Über 250 Personen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich nahmen nach Angaben der Veranstalter am 4. Internationalen Coachingkongress der FHNW in Olten (Schweiz) teil. Renommierte Experten sprachen zum Thema des Kongresses: Wirkung, Qualität und Evaluation im Coaching.
Mit dem diesjährigen Internationalen Coachingkongress „Coaching meets Research“ bot die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) im schweizerischen Olten zum vierten Mal ein Forum für die Anbindung von Coaching-Praxis und -Wissenschaft. Vom 14.–15. Juni standen die Coaching-Dimensionen Wirkung, Qualität und Evaluation im Mittelpunkt. „Es handelt sich hierbei um Aspekte, die für die Professionalisierung des Coachings höchst relevant sind“, erklärt Kongressleiter Robert Wegener. Gestellt wurden Fragen wie: Wirkt Coaching überhaupt? Kann die Wirkung von Coaching verbessert werden? Gibt es ungewollte positive oder negative Nebenwirkungen im Coaching? Was unterscheiden exzellente von guten und von schlechten Coachings und Coaches? Wie können die Wirkung und die Qualität von Coaching wissenschaftlich evaluiert und bewertet werden?
Im ersten Plenumsvortrag präsentierte die Bildungs- und Beratungsforscherin Prof. Dr. Christiane Schiersmann von der Universität Heidelberg aktuelle Befunde der Beratungs- und Psychotherapieforschung. Daraus skizzierte sie die Grundlagen einer allgemeinen Beratungstheorie. Diese, so Schiersmann, sollte auch der Bezugspunkt für die Entwicklung von Theorie und Praxis im Coaching sein. Dr. Carol Kauffman, Direktorin des amerikanischen Institute of Coaching in Harvard, hielt die zweite Keynote. Ihr Thema: aktuelle Erkenntnisse der Positiven Psychologie und ihre Bedeutung für die Coaching-Praxis.
Den zweiten Kongresstag eröffnete Dr. Michael Loebbert, Leiter der Coaching Studies der FHNW, mit einem Referat zu Erfolgsfaktoren im Coaching. Die Beschreibung und Erforschung von Erfolgsfaktoren, so seine These, könne zu einer Verbesserung der Coaching-Praxis beitragen. Es folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wann ist ein Coach ein Coach – Qualität durch Qualifizierung?!“, an der neben Professionssoziologin Dr. Beate Fietze Vertreter mehrerer deutschsprachiger Coaching-Verbände teilnahmen. Dr. David Peterson, Director Executive Coaching & Leadership von Google USA, präsentierte in der letzten Keynote seine organisationale Perspektive auf das Kongressthema und führte die Zuhörer in sein Coaching-Verständnis und seine Vorstellung der Implementation und Evaluation von Coaching in Organisationen ein.
Neben den Vorträgen wurden acht Themenlabs angeboten. Auch das Forschungskolloquium, bei dem nach Veranstalterangaben rund 100 Teilnehmer den zehn Beitragenden ihre Aufmerksamkeit schenkten, war erneut ein zentraler Kongressbestandteil. Gänzlich neu war in diesem Jahr ein Workshop mit Dr. David Peterson zum Thema „Coaching Leaders in Turbulent Times“, der im Anschluss an den Kongress stattfand. „Beinahe 50 Personen besuchten den Workshop und profitieren von einem außerordentlich inspirierenden Tag“, so Wegener.
Das Fazit der Veranstalter: Coaching sei auf dem besten Wege, eine wissenschaftlich fundierte Praxis zu werden und sich weiter zu etablieren. Das Feld sei dynamisch und zunehmend würden wichtige Entwicklungen sichtbar. Zugleich werde immer klarer, dass die Arbeitsbeziehung zwischen Coach und Klient sowie die Wertschätzung sehr wichtige Erfolgsfaktoren darstellen. Das Forschungsvolumen nehme zu und der kritische Dialog von Forschung und Praxis sei in Entstehung.
Videomitschnitte vom Kongress sind auf der Homepage der FHNW kostenpflichtig abrufbar. Der 5. Internationale Coachingkongress wird vom 19.–20.06.2018 in Olten stattfinden. (de)
Weitere Informationen:
http://www.coaching-meets-research.ch/
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