auch durchaus nutzbringend für das DGSv-Mitglied: Es kann seine Kompetenz dem nach „Supervision“ suchenden, aber eigentlich Coaching wollenden Klienten vermitteln. Zugleich sollte man sich die Frage stellen, wie sinnvoll es ist, die Grenzen der Maßnahmen zu verwischen, nur weil einige Klienten sie nicht kennen (Barczynski, 2018).
Abschließend sei der Deutsche Verband für Coaching und Training (dvct) erwähnt, der Personen anspricht, die neben ihrer Coach-Tätigkeit auch Trainings anbieten, der häufigsten Zweittätigkeit von Coaches (Middendorf, 2018). Da die im Coaching entwickelten Verhaltensweisen, Kommunikationsstrategien etc. im Kontext des Trainings eingeübt werden können, erscheint diese Maßnahmenkombination als zweckmäßig und durchaus sinnvoll für den Coaching-Prozess, vorausgesetzt, beide Maßnahmen werden im Prozessverlauf klar voneinander getrennt (Barczynski, 2018). Eben jene Trennung hält auch der dvct hoch: Nicht nur werden Training und Coaching deutlich voneinander unterschieden, es gibt auch verschiedene Aufnahmeanträge mit verschiedenen Zugangskriterien z.B. hinsichtlich der Berufserfahrung und insbesondere der Kompetenz- und Erfahrungsfelder (dvct, 2018).
Letztlich hängt die Wahl des „richtigen“ Coaching-Verbandes von den Interessen und dem Arbeitsumfeld des Coachs ab. Betätigt er sich international, ist sicherlich ein Verband vorteilhaft, der auch außerhalb der Grenzen Deutschlands aktiv und vor allem bekannt ist – so wird die Vermittlung und Bestätigung seiner Kompetenz an ausländische Klienten gewährleistet. Arbeitet der Coach zugleich als Supervisor oder Trainer, was keineswegs selten ist, so könnte es sinnvoll sein, einen Verband zu wählen, der auch die Interessen seiner Zweittätigkeit vertritt und so auch z.B. die Trainings-Kompetenz vermittelt. Andererseits sollte man nicht außer Acht lassen, dass ausschließlich auf Coaching fokussierte, nationale Verbände den Vorteil der Konzentration haben: Sie werben mit ihrer Nähe zum hiesigen Coaching-Markt und mit ihrem Bestreben der wissenschaftlichen Professionalisierung der Branche. Auch wenn der Interessent den Rat befolgt, einen im RTC engagierten Verband zu wählen (denn so ist eine grundlegende Qualität gesichert), es bleibt die Qual der Wahl – aber eine positive.
Coaching-Verbände
Im Wissensportal "Coaching-Report" finden Sie eine Übersicht über coaching-relevante Verbände in Deutschland, Europa und der Welt.