Dieser Artikel skizziert einen neuen integrativen Ansatz, seelische Veränderung zu verstehen. Er ermöglicht, schulenübergreifend Coaching-Ansätze auf ihre Wirkfaktoren, ihre günstigen, weniger günstigen oder fehlenden Vorgehensweisen hin zu reflektieren. Es wird möglich, die eigenen Vorgehensweisen im Coaching systematisch zu sichten, auf Einseitigkeiten und Lücken zu überprüfen und die Prozesse supervisorisch zu analysieren. Das differenztheoretische Theoriedesign bricht mit manchem Erbe der platonischen Psychologie, etwa dem Konzept einer seelischen Zentralinstanz oder der Orientierung an „gesund“ und „krank“ oder an der „Aufteilung“ der Psyche in Denken, Fühlen und Wahrnehmen.
Wir leben in einer Beratungswelt, die sich mit dem Dodo-Vogel-Prinzip aus Alice im Wunderland abgefunden hat. Dieser Dodo veranstaltet unter den Tieren ein Wettrennen – ohne gemeinsamen Start- und Zielpunkt und ohne Messung – und sagt am Ende: „Jeder hat gewonnen, alle haben einen Preis verdient!“ So macht denn auch im Coaching jeder, was ihm sinnvoll erscheint, und alles gilt als irgendwie (gleich) wirksam. Das entlastet und ermöglicht jedem, „sein Ding“ zu machen.
Dies wäre sympathisch, wenn nicht die jeweiligen Bemühungen darum, herauszufinden, warum man selbst nicht macht, was andere machen, so gering wären. So entsteht nämlich eine Lage, in der jeder seine Erfolge feiern kann, ohne zu wissen, ob er nicht seinen Klienten Essentielles schuldig bleibt. Die Frage, ob der Klient so zwangsläufig das bekommt, was der Coach kann (und nicht das, was er bräuchte), drängt sich somit auf.
Gleichzeitig werden die Leistungsversprechen hochgefahren. Damit entsteht eine Marketing-Konkurrenz unter Coaching-Ansätzen. Zertifikate und Renommee ersetzen theoretische Bemühungen. Weitere Ersatzprozesse, Wirksamkeit zu begründen, laufen über Quantität (je mehr Kompetenzen jemand in sich vereint, desto besser) oder über die Kombination von Ansätzen. Oft sind die Kombinationen zufällig oder von den Fortbildungsbiographien der jeweili gen Coaches geprägt. Die Frage, welche Vorgehensweisen sich aus welchen Gründen und mit welchem psychologischen Hintergrund kombinieren lassen, rückt eher in den Hintergrund. Die Wissenschaft erforscht (zwangsläufig) Bestehendes und dessen Wirksamkeit und zementiert damit in gewisser Weise die Zersplitterung der Vorgehensweisen.
Genau an dieser Stelle setzen die hier formulierten metatheoretischen Überlegungen an. Sie sollen ein Angebot sein, mit einer neuartigen Perspektive auf das Bestehende zu schauen. Sie sind auch Wunsch und eine Aufforderung, durch Gegenbeobachtungen Phänomene zu beschreiben, die sich mithilfe der im Folgenden skizzierten metatheoretischen Leitprozesse der Psyche nicht sinnvoll beschreiben lassen.
Das Konzept wurde metatheoretisch entwickelt. Das bedeutet, dass die etablierten Beratungsrichtungen und die wichtigen wissenschaftlichen Forschungen in der Psychologie auf ihre Wirkfaktoren, ihre Beschreibungen von seelischer Veränderung, ihre Herleitungen zur Dynamik der Stagnation (Verharren im Bestehenden) sowie ihre praktischen Vorgehensweisen hin untersucht wurden. Es wurde hierzu der differenztheoretische Ansatz – vornehmlich von Niklas Luhmann und prozessorientierten Erkenntnistheorien inspiriert – auf Psychologie, psychotherapeutische und beraterische Schulen angewandt und die jeweiligen Annahmen über veränderungswirksame Faktoren untersucht.
Die differenztheoretische Ausgangsfrage lautet: „Welche Unterscheidungen sind notwendig, um die vielfältigen Erscheinungsformen seelischen Erlebens und Verhaltens so zu verstehen, dass die Seele als Vorgang und nicht als vorhandenes Ding (Das Selbst, Die Psyche) beschrieben werden kann?“ Mit dieser Frage hat man sich von der seit Platon üblichen Idee gelöst, dass es in der Psyche – wie im Universum – eine Zentralinstanz (Logos, Schöpfer) gebe, die alles steuert, kontrolliert und entscheidet.
Die naturwissenschaftliche Denkart beschreibt lieber Objekte als Prozesse und konzipiert als Ordnungsschemata eher Hierarchien als Heterarchien (die mit assoziativen, vernetzten, rekursiven, gleichzeitigen und morphologischen Schemata arbeiten). Letzterem hat sich dieser metatheoretische Ansatz verschrieben, um eine Beobachtungsform für psychische Vorgänge anzubieten.
Wie lassen sich also seelische Vorgänge anders begreifen? Die psychische Dynamik ist dadurch gekennzeichnet, dass – wie in allen Systemen – kontinuierlich Entscheidungen im Hinblick auf unterschiedliche Leitprozesse getroffen werden. Seelische Vorgänge nehmen also Form an, indem zwischen Potenzialitäten entschieden wird bzw. Entscheidungen erneuert werden. Diese Entscheidungsvorgänge verfestigen sich und lassen sich dann als Muster (oder ersatzweise als Schemata, Persönlichkeitsmerkmale, Charakter, Neurosen, Skript etc.) beschreiben, erklären und beraterisch beeinflussen.
Die These ist, dass sich die Vielfalt der psychologischen Ansätze auch daraus erklären lässt, dass sie sich auf unterschiedliche Entscheidungsprozesse fokussieren – und ggf. andere übersehen oder vernachlässigen. So etwa vernachlässigen die Gestalttherapie den Leitprozess Verstehen, die tiefenpsychologischen Richtungen die Leitprozesse Selbstwahrnehmung und Selbstausdruck, die verhaltensorientierten Richtungen die Leitprozesse Bewusstsein, Verstehen und Resonanz.
Wenn man nun Entscheidungen in den Mittelpunkt der Überlegungen stellt und der Frage metatheoretisch nachgeht, in welcher Hinsicht die Psyche entscheiden muss, lassen sich aus den untersuchten Beratungsansätzen (u.a. Tiefen- und Verhaltenspsychologie, Gestalttherapie, Transaktionsanalyse, systemische Verfahren, NLP usw.) acht Leitprozesse und ihre jeweiligen Unterscheidungspaare destillieren, welche die Dynamik der Selbsterhaltung und -formung der Psyche beschreiben:
Die seelische Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Nehme ich Einfluss (oder nicht)?“ Jeder Mensch entscheidet permanent, welche (Bedeutungs-)Welt er für sich als Bezugsrahmen konstruiert. Denn in der Realität hat nichts eine eindeutige Bedeutung: Was den einen ängstigt, reizt den anderen, was der eine mit Wut beantwortet, nimmt der andere mit Humor. Jeder ist für sein Handeln und Erleben verantwortlich und entscheidet: Welche Bedeutung gebe ich dem Erlebten? Versuche ich die Situation zu beeinflussen? Oder fühle ich mich von ihr gesteuert und als „Opfer“?
Dieser Prozess setzt zu einem hohen Maß auf unbewussten Gewohnheiten auf. Sich für alles gleichermaßen verantwortlich zu fühlen, wäre nicht funktional. Es geht demnach darum, zu wählen, wo man innerlich oder äußerlich handelt und Einfluss nimmt und wo man sich als von äußeren Faktoren betroffen erlebt, ohne sich an ihnen aufreiben zu müssen.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Was weiß ich von mir (nicht)?“ Bewusstsein wird hier verstanden als der Prozess im Menschen, der seiner Selbststeuerung. Es operiert in zwei Formen: bewusst und unbewusst. Das ist durchaus funktional, weil man sonst vollkommen überlastet wäre (wenn man etwa die Atmung oder Verdauung bewusst steuern müsste!). Bewusstsein kann von sich wissen („Das geht in mir vor!“) oder von sich selbst nicht wissen.
Wo man nicht weiß, was man denkt, fühlt, will, ausdrückt, akzeptiert oder wo man nicht weiß, worauf man in Resonanz geht, womit man sich identifiziert und wie man versteht, dort kann man sich nicht bewusst steuern. Man kann nur beeinflussen, wovon man weiß. Darum ist Nichtwissen dysfunktional, wenn man unbewusst so handelt, denkt und fühlt, dass man sich selbst oder anderen damit schadet.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Wie spüre ich (nicht)?“ Was Menschen in sich wahrnehmen wollen, bestimmt das, wofür sie sich verantwortlich fühlen können. Nur wo Wahrnehmung ist, lässt sich etwas beeinflussen und steuern. Niemand will und kann jedoch alles spüren. Dies würde nichts mehr prägnant werden lassen. Darum braucht es hier die Wahl, ob man etwas prägnant oder diffus im Erleben zulässt. Im Hinblick auf Veränderung ist dies entscheidend, denn verändern kann sich nur das, was man prägnant wahrnimmt.
Prägnant ist ein Wahrnehmungsvorgang dann, wenn er in Worte gefasst werden kann, wenn er mit einem Affekt einhergeht, wenn er umfassend im Erleben zugelassen wird und nach außen sichtbar werden darf. Diffus ist ein Erleben dann, wenn es im Hintergrund bleibt, nicht bezeichnet oder nur allgemein benannt wird. Die (Wieder-)Gewinnung einer situationsgerechten Selbstwahrnehmung ist ein zentraler Vorgang in Beratungsprozessen.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Was will ich (nicht)?“ Zur Eigendynamik eines psychischen Systems gehört es, kontinuierlich die eigenen Bedürfnisse zu regulieren. Sofern man Zugang zu seinen Bedürfnissen hat, kann man sich auf diese Weise mit sich selbst und seiner (sozialen) Umwelt wohlfühlen. Daher kommt der Fähigkeit, Bedürfnisse wahrzunehmen, sie einzuordnen und zu wissen, dass und wie sie sich befriedigen lassen, eine wichtige Rolle zu. Bedürfnisse fungieren als eine Art Signalsystem. Sie werden ständig entweder gefördert oder gehemmt. Beides ist wichtig, um passend auf die jeweilige Situation reagieren zu können. Gute Bedürfnisregulation bedarf dabei immer des Kontakts mit der (sozialen) Umwelt, denn kein Mensch kann ohne andere glücklich werden.
Psychische Beeinträchtigung beginnt, wenn bestimmte Bedürfnisse grundsätzlich nicht mehr wahrgenommen werden, immerzu befriedigt werden müssen, kontinuierlich gehemmt oder durch Ersatzbedürfnisse überlagert werden.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „In welcher Form bewerte ich?“ Egal was man im Außen oder im Innen erlebt – man muss entscheiden, ob man das eigene Erleben bejaht oder verneint. Man kann sich dem Erlebten zu- oder abwenden, es willkommen heißen oder ignorieren. Man kann sich oder andere Beteiligte auf- oder abwerten, und man kann das Erlebte annehmen oder eine Erfahrung nicht wahrhaben wollen. Manche Menschen lehnen bestimmte unangenehme Aspekte ihres Erlebens gewohnheitsmäßig ab (z.B. Angst oder Trauer).
Das allerdings beeinträchtigt innere Prozesse wie den der Selbstwahrnehmung, des Bewusstseins und den Umgang mit Bedürfnissen. Deshalb ist es an vielen Stellen wichtig, eine Haltung des „Was ist, darf sein“ zu entwickeln. Dies ermöglicht Veränderung – denn was sein darf, fängt an, sich zu verändern. Gleichzeitig muss jeder in der Lage sein, Impulse, die nicht situationsgerecht sind, auch verneinen und bremsen zu können.
Im sozialen Kontext spielen Bejahung und Verneinung eine zentrale Rolle bei der Entstehung, Aufrechterhaltung und Bearbeitung von Konflikten. Eine weitere wichtige Funktion dieses Leitprozesses im Umgang mit der Umwelt ist die Reduktion von Komplexität: Wer grundsätzlich schon weiß, was er gut oder schlecht finden darf, der braucht nicht mehr alles neu zu reflektieren, sondern ist unmittelbar handlungsfähig. Das macht zwar bestenfalls schnell, aber eben auch blind für die Angepasstheit an die Situation.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Was zeige ich (nicht)?“ Zu wählen, was man von sich zeigt und verbirgt, ist Teil einer funktionalen Psychodynamik. Denn ein Leben in sozialen Rollen ist nur möglich, wenn man beides kann: Zeigen, was man zeigen möchte, und verbergen, was man verbergen möchte. Da Menschen jedoch körpersprachlich und tonal ununterbrochen alles ausdrücken, was in ihnen vorgeht, lassen sich nur bewusste Impulse verbergen. Jeder erzählt also viel mehr von sich, als er weiß. Für Coaching ist das entscheidend. So wird eben auch das sichtbar, was jemand willentlich zu verbergen versucht bzw. was unbewusst in ihm vorgeht. Veränderung kann dadurch entstehen, dass man über das unwillkürlich „Ausgedrückte“ Zugang zu dem gewinnt, was im eigenen Inneren gehemmt, verneint, verleugnet, verdrängt, nicht verstanden oder nicht wahrgenommen wird.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Worauf reagiere ich (nicht)?“ Jeder Mensch muss aus einer unendlichen Fülle auswählen, auf was er in sich und in der Welt achten möchte. Denn man kann nicht auf alles reagieren. Das dient der Reduktion von Komplexität und der Absorption von Unsicherheit. Insofern muss man das meiste ignorieren. Der damit zusammenhängende Auswahlprozess kann natürlich nur punktuell bewusst stattfinden. Daher entwickelt jeder Mensch Muster, Gewohnheiten sowie affektive und kognitive Erwartungen. Sie filtern, worauf man wie reagiert, welche Bedeutungen man bestimmten Ereignissen gibt und was man erst gar nicht zur Kenntnis nimmt. Diese Resonanzmuster sind erlernt und erworben und damit auch veränderbar. Sie können durchaus dysfunktional werden, wenn z.B. bestimmte Informationen gewohnheitsmäßig ignoriert werden (z.B. Ängste oder Scham). Die eigenen Muster und Gewohnheiten bewusst zu erleben und zu reflektieren, eröffnet daher einen wesentlichen Zugang zu Veränderungsmöglichkeiten.
Die Wahl, die zu entscheiden ist, lautet: „Was verstehe ich (nicht)?“ Jeder Mensch ordnet ständig sein Leben – durch das Erstellen von Zusammenhängen, Kausalitäten, Mittel Zweck-Kalkulationen, Wünschen und Zielen. Man entkommt dem „Sinn“ also nicht, sondern konstruiert ihn ständig neu. Dabei kann man wählen, ob man sich etwas verplausibilisiert oder es im Unplausiblen belässt. Etwas für unplausibel zu halten, ist unabdingbar, will man sich nicht jede Handlungsmöglichkeit durch Dauerreflexion nehmen. Wenn das eigene Verhalten oder das anderer Menschen nicht plausibel hergeleitet werden kann, reduziert man sein Vermögen, passend auf die Situation zu antworten.
Der Wunsch und die Notwendigkeit, sich zu verstehen und sich die eigene Person plausibel herleiten zu können, kommen in sehr vielen psychologischen Theoriebildungen vor. Auch die Alltagssprache zeugt davon. „Das ist doch verrückt!“, sagt man meist, wenn man sich oder andere nicht versteht oder sich ein Verhalten nicht erklären kann. Verstehen zu ermöglichen, zu befördern bzw. dysfunktionales Verstehen („Ich bin halt zu nichts fähig!“) zu unterbrechen oder zu ersetzen („Ah, ich erzähle mir immer selbst nach dem Vorbild meines Vaters, dass ich zu nichts fähig bin, und glaube mir das auch noch!“), ist daher eine Kernaufgabe jedes Beraters.
Anhand dieser acht – unzureichend beschriebenen – Leitprozesse lassen sich alle bekannten Beratungsrichtungen einordnen und beschreiben, aber auch ihre blinden Flecken benennen. Alle Vorgehensweisen kann man schwerpunktmäßig einem oder mehreren der Prozesse zuweisen. Die Psychoanalyse setzt etwa eher auf Bewusstsein und Verstehen; die humanistischen Verfahren fokussieren eher auf Selbstwahrnehmung, Bedürfnisregulation und Selbstausdruck; systemische Richtungen eher auf Resonanz und Selbstverantwortung usw. Selbstverständlich sind diese Zuordnungen viel zu grob. Nützlich wird das sehr viel mehr auf einer Mikroebene beim Analysieren konkreter Interventionen.
Wichtig an diesem Konzept ist, dass immer beide Seiten der jeweiligen Unterscheidung dem Leben dienen und schaden können. Diese Leitprozesse stehen nun in keinem hierarchischen Verhältnis. Sie sind eher voneinander abhängig, nehmen aufeinander Einfluss, eröffnen oder verschließen sich wechselseitig Möglichkeiten. Das Selbsterleben und das Verhalten beruhen immer auf allen diesen Prozessen. Die wichtigsten Folgen seien hier zumindest angedeutet:
Für Coaches ist die Frage, was veränderungswirksam ist, besonders wichtig. Metatheoretisch lässt sich das kurz beantworten: Alles ist wirksam, was dem Klienten ermöglicht, seine Entscheidungen zu einem oder mehreren Leitprozessen zu verändern bzw. flexibler und freier in seinen Wahlmöglichkeiten zu werden. Bedingt durch die Abhängigkeiten der Leitprozesse untereinander, reicht es deshalb meist nicht, wenn ein Klient nur an einem oder zwei der Leitprozesse arbeitet. Soll nachhaltig Neues möglich werden, müssen sich die etablierten seelischen Muster meist zeitnah oder zeitgleich in allen Leitprozessen verändern. Daher können sich Coaches bei ausbleibender oder instabiler Veränderung des Klienten fragen, welcher der Leitprozesse in der bisherigen Arbeit vernachlässigt wurde. Dies ermöglicht eine schnelle und wirksame Selbstsupervision.
Das Wichtigste ist, dass dieser metatheoretische Ansatz einen Rahmen gibt, der es ermöglicht, immer weiter, differenzierter von anderen zu lernen, ohne dass dies beliebig oder zufällig ist. Man kann genau analysieren, auf welche(n) Leitprozess(e) ein Verfahren, ein Tool, eine Interventionstechnik zielt, wie das gemacht wird und welche funktionalen Äquivalente es geben könnte oder gibt.
Für das Vorgehen im Coaching bedeutet dies, dass die Orientierung nicht entlang von geplanten Vorgehensweisen oder Wirkungsketten erfolgen kann, sondern die Interventionen wechselseitig bzw. zirkulär aus der unmittelbaren Resonanz zwischen Coach und Klient erfolgen. Die Frage, auf welche Leitprozesse man angesichts des Anliegens und Auftrags fokussiert, damit Veränderung möglich wird, lässt sich daher nicht über Rezepte und Sammlungen von Interventionstechniken und Tools lösen.