Nicht zuletzt aufgrund der oben skizzierten Schieflage habe ich mit dem letzten Coaching-Newsletter die Interessengemeinschaft Coaching initiiert. Die Resonanz auf diese Initiative war bisher uneingeschränkt positiv - bekannte und etablierte Experten der Coaching-Branche haben mir ihre Mitarbeit in der IG Coaching bereits zugesichert. Erste Presseberichte in Training-Aktuell und HrGate sind bereits erschienen.
Da es eine Vielzahl von Fragen zu der IG Coaching gegeben hat, möchte ich die Gelegenheit nutzen, nun weitere Informationen zu vermitteln: Angestrebt ist ein flexibles, überregionales Netzwerk, welches einen unbürokratischen Austausch und eine effiziente Umsetzung von Projekten ermöglicht. Mit diesen Projekten soll die IG Coaching generell drei Grundziele verfolgen:
- Förderung von Transparenz und beruflicher Professionalität im Coaching-Markt
- Entwicklung und Evaluation von Qualitätskriterien für Coaching-Maßnahmen
- Unterstützung wissenschaftlicher Forschung und Grundlagenarbeit
Leider müssen alle drei Bereiche momentan als "unterentwickelt" angesehen werden, wenngleich es immerhin teilweise ermutigende Entwicklungen gibt. Oft fehlt Wissenschaftlern die Möglichkeit zur Erhebung empirischer qualitativer und quantitativer Daten, weil es kein überregionales Austauschforum für derartige Anliegen gibt. D.h. die Forscher haben häufig nicht genügend Kontakt zur Praxis, den Praktikern wiederum ist es i.d.R. schon aus Zeitgründen nicht möglich, "nebenbei" wissenschaftlich zu forschen. Coaching braucht aber eine theoretische Fundierung, wenn es als seriöses Beratungskonzept anerkannt werden will.
Und Coaching braucht letzlich unabhängige Forschung, da die Entscheidung, wie Qualität aussehen kann, nicht alleine von dem getroffen werden kann, der dadurch eingeschätzt werden soll. Daher ist neutrale Wissenschaft ein wesentlicher Teil von Seriösität und fundierter Arbeit. Erfreulicherweise habe ich zur Förderung von Forschungsvorhaben bereits mit einigen Universitäten Kontakt aufgenommen und auch hier ein positives Echo erhalten. Die IG Coaching wird daher auch eine "Schnittstelle" zwischen Theorie und Praxis bilden.
Forschungsergebnisse werden dann im Forum der IG Coaching veröffentlicht, diskutiert und hoffentlich weiterentwickelt. Hier hoffe ich auf einen Prozess, bei dem sich schnell die wirklich relevanten Themen herauskristallisieren werden.
Logische Konsequenz aus diesen Ansprüchen ist, dass sich die IG Coaching an "qualitative Protagonisten" im Coaching als Mitglieder wendet. Diese können jederzeit aus der IGC austreten - und würden dies mit Sicherheit machen, wenn sie feststellen, dass es zuviele "Kollegen" zweifelhafter Qualität gibt. Daher will die IG Coaching kein Massenverein werden, sondern eine überschaubare und übersichtlich wachsende Gemeinschaft von Personen, die ein langfristiges und ernsthaftes Interesse am Coaching haben.
Als Anmerkung zu den Ausführungen über Qualitätskriterien im Coaching hat mir Herr Heinrich Schrenker von der Schrenker Audit Consulting aus Nürnberg folgende E-Mail gesendet, die ich als Anregung nicht vorenthalten möchte. Möglicherweise interessiert das Thema "Beurteilung der Wirksamkeit der ergriffenen Schulungsmaßnahmen" ISO-zertifizierte Unternehmen bzw. deren Qualitätsmanagementbeauftragte.
"Sehr geehrter Herr Rauen,
Sie orientieren sich an Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität des sozialen Bereichs.
Das von Ihnen beschriebene Vorgehen kommt aber auch all den zahlreichen Firmen sehr entgegen, die nach der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind.
Wenn diese Unternehmen nach dem update der neuen DIN EN ISO 9001:2000 weiterhin zertifiziert bleiben wollen, müssen sie mehrere Zusatzforderungen erfüllen.
Eine davon ist das Thema "Beurteilung der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen" unter dem Punkt 6.2.2 "Fähigkeit, Bewusstsein, Schulung". Dafür sind entsprechende (schriftliche) Nachweise zu erbringen, um die Transparenz der Qualifikation zu gewährleisten. Wie und in welcher Form dies zu geschehen hat, gibt das Regelwerk nicht vor.
In inhaltlicher Anlehnung an Ihren Beitrag sind immer mindestens 3 Möglichkeiten gegeben:
- Die Beurteilung des Klienten
- Die Beurteilung des Coaches
- Die Beurteilung: Was hat es meinem Unternehmen gebracht.
Ich hoffe, daß dieser Beitrag allen "ISO-Geschädigten" eine Anregung zur Umsetzung ist ;-) "
Im Januar 2002 haben 7.803 Personen den Coaching-Report besucht und insgesamt 27.476 Seiten aufgerufen (146.619 Hits, 891 MB Traffic). Zum Vergleich: Im Januar 2001 waren es 3.160 Besucher, 13.256 Seiten, 41.733 Hits und 129 MB Traffic.
Auch der Coaching-Index - die Coaching-Ausbildungs-Datenbank - konnte im Januar 2002 einen neuen Besucherrekord verzeichnen: Dort waren es 4.127 Besucher und 16.104 Seiten (42.526 Hits 341 MB Traffic). Diese Ergebnisse sind überraschend positiv, da der Coaching-Report als Spezialangebot nur eine vergleichsweise kleine Zielgruppe hat und die Zielgruppe vom Coaching-Index noch kleiner sein dürfte. Daher möchte ich allen danken, die den Coaching-Report weiterempfohlen haben oder sogar einen Link gelegt haben. Auch in Zukunft wird sich der Coaching-Report bemühen, ihrer Empfehlung gerecht werden zu können.
In unserer Ausbildungsdatenbank auf CoachDb finden alle, die Coach werden oder sich als Coach weiter qualifizieren möchten, professionelle Coaching-Aus- und Weiterbildungen. Alle Angebote werden von uns überprüft und erfüllen unsere hohen Qualitätsstandards.
Professionelle Coaching-Ausbildungen:
Beginn: kommender Monat
Beginn: kommende drei Monate
Beginn: jederzeit
Der Coaching-Newsletter hat folgende ISSN-Nummern (International Standard Serial Number) der Deutschen Bibliothek in Frankfurt:
ISSN: 1618-7733 (Archivausgabe – diese Website)
ISSN: 1618-7725 (E-Mailausgabe)