Die US-Amerikanerin Debra Benton ist seit mehr als 40 Jahren als Executive-Coach, Autorin und Speakerin tätig und hat sich als „CEO Whisperer“ international einen Namen gemacht. Die Plattform TopCEOCoaches.com zählte sie 2013 zu den „Top Ten Coaches in the World“ – zusammen mit weiteren Größen der Branche wie Ram Charan, Tony Robbins und Marshall Goldsmith. Das Magazin Portfolio schrieb: „Debra Benton ist eine der Top fünf Coaches, deren Nummer man auf Kurzwahl speichern sollte.“ Benton hat es auf die Titelseite von The Wall Street Journal und USA Today geschafft, in zahlreichen renommierten Medien wie Time, BusinessWeek, Fortune und The New York Times wurde über sie berichtet und sie ist ein häufig gesehener Gast in TV-Sendungen. Wer steckt hinter dieser umtriebigen Geschäftsfrau, die sich nicht nur in Coachings, sondern auch im Rahmen ihrer Bücher und Vorträge insbesondere den Themen effektive Führung und Selbstpräsentation widmet, und bereits mit 23 Jahren ihr eigenes Unternehmen gegründet hat?
Benton wusste laut eigener Aussage schon früh, dass sie Karriere machen wollte. Direkt nach ihrem Schulabschluss studierte die 1953 im US-Bundesstaat Kansas geborene Benton Wirtschaft und Finanzen an der Colorado State University und schloss ihr Studium 1974 mit dem Bachelor ab. Doch ihr Einstieg ins Berufsleben verlief nicht glatt, da sie ihren Job bei einem Computerhersteller bereits nach kurzer Zeit wieder verlor. Man habe ihr vorgeworfen, bei den „good ole boys” anzuecken, wie sie dem Coaching-Magazin erzählt. Benton, die aus einer Unternehmerfamilie stammt, beschloss daraufhin, sich selbständig zu machen. So gründete sie 1976 im Alter von 23 Jahren ihr Consulting-Unternehmen Benton Management Resources in Denver, Colorado. Das sei selbstverständlich nicht ohne Risiko gewesen, berichtete sie, aber die unternehmerische Veranlagung liege ihr „im Blut“ und sie habe viel Unterstützung erhalten. Sie baute ihr Unternehmen erfolgreich aus und legte ihren Schwerpunkt darauf, Professionals – in erster Linie CEOs und Senior Executives – dabei zu unterstützen, ihre Karriere weiterzuentwickeln und berufliche Übergänge zu bewältigen.
Von Anfang an orientierte sich Benton dabei konsequent an erfolgreichen CEOs, zu denen sie gezielt Kontakt aufbaute. Wie die Amerikanerin dem Coaching-Magazin berichtet, hatte sie das Glück, bereits in jungen Jahren eine Reihe von erfolgreichen Beratern und CEOs als Mentoren zu gewinnen, die ihr halfen, ihre Firma voranzutreiben und von denen sie viel gelernt habe. Dies war, wie sie hervorhebt, zu einer Zeit, als der Beruf des Coachs im Businesskontext noch nicht etabliert gewesen sei. Oder wie es einer ihrer Klienten ausgedrückt habe: Sie habe bereits gecoacht, bevor Coaching in Mode gekommen sei. „Ich war fasziniert davon, erfolgreichen Menschen weiterhelfen, sie beraten und dadurch Veränderungen herbeiführen zu können“, erzählt Benton rückblickend. „Aufgrund meiner eigenen Coaching- und Mentoring-Erfahrung durch großartige CEOs hatte ich eine vielseitige, frische und unverfälschte Perspektive.“
Seit den 1990er Jahren hat Benton Management Resources seinen Sitz in Fort Collins, Colorado. Hier lebt Benton auch in einer ländlichen, von Ranches geprägten Gegend außerhalb der Stadt. Nach ihren diversen Tätigkeitsfeldern gefragt, ordnet Benton ihre Aufgaben drei Bereichen zu: Ein Drittel ihrer Zeit verbringe sie mit Schreiben und Recherche, zu einem Drittel sei sie als Speakerin auf Events und Konferenzen in den USA sowie auf der ganzen Welt unterwegs und zu einem Drittel arbeite sie als Executive-Coach in erster Linie mit CEOs.
Der Kern von Bentons unternehmerischem Erfolg liegt in ihrer Tätigkeit als Executive-Coach und Beraterin. Seit über 40 Jahren unterstützt sie CEOs und Manager dabei, wirkungsvoll aufzutreten, berufliche Veränderungen zu bewältigen und Mitarbeiter effektiv zu führen. Laut eigenen Angaben liege ihre Aufgabe im Grunde darin, bei ihren Klienten zunächst ein Bewusstsein zu schaffen und anschließend gezielte Anpassungen umzusetzen, weil jede noch so kleine Kurskorrektur alles verändern könne. Durch ihre Zusammenarbeit würden auch die besten Führungspersönlichkeiten noch besser werden, ist Benton überzeugt. Tatsächlich liest sich die Liste ihrer Klienten wie ein „Who's Who“ international erfolgreicher Börsenunternehmen. „Ich hatte die Ehre, mit einigen der besten und klügsten Köpfe von GE, Microsoft, Pepsi, Novartis, Time-Warner, NASA, American Express, Dell, Kraft Foods, Citicorp, Deloitte, Kellogg's, McDonalds, UAL zusammenzuarbeiten“, betont Benton in ihrem LinkedIn-Profil. Auf ihrer Homepage wirbt sie damit, sie habe als Coach ihre Klienten darauf vorbereitet, Donald Trump zu interviewen, bei den Academy Awards aufzutreten, für das US-Präsidentenamt zu kandidieren, vor dem Kongress auszusagen sowie Ermittler der U.S. Border Patrol geschult.
Typische Themen in ihren Leadership-Coachings seien es, (1) Schwachstellen und Blind Spots zu eliminieren, (2) den lösungsorientierten Umgang mit Konflikten, (3) die effektive Zusammenarbeit und Kommunikation mit verschiedensten Partnern, (4) die Durchsetzung und Kommunikation kritischer Entscheidungen sowie (5) die Entwicklung von klaren, prägnanten und kohärenten Arbeitsbeziehungen zu stärken. Ihren Ansatz bezeichnet Benton, die mit vielen ehemaligen Klienten kontinuierlich im Austausch steht und Freundschaften zu einigen unterhält, als „direkt, offen und ehrlich“. Entscheidet man sich für ein Coaching bei ihr, erhält man elf verbindliche Zusagen, die u.a. ihre persönliche Betreuung als Ratgeberin, Zugang zu ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz, praktische Hilfestellungen und Zugang zu ihrem Kalender sowie unbegrenzten Telefon- und Mailverkehr versprechen. Während diese Punkte eine Verschmelzung von Prozess- und Fachberatung erahnen lassen, klingt ihre „besondere Fähigkeit“ wiederum ganz nach Coaching. Diese liege darin, ihren Klienten unzählige neue Denkanstöße zu geben, die deren Anschauungen in Frage stellen und dazu einladen, Erfahrungen außerhalb der eigenen Komfortzone zu machen.
Benton ist Autorin von elf Büchern, darunter Bestseller der Managementliteratur zu Themen wie CEO Presence und Leadership, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Bereits mit ihren ersten beiden Büchern „Lions Don’t Need to Roar“ (1991) und „How to Think Like a CEO“ (1996), für das sie zahlreiche CEOs interviewte, gewann sie eine große Leserschaft und gab den Ton für ihre folgenden Bücher vor: Benton, so ihr Anspruch, bietet aufstrebenden Führungskräften praktische Ratschläge und Unterstützung, um beruflich voranzukommen und am Arbeitsplatz hervorzustechen. Sie zeigt auf, wie sie sich authentisch und wirksam verkaufen und eine „executive presence“ entwickeln können. Dabei geht es um das richtige Auftreten und Networking, ebenso wie um Mimik, Gestik und Sprache bis hin zu Führungsqualitäten wie persönliche Integrität, Haltung und Authentizität. Auch viele ihrer folgenden Bücher wie „Secrets of a CEO Coach“ (1999), „How to Act Like a CEO“ (2000), „Executive Charisma“ (2004) und „The CEO Difference“ (2014) kommen als klassische Karrierefibeln daher, haben Ratgebercharakter und bieten Step-by-step-Erklärungen sowie praxisorientierte Anleitungen.
Dabei ist es Benton ein persönliches Anliegen, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit der jüngeren Generation zu teilen, wie sie auf ihrer Homepage mitteilt: „Ich schreibe Bücher, so dass die Menschen auch in Zukunft noch lange von meinem Wissen und meiner Erfahrung profitieren können.“ Mit ihrem jüngsten Werk „The Leadership Mind Switch“ (2017) widmet sich Benton in Zusammenarbeit mit Co-Autorin Kylie Wright-Ford der aktuellen Frage, wie sich Führung in der neuen Arbeitswelt verändert und neu überdacht werden muss. Neben ihren Büchern hat die umtriebige Amerikanerin ihre Recherche und Expertise auch in unzähligen Artikeln, Podcasts, Blogs, Videos und Webinaren verarbeitet, die Themen wie „How to Interview and Look Confident“ oder „How To Make Small Talk“ abdecken.
Entsprechend ihres Antriebs, Wissen an jüngere Generationen weiterzugeben, ist Benton zudem in der universitären Lehre tätig. Sie unterrichtet Leadership an der Colorado State University am College of Business (Global Social & Sustainable Enterprise program) und hat einen Lehrauftrag an der Monfort School of Business der University of Northern Colorado. Bereits 1994 wurde sie von der Colorado State University als „Distinguished Alumni“ geehrt.
Ebenso verarbeitet Benton die Themen ihrer Bücher in ihren Auftritten als Keynote-Speakerin, das dritte Standbein ihres Unternehmens. Dabei genießt sie laut TopCEOCoaches.com den Ruf einer „wirkungsvollen, charismatischen und überzeugenden“ Rednerin. Diesen Eindruck vermitteln auch die zahlreichen Videos, die man im Netz von ihren Auftritten anschauen kann. Ihre Gage liegt laut der Website keynotespeakers.com im fünfstelligen Bereich zwischen 15.000–25.000 US-Dollar. Nach eigenen Angaben hat sie im Laufe ihrer Karriere vor hunderten namhaften Unternehmen und Publikumsgrößen von bis zu 5.000 Zuschauern in mehr als 18 Ländern gesprochen, darunter Konzerne wie American Express, United Airlines, Viacom, McKinsey & Company, Comcast, Kraft und Hewlett-Packard. Die Themen ihrer Reden spiegeln den Stoff und die Inhalte ihrer Bücher wider: Es geht um Personal Branding und Professional Presence, um Konfliktmanagement und wirkungsvolle Kommunikation sowie – natürlich – um Mentoring und Coaching.
Die Themen der wirkungsvollen Selbstpräsentation und Leadership spielen in allen Tätigkeitsfeldern von Benton eine ausgeprägte Rolle. Ein überzeugendes und authentisches Auftreten und die Fähigkeit, die eigene Person sowie eigene Stärken und Ziele „verkaufen“ zu können, ist laut Benton die Basis jedes Erfolgs. Zudem sei es essentiell, die Spielregeln und Gepflogenheiten sowie die komplexen Beziehungsgefüge im Management zu kennen und passende Strategien zu entwickeln. Dank ihrer langjährigen Erfahrung, engen Zusammenarbeit und zahlreichen Gesprächen mit CEOs betont Benton zu wissen, wie Top-Manager denken und handeln und kennt ihre Schwachstellen – ein Erfahrungsschatz, der ihr größtes Kapital darstellt.
Mit Blick auf die Zukunft des Business-Coachings warnt Benton im Gespräch mit dem Coaching-Magazin vor einer inflationären Verwendung des Begriffs „Coach“ und rät Klienten dazu, sorgfältig zu selektieren. Heutzutage gebe es viele selbsternannte Coaches mit starker Social-Media-Präsenz und schillernden Websites, die aber über zu wenig Erfahrung und Wissen verfügten, um Klienten effektiv und nachhaltig weiterzuhelfen. Benton ist überzeugt, dass jahrelange, konkrete Praxiserfahrung essentiell sei, denn beim Coaching gehe es schließlich um den Umgang und das Verstehen der Natur des Menschen – in einem Business-Setting.