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Feedback neu denken

Die Kunst des nicht-direktiven Feedbackgesprächs

Warum fühlt sich Feedback oft so falsch an? Viele Menschen haben gelernt, Feedback als Chance zur Verbesserung zu sehen, doch die Realität sieht häufig anders aus. Statt Wachstum erleben sie Unbehagen und Frustration. Dieser Artikel wirft einen kritischen Blick auf traditionelle Feedbackmethoden und erklärt, warum sie in komplexen menschlichen Interaktionen oftmals versagen, ineffektiv sind und sogar schädlich sein können. Geboten werden Einblicke in transformative Ansätze, die das Potenzial haben, Kommunikation grundlegend zu verändern.

14 Min.

Erschienen im Coaching-Magazin in der Ausgabe 2 | 2024 am 15.05.2024

Eine Frau und ein Mann lehnen bzw. sitzen an einem Tisch und führen ein Gespräch. Der Mann spricht, währen die lächelnde Frau zuhört.

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Während einer Online-Sitzung kommt es zu Spannungen zwischen zwei Mitgliedern eines Teams, Marie und Simon. Simons Frustration kocht über. Er konfrontiert Marie und wirft ihr Inkompetenz sowie mangelnde Kooperationsbereitschaft vor. Marie zieht sich beleidigt zurück und nimmt eine Abwehrhaltung ein, weil sie sich ungerecht behandelt und angegriffen fühlt. Ein Vorgesetzter könnte sich nun verpflichtet fühlen, dieses Verhalten vielleicht gegenüber Simon, womöglich gegenüber beiden, ansprechen zu müssen. Aber wie? Und woher kommt das intuitive Unbehagen, das der Vorgesetzte plötzlich verspürt?

Auf einen Blick

  • Herkömmliches Feedback, auch wenn es in bester Absicht erfolgt, verkennt oft die Bedeutung der Art und Weise, wie die andere Person die Situation wahrnimmt.
  • Versuche, Feedback „bekömmlicher“ zu machen, adressieren nicht das Kernproblem des sich Missverstanden-Fühlens und können das Feedbackerlebnis sogar negativ beeinflussen.
  • Das Ziel des Feedbacks sollte primär darin bestehen, dass der Empfänger Klarheit über seine eigene Bedeutungsgebung in der betreffenden Situation erhält.

Die Kunst des Feedbacks

Viele Experten haben sich damit beschäftigt, Feedback für alle Beteiligten besser handhabbar zu machen, und dazu Richtlinien und Handlungsempfehlungen aufgestellt. Konstruktives Feedback soll am effektivsten sein, wenn es bewährten Praktiken folgt – rechtzeitig und vertraulich, verhaltensorientiert, mit konkreten Beispielen und Verbesserungsvorschlägen versehen. Gerade, wenn es sich um Fehlerkorrekturen auf der Sachebene handelt, kann solch konstruktives Feedback ein Eckpfeiler effektiver Führung sein, ein wirkungsvolles Instrument, das klare Anweisungen oder zusätzliche Informationen bietet.

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Literatur

Brown, B. (2018). Dare to Lead. New York: Random House.

Covey, S. R. (2020). The 7 Habits of Highly Effective People. New York: Simon & Schuster.

Edmondson, A. C. (2018). The Fearless Organization. New Jersey: Wiley.

Hirsch, J. (2017). The Feedback Fix. Lanham: Rowman & Littlefield.

Kegan, R. & Lahey, L. L. (2002). How the Way We Talk Can Change the Way We Work. San Francisco: Jossey-Bass.

Rosenberg, M. B. (1999). Nonviolent Communication. Encinitas: Puddledancer.

Sanford, C. (2019). No More Feedback. Seattle: InterOctave.

Scott, K. (2019). Radical Candor. New York: St. Martin’s.Stone, D. & Heen, S. (2015). Thanks for the Feedback. New York: Penguin.

Torbert, B.; Fisher, D. & Rooke, D. (2004). Action Inquiry. San Francisco: Berrett-Koehler.

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