Veränderungen sind ein unvermeidlicher Bestandteil des Lebens, manchmal gewünscht, aber häufig auch außerhalb unserer Kontrolle. Coaching ermöglicht in beiden Fällen, Veränderungen aktiv zu gestalten und in gewünschte Bahnen zu lenken. Das achtsamkeitsbasierte, kreativ gestaltete Systemische Coaching – im Folgenden als Mindful Coaching zusammengefasst – verfolgt einen ganzheitlichen, behutsamen Ansatz. Dieser Dreiklang aus systemischem, achtsamkeitsbasiertem und kreativem Coaching erlaubt es, die Unsicherheiten, die mit Veränderungen einhergehen, zu akzeptieren und produktiv mit ihnen umzugehen. Eine der kraftvollsten kreativen Methoden, um Erfahrungen zu teilen und neue Lösungen zu finden, ist das Erzählen von Geschichten. Storytelling ermöglicht es Coaches, Anekdoten, Metaphern und narrative Elemente in den Coaching-Prozess einzubinden, um Klientinnen und Klienten zu inspirieren. Geschichten sind dabei weit mehr als sprachliche Konstrukte. Sie aktivieren drei zentrale Bereiche des Gehirns: das Großhirn, das für rationales Denken zuständig ist, das limbische System, das unsere Emotionen steuert, und das Stammhirn, das körperliche Erinnerungen und Reaktionen verarbeitet. Diese Fähigkeit, kognitive, emotionale und körperliche Ebenen gleichzeitig anzusprechen, macht Geschichten zu einem wertvollen Werkzeug im Coaching (Siefer, 2015).
Michael White, ein australischer Psychotherapeut und Begründer der narrativen Therapie, schreibt dem Erzählen von Geschichten eine befreiende Wirkung zu. In Anlehnung an den Konstruktivismus betont er, dass Probleme oft das Ergebnis einer bestimmten Erzählpraxis sind und nicht allein aus den Charaktereigenschaften von Personen resultieren (Budde, 2015). White ermutigte seine Patientinnen und Patienten, neue, lösungsorientierte Erzählungen zu entwickeln, um ihre Selbstwirksamkeit zu steigern. Durch das Umschreiben einschränkender Narrative können Menschen ihre eigene Geschichte anpassen und damit aktive Gestalterinnen und Gestalter ihrer Zukunft werden. White prägte auch den Begriff der narrativen Identität, welcher beschreibt, wie Menschen ihre Identität durch die Organisation und Interpretation ihrer Erfahrungen in Geschichten formen. Jeder von uns trägt eine Vielzahl von Erzählungen in sich – über unser Leben, unsere Beziehungen, unsere Erfolge und Misserfolge. Diese Erzählungen sind jedoch nicht immer objektiv. Sie werden durch persönliche Filter geprägt und erzählen oft mehr über unsere Selbstwahrnehmung als über die tatsächlichen Ereignisse.
Ein zentraler Schritt im Coaching-Prozess besteht darin, die Erzählung der Klientinnen und Klienten anzuerkennen und zu validieren. Dabei gilt es, aufmerksam zuzuhören, wie die Geschichte erzählt wird, welche Emotionen dabei auftreten und wie die Klientinnen und Klienten den Ereignissen Bedeutung verleihen. Coaches können dabei Symbole, Metaphern oder Bilder verwenden, um die Reflexion der Klientinnen und Klienten zu fördern. Sobald die ursprüngliche Geschichte gewürdigt worden ist, kann gemeinsam daran gearbeitet werden, diese umzuschreiben. Hierbei wird die Geschichte in ihre Bestandteile zerlegt und neu zusammengesetzt, um eine positivere, stärkende Erzählung zu schaffen. Im Coaching geht es nicht darum, die Realität zu beschönigen, sondern durch narrative Veränderungen neue Perspektiven zu eröffnen. Eine Methode, die in diesem Zusammenhang Anwendung findet, ist die Dekonstruktion der Erzählung: Das Problem wird externalisiert, also von der Person getrennt betrachtet, was ihr ermöglicht, es aus einer neuen Perspektive zu sehen. Auf diese Weise können neue Handlungsmöglichkeiten entstehen.
Geschichten können auch als Modelle dienen, die Klientinnen und Klienten dabei unterstützen, eigene Lösungen zu finden. Märchen, Gleichnisse, Anekdoten oder Metaphern aus verschiedenen Lebensbereichen bieten wertvolle Anregungen. Sie helfen, komplexe Themen zu beleuchten und kreative Ideen zu entwickeln (Budde, 2015). Durch die Arbeit mit Geschichten können Coaches nicht nur aktuelle Herausforderungen beleuchten, sondern auch den Zugang zu unbewussten, kreativen Ressourcen öffnen. Oft ermöglichen Geschichten es, verborgene Emotionen oder Blockaden zu erkennen und Lösungen zu finden, die zuvor nicht sichtbar waren. Wie El Ouassil und Karig (2023, S. 26) betonen: „Kaum etwas kann uns so tiefgreifend verändern wie eine gute Geschichte.“ Durch das Einbinden von Storytelling in den Coaching-Prozess entsteht eine Brücke zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und einer gestaltbaren Zukunft.
Eine hilfreiche Schablone zum Entwickeln von Geschichten und zum Verstehen, an welchem Punkt ihres Veränderungsprozesses eine Person steht, bietet die Heldenreise nach Joseph Campbell. Sie beschreibt Stadien, die ein Held in Mythen und Geschichten durchläuft. Diese Erzählstruktur wird auch in vielen Hollywoodfilmen angewendet, wie beispielsweise in dem Blockbuster Titanic (Cameron, 1997). Der Film erzählt die Liebesgeschichte von Jack und Rose. Die Reise der Hauptfigur Rose beginnt in der gewöhnlichen Welt, die in Titanic durch die strengen gesellschaftlichen Normen dargestellt wird, denen Rose als junge Frau der gehobenen Klasse unterworfen ist. Der Ruf zum Abenteuer kommt in Form von Jack, einem freiheitsliebenden Künstler, der Rose zeigt, was ihr im Leben fehlt: Freiheit und Selbstbestimmung. Zunächst weigert sich Rose, diesem Ruf zu folgen, da sie durch die Verpflichtungen ihrer Mutter gegenüber und ihrer gesellschaftlichen Stellung gebunden ist. Jack übernimmt die Rolle des Mentors, indem er Rose dazu ermutigt, die Erwartungen ihrer Familie zu hinterfragen. Der Wendepunkt kommt, als Rose die Schwelle ins Abenteuer überschreitet und sich Jack emotional und körperlich hingibt, wodurch sie die gesellschaftlichen Schranken hinter sich lässt. Doch ihre Liebe wird durch Prüfungen erschüttert: Cal, Roses Verlobter, und die Gesellschaft stellen sich ihnen in den Weg, und schließlich wird das Paar durch den Untergang der Titanic auf eine harte Probe gestellt. Die Annäherung an die tiefste Höhle stellt im Film die Kollision mit dem Eisberg dar, die Jack und Rose in eine lebensbedrohliche Lage bringt. Ihre entscheidende Prüfung besteht darin, um ihre Liebe und ihr Überleben zu kämpfen. Die symbolische Belohnung für Rose ist die Erkenntnis ihrer inneren Stärke und der Möglichkeit, ein freies Leben zu führen. Durch diese Erfahrungen durchläuft Rose eine tiefgreifende Wandlung: Sie lässt ihre alte Identität hinter sich und wird zu einer selbstbestimmten und freieren Person, die durch Jack und die Abenteuer auf der Titanic geprägt ist.
Herr M., Gründer eines Start-ups, welches vor einiger Zeit Insolvenz anmelden musste und von einem Investor aufgekauft wurde, ist nun Angestellter in dem eigens von ihm gegründeten Unternehmen. Er schildert dem Coach die Ausgangssituation (gewohnte Welt). Immer noch plagt ihn das Gefühl, gescheitert zu sein und versagt zu haben. Doch mehr noch leidet er unter einem sogenannten Bore-out-Syndrom. Darüber hinaus fühlt er sich von seinem jetzigen Chef ausgebremst. Herr M. fühlt sich wie in einem goldenen Käfig gefangen, denn er und seine Familie haben sich an einen Lebensstil gewöhnt, den er ungern aufgeben wolle. Der Coach hört interessiert und mitfühlend zu, stellt an der einen oder anderen Stelle eine Verständnisfrage und validiert die emotionale Schilderung.
Als Auslöser (Ruf zum Abenteuer), um ins Coaching zu kommen, nennt Herr M. eine Situation, in der er sich nach eigener Aussage gegenüber seiner Familie verbal aggressiv und gereizt verhalten hatte. Dafür fühlte er sich schuldig und beschloss, an sich und seiner beruflichen Zukunft zu arbeiten. Der Coach greift die Nennung des „goldenen Käfigs“ auf und erzählt Herrn M. das gleichnamige Märchen von Anna Castagnoli. Es erzählt die Geschichte einer Prinzessin, die in Luxus lebt und sich, obwohl sie äußerlich von Reichtum und Privilegien umgeben ist, innerlich gefangen und unfähig fühlt, wahre Erfüllung zu finden. Bei Herrn M. räsoniert, dass es der Prinzessin im Märchen trotz aller Annehmlichkeiten an echter Selbstverwirklichung und Freiheit fehlt. Von diesem Impuls ausgehend, beschließt er, sich auf die Suche nach einer neuen Anstellung zu machen oder gar eine erneute Unternehmensgründung zu wagen.
Der Coach bittet Herrn M. gegen Ende der ersten Sitzung, sich seinem Coaching-Thema auf kreative Art und Weise zu nähern, indem der Coach vorschlägt, sich im Coaching-Raum umzusehen und zu schauen, ob es einen Gegenstand gibt, der möglicherweise etwas mit dem Thema des Klienten zu tun haben könne. Herr M. greift spontan zur halbgefüllten Wasserkaraffe und der Coach lädt ihn zu folgender kleinen Achtsamkeitsübung ein: „Betrachten Sie den Gegenstand in Ihrer Hand, als würden Sie ihn zum ersten Mal sehen, und schenken Sie ihm Ihre volle Aufmerksamkeit. Bleiben Sie ruhig und still. Vielleicht möchten Sie die Augen schließen und ihn ertasten. Wie fühlt sich die Oberfläche an – glatt oder rau, rund oder kantig, weich oder hart? Spüren Sie Gewicht oder Temperatur? Seien Sie im Moment. Wenn Sie möchten, stellen Sie eine Verbindung zu Ihrem Coaching-Thema her und hören Sie, was der Gegenstand Ihnen sagt.“ Am Ende dieser sinnlichen Erfahrungsreise kann Herr M. einen Bezug zum Thema des Coachings herstellen und wünscht sich, seinen Energiehaushalt wieder deutlich auffüllen zu können und dabei darauf zu achten, was ihm Kraft raubt.
In der nächsten Sitzung kommt Herr M. ein paar Minuten zu spät. Er entschuldigt sich mehrmals und ist ganz außer Atem. Der Coach bietet ihm an, für einen Moment die innere Aufmerksamkeit auf den Atemfluss zu richten und wenn es ihm angenehm sei, die Augen zu schließen. Im Anschluss an die kleine Achtsamkeitsübung schildert Herr M. Schwierigkeiten, die er mit der Übung hatte, und wie unangenehm es für ihn war, seinen Atem zu fokussieren, wodurch sich dieser beklemmend anfühlte. Daraufhin schlägt der Coach ihm eine Übungsvariante vor, die als Lotusatmung bekannt ist: „Nachdem Sie erneut eine entspannte aber wache Sitzhaltung gefunden haben, heben Sie eine Hand nach vorn auf Brusthöhe, mit der offenen Handfläche nach oben gerichtet. Die andere Hand liegt ruhig auf dem Oberschenkel. Im Fluss Ihrer Atemzüge bewegt sich nun die aktive Hand. Bei jedem Ausatmen schließen Sie die Finger sanft zu einer Faust und öffnen sie wieder, wenn Sie einatmen.“ In der anschließenden Reflexion berichtet Herr M. überrascht davon, als wie wohltuend und befreiend er diese Übung empfand.
Im Anschluss erzählt er von seiner Internetrecherche und wie frustrierend die aktuelle Marktsituation bezüglich infrage kommender Stellen sei. Auch kann er sich nicht dazu durchringen, seinen Lebenslauf zu aktualisieren, geschweige denn ein Bewerbungsschreiben zu verfassen. Die Vorstellung, sich noch einmal selbstständig zu machen, hat ihm mehrere Nächte den Schlaf geraubt. Er habe das Gefühl, alles verloren zu haben, und fühle sich kraft- und antriebslos.
Dem Coach kommt ein Film in den Sinn: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Stiller, 2014). Mitty ist ein unauffälliger Mitarbeiter im Fotoarchiv eines großen Printmagazins, wo er täglich Fotos in einem fensterlosen Raum verwaltet. Seine Tagträume von heldenhaften Abenteuern, in denen er mutig und tatkräftig ist, halten ihn aufrecht. Doch eines Tages fehlt ein wichtiges Foto für das Cover der letzten Ausgabe, das ihm vom Star-Fotografen persönlich übergeben wurde. Walter steht vor der Wahl: Alles so hinnehmen oder dem Fotografen um die Welt folgen, um das Negativ zu finden. Er entscheidet sich für das Abenteuer. Herr M. kennt und mag den Film. Er kann sich an die Trostlosigkeit des Arbeitslebens von Mitty erinnern, aber auch die Leidenschaft, die dieser entwickelt, als sich ihm eine lohnenswerte Tätigkeit bietet. Herr M. schildert, wie viele Veränderungsvorschläge er seinem neuen Chef bereits unterbreitet habe, die alle unberücksichtigt blieben.
Der Coach bietet ihm seine Hypothese, dass Herr M. sein eigens gegründetes Unternehmen vielleicht zu gut kennt und er als Visionär möglicherweise nach Neuem strebe, zur Reflexion an. Dabei fällt dem Coach die Geschichte des blauen Männleins ein: In einer blauen Stadt, wo alles blau war, unter blauem Himmel, lag auf einer blauen Wiese ein blauer Mann, ganz in blau gekleidet. Der blaue Mann erwachte und richtete seine Augen auf den blauen Himmel. Da sah er, wie neben ihm ein grüner Mann ganz in grün gekleidet lag. Überrascht und ein bisschen erschrocken fragte der blaue Mann: „Und was machen Sie hier?“ Der grüne Mann antwortete: „Ich bin aus einer anderen Geschichte abgehauen, weil es mir dort so langweilig geworden ist.“ (Bucay, 2012, S. 228). „Abhauen wäre keine Option“, widerspricht Herr M. „Was wäre denn eine Option?“, entgegnet der Coach und schlägt ihm die gemeinsame Erkundung eines Ziels vor.
Bei der Zielformulierung spielt jedes Wort eine wichtige Rolle. Der Coach unterstützt durch Fragen und als Reflexionsangebote verstandene Vorschläge. Hat der Klient das Ziel stimmig formuliert und aufgeschrieben, wird es auf den Boden gelegt. Der Klient stellt sich daneben oder darauf und spürt, welche Wirkung der Satz entwickelt. Die Formulierung kann so lange angepasst werden, bis sie sich auch körperlich stimmig anfühlt. Herr M. formuliert ein persönliches Ziel: Mittelfristig möchte er hinsichtlich der Frage, ob er sich doch noch einmal selbstständig machen sollte, zu einer reflektierten Entscheidung gelangen, die nicht lediglich dazu dient, der aktuellen Situation zu entkommen. Dies beinhaltet den Wunsch, zunächst wieder in seine Kraft zu kommen und die Herausforderungen im aktuellen Job zu meistern, um dann klarer zu sehen. Er entscheidet sich, die Schwelle ins Abenteuer zu überschreiten.
Um Herrn M. über diese entscheidende Schwelle (Schwelle ins Abenteuer) zu helfen, bietet der Coach ihm eine Fantasiereise an, welche auf innere Werte und Bedürfnisse hinweist, die genug Zugkraft entwickeln. Dazu führt der Coach aus: „Suchen Sie sich einen bequemen Platz zum Sitzen oder Liegen. Schließen Sie die Augen oder lassen Sie Ihren Blick weich werden. Spüren Sie den Kontakt Ihres Körpers mit dem Boden (oder der Sitzfläche) und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den freien Fluss Ihres Atems. Stellen Sie sich nun einen realen oder fantasierten Ort vor, an dem Sie sich sicher und wohl fühlen, und lassen Sie sich dort nieder. Sie können jederzeit zu diesem Ort zurückkehren. Lassen Sie nun ein Bild Ihrer Zukunft in zehn Jahren entstehen, in dem alles optimal verlaufen ist. Befreien Sie sich von jeglichem Realitätsdruck. Beobachten Sie neugierig: Was sehen, hören oder riechen Sie? Wer ist bei Ihnen? Was tun Sie? Gibt es Türen oder Fenster, durch die Sie schauen möchten? Räume, die Hinweise auf Ihren Erfolg geben? Schauen Sie sich in Ruhe um und spüren Sie die Ausstrahlung dieses Ortes. Öffnen Sie sich für Hinweise darauf, was Ihnen wirklich wichtig ist. Bereiten Sie sich schließlich auf die Rückkehr vor und kommen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt.“
Nun kann das Abenteuer beginnen (Annäherung an die tiefste Höhle). Im Laufe der folgenden Sitzungen arbeitet Herr M. viel an sich. Die größte Herausforderung zeigt sich immer wieder in Auseinandersetzungen mit dem Chef. Als Angestellter in dem einst eigens von Herrn M. gegründeten Unternehmen, fällt es ihm nicht leicht, einen Vorgesetzten zu akzeptieren, zumal dieser sich kaum für die Belange und vor allem auch nicht für die Veränderungsvorschläge von Herrn M. interessiere. Hier kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, welche Herrn M. zunehmend frustrieren. Er wünsche sich konstruktive Gespräche auf Augenhöhe. Herr M. arbeitet an seinem Selbstbild, bereitet die Gespräche mit seinem Chef im Coaching gut vor und findet schließlich das gewünschte Gehör. Mit der Zeit lernen sich die beiden Männer sogar schätzen und Herr M. fühlt sich weder missachtet noch unterlegen und hat auch nicht mehr das Gefühl, einen Gegner bekämpfen zu müssen. Im Gegenteil: Herr M. bekommt eine neue Abteilung zugeordnet, die er selbst aufbauen kann.
Im Laufe des Coaching-Prozesses kann Herr M. wieder Kraft schöpfen und entdeckt, wie wohltuend die regelmäßige Meditationspraxis für ihn ist. Er wird sichtbar selbstbewusster und blüht auf. Die letzte Versuchung (entscheidende Prüfung) in der Geschichte des Coaching-Prozesses zeigt sich überraschend durch ein Headhunter-Angebot, welches Herr M. jedoch ohne zu zögern ablehnt. Er hat gelernt, für sich zu sorgen, seine Bedürfnisse zu äußern und sich zum Wohle aller einzusetzen (Belohnung). Durch tägliche Achtsamkeitsübungen hat er Resilienz aufgebaut und kann besser Grenzen setzen, sich aber auch besser für eigene Belange einsetzen (Wandlung).
Storytelling im Coaching ist ein kraftvolles Werkzeug, das tiefgreifende Veränderungen ermöglicht. Es hilft Klientinnen und Klienten, ihre eigenen Erzählungen zu reflektieren, negative Muster zu durchbrechen und neue, stärkende Perspektiven zu entwickeln. Indem sie ihre Geschichten neu schreiben, können sie bewusster ihre Identität gestalten und klarere Ziele setzen. Coaches, die Storytelling einsetzen, öffnen damit einen Raum für Kreativität, Selbstwahrnehmung und nachhaltige Veränderung. Sie unterstützen ihre Klientinnen und Klienten darin, die eigene Geschichte aktiv und selbstbestimmt zu gestalten – und damit auch ihre Zukunft neu zu definieren.
Beim Arbeiten mit Geschichten geht es nicht darum, Ratschläge zu geben oder Klientinnen und Klienten in eine bestimmte Richtung zu lenken, sondern sie bei der eigenen Lösungsfindung zu begleiten. Es geht darum, die Geschichten der Klientinnen und Klienten „sein zu lassen“ und ihnen Raum zu geben. Erzählungen, die sich wandeln und dabei ihre Wirkung verändern, können wünschenswerte Zukünfte andeuten. Dies ist bereits ein großer Schritt in der Transformation. Nicht selten wird auch der Abschluss eines Coaching-Prozesses als Erfolgsgeschichte erzählt, in der die Klientinnen und Klienten ihre Entwicklung reflektieren. Am Ende entsteht oft eine Erzählung über einen Wandel, der ein stimmiges Ende für den Coaching-Prozess bildet.