Die Anforderungen an Führungskräfte sind heute sehr facettenreich: Zwischen Wissenstransfer und Leistungsschau müssen Manager Aufbruch stiften und Ziele abstecken können, sowohl persönlich engagiert sein als auch für alle gemeinsam handeln. Nicht zuletzt sollen sie natürlich sympathisch sein, sich aber auch wiederum nicht von den Eindrücken anderer abhängig machen. Kurz: Fach- und Führungskräfte müssen gleichzeitig dirigieren und soufflieren. Hier gelassen zu bleiben, wäre selbst für gelernte Schauspieler eine hochkomplexe Vorlage.
Auf Jahrestagungen, Aktionärsversammlungen, Präsentationen oder Presseveranstaltungen verdichtet sich der Anspruch nochmals, insofern Unternehmenspersonal vor einem Publikum zu bestehen hat. Tatsächlich dreht sich im Managementsektor einiges um Auftritt, Szene und Showelemente, nur dass Führungskräfte nun einmal keine Bühnenangehörige sind. Nach der im Folgenden vorgestellten und anhand eines Praxisfalls illustrierten Coaching-Methode müssen sie das aber auch nicht sein. Hier geht es darum – ausgehend vom Charakter und Temperament des Klienten – seinen ganz individuellen Stil im öffentlichen Auftritt sichtbar zu machen und so durch Authentizität zu überzeugen. Bei diesem Coaching lernen Führungskräfte, sich selbst glaubwürdig zu „performen“, schnellstmöglich bühnentauglich zu werden, selbst mit trockenen Inhalten das Publikum zu unterhalten und beim Erwerb dieser Kompetenzen ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln.
Der Klient war als Global Business Director fachlich und wirtschaftlich sehr erfolgreich, hatte die Firma weit nach vorne gebracht, die Zahlen waren hervorragend. Seine erste internationale Aktionärsversammlung stand bevor: Er sollte die Bilanz des laufenden Jahres vorstellen und darüber berichten, wie das Unternehmen aktuell aufgestellt war. Inhaltlich gab es keinerlei Grund zur Besorgnis.
Allerdings war der Klient bei aller fachlichen Kompetenz und allem Erfolg sehr introvertiert, fast schon menschenscheu. Dies spiegelte sich in seinem Auftreten wider: Seine Bescheidenheit und Scheu waren deutlich zu spüren, außerdem war die anstehende Aktionärsversammlung sein erster großer öffentlicher Auftritt als Vertreter des Unternehmens. Aktionäre aus der ganzen Welt wurden erwartet. Für das Unternehmen wie für den Klienten war dieser Auftritt von besonderer Bedeutung; er hatte Symbolcharakter.
Der Kommunikationschef machte sich große Sorgen, ob die positive Nachricht auch so ankommen würde. Firmenintern wurde befürchtet, dass die Aktionäre die guten Zahlen aufgrund des Auftretens des Klienten nicht glauben und womöglich abspringen würden. Die Situation wurde als hochbrisant eingestuft, auch weil die verbleibende Zeit bis zur 1,5-stündigen Präsentation knapp war. Dem Klienten wurde ein Coaching zur Vorbereitung angeraten, das er umgehend annahm. Vier Coaching-Sitzungen à drei Stunden standen bis zur Aktionärsversammlung zur Verfügung. Der Klient sollte für seinen öffentlichen Auftritt vorbereitet und die bereits geschriebene Rede – ideal auf ihn angepasst – inszeniert werden. Ziel war ein überzeugender, authentischer Auftritt, bei dem Inhalt und Ausdruck übereinstimmen.
Der Coach machte deutlich, dass ein erfolgreicher Auftritt nur in Übereinstimmung mit der individuellen Persönlichkeit des Klienten zu entwickeln sei. Der Klient verstand, dass das Coaching bzw. die individuelle Inszenierung seines Auftrittes sich keinesfalls darauf beschränken würde, ihm einige Präsentationstechniken an die Hand zu geben.
Zunächst galt es, den Klienten überhaupt an seine Selbst- und Fremdwahrnehmung heranzuführen. Dafür wurden Filmaufnahmen von ihm gemacht. Er sollte sich selbst betrachten, ohne dabei ein Urteil zu fällen. Was war rein auf der Sachebene zu sehen? Die erste, durchaus schwierige Übung bestand darin, den Klienten einfühlsam zu ermutigen, urteilsfrei auf sich selbst zu schauen – sich selbst zu begegnen.
Der Klient war groß gewachsen, schlank, sprach mit monotoner Stimme und nahm kaum bis gar keinen Augenkontakt auf. Dies wirkte sich auf sein verbales und nonverbales Auftreten – auf seinen Bewegungsapparat – aus. Der Mann erschien in seiner Wirkungskompetenz erstarrt und war körperlich extrem angespannt. Insgesamt stellte sich nur schwer ein Kontakt zwischen ihm und seinem Dialogpartner, dem Publikum, her. Der Coach erkannte schnell, dass der Klient nicht nur unter Schüchternheit, sondern auch unter einer Auftritts-Versagensangst litt. Wenn sich zur Nervosität die Angst dazugesellt, wird ein authentischer Auftritt unmöglich. Seine Atmung war kurz und flach, die Bewegungen waren klein und behäbig, seine monotone Stimme spiegelte sich im Gestus wider. Seine Füße waren nach innen gerichtet, ein Gang entlang der Bühne kaum möglich, da er sich aus Angst am Stehpult festhalten musste. Wenn er dieses dann doch verließ, eher vorsichtig, schleichend, blieb der Radius sehr klein. Seine Füße verließen kaum den Boden, die Schultern blieben hochgezogen.
Seine an sich positive Botschaft widersprach seinem Auftreten, das eher seinen Wunsch nach Rückzug und Flucht signalisierte. So hätten die Aktionäre die positive Botschaft missverstehen müssen, denn sieht der Zuschauer etwas anderes als er hört, ist er irritiert und wird dem Gesehenen mit einiger Wahrscheinlichkeit mehr vertrauen als dem Gehörten. Der Auftritt bleibt dann als nicht authentisch in Erinnerung. Das sollte auf jeden Fall verhindert werden.
Um den Coaching-Prozess positiv in Gang zu setzen, galt es, eine Vertrauensebene zwischen Coach und Klienten herzustellen sowie Potentiale und Möglichkeiten für einen gelungenen Auftritt anhand seiner individuellen Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu musste zunächst klargestellt werden, dass es nicht darum gehen würde, ihm seine Individualität abzutrainieren, und er sie sich auch nicht mühsam abgewöhnen sollte.
Entscheidend für das Coaching in dieser Phase war es, den Klienten dabei zu begleiten und behutsam dorthin zu führen, sich selbst und seiner individuellen Persönlichkeit zu vertrauen – ein Aspekt, der für ihn eine besondere Herausforderung darstellte, zumal öffentliche Auftritte häufig von außen an Führungspersönlichkeiten herangetragen werden und für jene, die ungern vor Publikum auftreten, besonders schwierig sind. Der Klient stand enorm unter Druck und glaubte, er müsse permanent die eigene Persönlichkeit unterdrücken und entgegen seiner Natur extrovertiert erscheinen. Das ging mit großen Energie- und Kraftverlusten einher, die so für die Entfaltung eines authentischen Auftritts nicht mehr zur Verfügung standen. Er war so sehr damit beschäftigt, seine Nervosität und Angst zu unterdrücken, dass er nicht in der Lage war, das Publikum in seinen Bedürfnissen wahrzunehmen. Es war zu befürchten, dass zwischen ihm und seinen Zuhörern kein positiver Austausch, keine Resonanz stattfinden würde – etwas, was sich das Publikum, neben den Informationen, Daten, Zahlen und Fakten etc. aber wünscht.
Umso wichtiger war es, ihn im Coaching darin zu bestärken, mit seiner Persönlichkeit zu arbeiten – nicht gegen sie: Schritt für Schritt wurden auf der Grundlage seiner zurückhaltenden Art, die diesem Anteil seiner Persönlichkeit innewohnenden Ressourcen und Potentiale herausgearbeitet. Nur so konnte er auf der Bühne authentisch und glaubwürdig handeln. Es galt, die Nachricht so zu übermitteln, wie sie inhaltlich gemeint war; nämlich die herausragend positiven Ergebnisse des Vorjahres zu verkünden.
Es ging dezidiert nicht darum, den häufig noch geltenden Bildern von Top-Managern, wie sie zu sein und zu erscheinen haben, zu entsprechen. Solange Führungskräfte nach wie vor ihre Persönlichkeit und Gefühle zu Hause lassen müssen, bleiben sie kontaktlos, ohne Zugang zu ihrem inneren Sein. Das führt zu unbefriedigenden Ergebnissen für alle Seiten. Mittlerweile ist Wandel in dieser Hinsicht zu beobachten: Manager dürfen und sollen sogar nahbarer sein und werden immer mehr dazu ermuntert, sich mit ihrer individuellen Persönlichkeit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Nur so stellt sich ein tragfähiger Kontakt her und der Auftritt überzeugt. Was aber ist zu tun, wenn – wie in diesem Fall – der Klient mit der eigenen Schüchternheit hadert?
Im Coaching wurde dem Klienten eine andere Haltung zu seiner vermeintlichen Schwäche vermittelt. Dazu musste er sich selbst gut kennenlernen und mit sich und seinen Emotionen in Kontakt kommen, denn ein Auftritt ist in der Regel nichts anderes als innere Befindlichkeit. Im Dialog mit dem Coach galt es, die eigenen Gefühle zu erkennen und zu benennen sowie den Mut zu entwickeln, intuitiv auf die Stimmung im Publikum zu reagieren und so Resonanz zu erzeugen.
Als dem Klienten klar wurde, dass seine Introvertiertheit kein Makel ist, sondern als sein ureigenes Potential gewürdigt und er ermuntert wurde, sie als seine Besonderheit zu nutzen, konnte er frei mit ihr spielen und seine Individualität entfalten. Nun konnte er anfangen, bewusst er selbst zu sein. Dies eröffnete ihm neue Erfahrungen und wirkungsvolle Möglichkeiten: Fortan konnte er stärker von innen heraus agieren. Dafür musste er kontinuierlich weiter in Kontakt mit seinen Gefühlen gebracht werden.
Um sie für den Auftritt zu nutzen, wurden dem Klienten im nächsten Schritt verschiedene Instrumente aus dem Bereich des Schauspiels sowie der Atem-, Körper- und Gestalttherapie an die Hand gegeben – immer zugeschnitten auf seine Bedürfnisse und Möglichkeiten. Nachdem psychologisch eine Klärung und ein Haltungswechsel stattgefunden hatten, rückte der Körper als Ausdrucksinstrument in den Fokus. Dem Klienten wurde bewusst, dass sein Auftritt immer auch Beziehungsarbeit mit dem Publikum sein wird und Emotionen dabei eine Schlüsselrolle einnehmen. Alle Gefühle sind im Körper als Repräsentationsfläche abgebildet. Um das einsetzen zu können, musste der Klient in Kontakt mit seinem Körper kommen, ein Bewusstsein für ihn entwickeln.
Kontinuierlich wurde eine auf den Klienten zugeschnittene Performance entwickelt. Anders als bei Schauspielern, die stets mit ihren Gefühlen in Kontakt sind und eine Rolle jederzeit auch körperlich ausfüllen können, musste beim Klienten diese Haltung so adaptiert werden, dass sie für ihn angemessen zu übernehmen war und seine Schamgrenzen gewahrt wurden. Diese wurden stets im Auge behalten. Keinesfalls wurde von ihm etwas eingefordert, für das er sich hätte schämen können. Oberste Priorität hatte die Wahrung seiner Integrität. Fortwährend wurden seine persönlichen Grenzen ausgelotet – das Coaching bewegte sich immer auch an der Schwelle zur Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung.
Ausgehend davon, dass jeder Gedanke eine Emotion impliziert und die Kombination aus Gedanken und Gefühlen nonverbal durch Gestik, Mimik und Körperhaltung zur individuellen Ausstrahlung führt, wurden die Gefühle des Klienten mit den Gedanken der Rede verbunden und durch Worte so formuliert, dass er bessere Handlungsoptionen bezüglich seiner Wirkung bekam. Zu jeder seiner Emotionen wurde ein Gestus miterarbeitet. Es wurde danach geforscht, welche Gesten er zu den unterschiedlichen Gefühlen und Inhalten mit einem guten Zugang zu seiner Introvertiertheit einsetzen konnte. Dem Klienten konnte gut vermittelt werden, wie wichtig es für ihn und das Publikum ist, seine Botschaft auf allen Ebenen (Körper, Sprache, Haltung etc.) eindeutig zu zeigen.
Immer mehr wurde mit der konkreten Bühnensituation gearbeitet. Es galt, ein Bewusstsein für die Größe der Bühne, seine eigene Körpergröße, sein Bezug zum Raum etc. zu entwickeln. Wie sollte er auf die Bühne kommen? Der Atmung kam dabei eine besondere Rolle zu: Bereits während des Aufstehens vom Stuhl lernte er, die Ausatmung als Kraftimpuls zu nutzen. Atmet man beim Aufstehen ein, wie er dies zunächst tat, bremst dies den Laufvorgang ab und man wirkt behäbig. Hochatmung beim Gehen wirkt sich ebenfalls sofort negativ auf Stimme und Gestus aus: Sie werden dünn und gebrochen bzw. abgebremst.
Welches Tempo war angemessen, wann konnte er innehalten, kurz stehenbleiben und dem Publikum so die Möglichkeit geben, den Blick auf ihn zu richten? Das erforderte Zeit und ein Gefühl für das Publikum. Von den nonverbalen Signalen des Publikums hängt der Rhythmus ab. War es unruhig, konnte der Klient es mit einem gelasseneren Gang beruhigen, und umgekehrt mit einem dynamischeren Bewegungsstil wecken, da die Bewegungen über das Auge auf den Zuschauer wirken. Um zu regulieren, musste der Klient aber die nonverbalen Signale des Publikums erkennen. Einmal auf der Bühne angekommen, folgte die nächste Stufe: das Dirigieren der Zuschaueraugen. Wann sollte der Blick auf die Leinwand, wann auf ihn gerichtet werden? Welche Gesten, Worte und Haltungen konnte er dafür einsetzen? Wie wird der Gestus zum Zeigestock? Ein permanenter Wechsel fand zwischen Sprache und Gestus statt. Dafür brauchte es aber Mut, denn Angst unterdrückt in der Regel den Gestus. Wie konnte der Gestus zum Dirigenten seiner Sprache und Stimme werden? In diesem Fall wurde dem Gestus erlaubt, introvertiert und ängstlich sein zu dürfen. Das war für den Körper und die innerpsychische Haltung eine notwendige Befreiung. All dies musste der Klient in Proben erst einmal erfahren, spüren und auch ausprobieren. Dafür brauchte er viel Vertrauen zum und Sicherheit durch den Coach.
Es ging darum, sein authentisches Selbst freizulegen – sein Gebaren zu finden, wenn er sich frei, unbeobachtet und nicht bewertet fühlte. Einige Textpassagen wurden seinem Sprechstil angepasst. Dabei wurde in den von der PR-Abteilung verfassten Redetext eingegriffen. Der Inhalt war klar definiert, Stil und Wortwahl mussten jedoch der Persönlichkeit des Klienten angeglichen und geprobt werden. Der Coach hat hierfür mit Gefühlslisten gearbeitet und mit dem Klienten die ihm zur Verfügung stehenden und passenden Gefühle auf die Rede nonverbal übertragen.
Schritt für Schritt wurde der Auftritt durchgegangen. Gemeinsam wurde ausgelotet, wie viele unterschiedliche Haltungen der Klient einnehmen und mit welchen Gefühlen er diese verbinden konnte. Wo war ein Gedankengang zu Ende und wie konnte das mit einer passenden Geste, der Mimik, der Stimme und Körperhaltung des Klienten verknüpft werden? Konnten Gedankengänge auch als Gänge über die Bühne abgeschritten werden? Unterschiedliche Gefühle entsprachen jeweils einem eigenen Gang. Zu klären war, wo war er sicher, wo motivierend, wo überzeugend und wo beschwichtigend – all das verbunden mit seiner Introvertiertheit.
Kontinuierlich wurde die Gefühlspalette erweitert – auch indem der Coach den Klienten unterstützte, unbewusste Emotionen zu ergründen. Bei unpassenden, widersprüchlichen Gefühlen wurde nach Alternativen gesucht, diese dann entsprechend angepasst und ausgedrückt. Bei der Begrüßung sagte er z.B.: „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.“ Dies hat er eher traurig und abweisend deklariert. Es gab zwei Möglichkeiten: (1) Das Gefühl der Freude in Körper, Stimme und Gestus zu integrieren oder (2) die Worte an sein Gefühl anzupassen. Leichter fiel es dem Klienten, das Gefühl und einige Töne etwas zu verändern. Statt traurig und abweisend wurden ihm bekannte Gefühle wie ernsthaft und schüchtern-charmant integriert. Aus „Ich freue mich ...“ wurde: „Es bedeutet mir viel, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind.“
Nachdem der Klient besser in Kontakt mit sich war, kam er auch mehr und mehr mit dem Publikum in Kontakt. Sobald man auf der Bühne steht, geht es um den Zuschauer und darum, das Gesagte beim Hörer ankommen zu lassen, die Wirkung des Gesagten zu steuern und den Vortrag so verlaufen zu lassen, dass sich das Publikum mitgenommen fühlt.
Zunehmend konnte er seinen Auftritt und die eigene Wirkung besser kontrollieren, auch wenn dies selbstverständlich nur bis zu einem bestimmten Grad regulierbar ist. Die Bühne bietet dafür jedoch mannigfaltige Möglichkeiten. Begleitet und unterstützt vom Coach wurde er zum Co-Regisseur seines Auftritts.
Der Coach sprach den Auftritt mit dem ganzen Bühnenteam (Ton, Licht, Anschlussregie) ab. Wo steht der Vortragende? Ist eine Leinwand mit dabei, wo stehen die Kameras, wie ist das Licht zu lenken etc.? Häufig wird dieser Aspekt vernachlässigt, Hauptsache die Bühne ist ausgeleuchtet und der Akteur auf der Leinwand für das Publikum zu sehen.
Für die Vortragenden ist dies häufig eine Doppelbelastung: Auf der einen Seite sprechen sie zu den Zuhörern, auf der anderen Seite sind sie auf der Leinwand zu sehen. Viele müssen sich damit erst anfreunden. Das menschliche Auge nimmt anders war als das der Kamera. Für einen gelungenen Auftritt bedarf es all dieser Aspekte, die den Akteur ideal in Szene setzen.
Für den Klienten wurde seine Introvertiertheit zu seinem Markenzeichen, womit er individuell und auch ausdrucksstark sein konnte. Sichtbar wurden auch weitere Aspekte seiner Persönlichkeit: seine Eleganz und ein ganz besonderer schüchterner Charme. Der Klient fühlte sich immer wohler in seiner Haut. Die Bühne wurde so zu einem Ort, an dem er Selbstwirksamkeit erfahren konnte.
Der Auftritt selbst verlief sehr erfolgreich. Festzustellen, dass er auf der Bühne er selbst sein darf und damit vom Publikum auch noch Lob erntet, war für den Klienten ein großes Aha-Erlebnis. Er ist sich bewusst geworden, dass er zuvor ein Bild von sich herstellen wollte, das er weder ausfüllen noch wirklich werden wollte: ein perfekt auf die Bühne zugeschnittener Manager. Gemeinsam wurde ein Weg gefunden, mit dem er sich heute noch bei Bühnen- und Konferenzauftritten wohlfühlt. Sobald wir nicht mehr alleine sind, treten wir auf. Die Präsenz des Individuums ist dabei das einzige, das zur Glaubwürdigkeit beiträgt.
Der Klient tritt mittlerweile viel selbstbewusster auf. Er kann seine Wirkung trotz seiner nach wie vor bestehenden Schüchternheit besser steuern und seine Persönlichkeit nun auf das ausrichten, was er zu sagen hat – in Abhängigkeit zu dem, was er beim Publikum erreichen möchte.