Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen Frau Dipl.-Psych. Maren Helm und Frau Dipl.-Päd. Charlotte Heidsiek hat Prof. Dr. Harald Geißler (Universität der Bundeswehr Hamburg/Helmut-Schmidt-Universität) eine Forschungsstelle "Coach-Gutachten" gegründet, um die Kompetenzen von Coachs zu untersuchen und zu begutachten.
Neben der wissenschaftlichen Grundlagenarbeit ist es ein weiteres Ziel der Forschungsstelle, in dem schwer überblickbaren Coaching-Markt hinsichtlich der angebotenen Qualität eine Orientierungshilfe zu geben.
Die Coach-Gutachten werden mit einer Reihe von Partnerunternehmen (DaimlerChrysler, Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Lufthansa, Metro, Phoenix, TUI, Vereins- und Westbank und Walter-Bau) durchgeführt, welche die Aufgabe übernommen haben, die Erstellung der Gutachten zu supervidieren. Mit den so gewonnenen Informationen über die Qualität von Coachs möchten die Partnerunternehmen ihre Entscheidung bei die Wahl von Coachs optimieren.
Das Projekt bezieht sich ausschließlich auf Führungskräfte-Coaching / Executive Coaching und richtet sich an die qualitativen Protagonisten unter den Coachs. Auf diese Weise sollen die Maßstäbe des Gutachten-Verfahrens festgelegt werden.
Der Prozess der Begutachtung gliedert sich in drei Schritte:
1. Kontaktaufnahme und Bewerbung
1.1 Kontaktaufnahme
- Der interessierte Coach wendet sich an die Forschungsstelle Coach-Gutachten und reicht Angaben zur eigenen Person (insb. Ausbildung und Berufspraxis) ein.
- Es folgt ein telefonisches Beratungs- und Abstimmungsgespräch.
1.2 Einzureichende Unterlagen:
- Erinnerungsprotokolle von 3–4 aufeinander folgenden Sitzungen mit einem ausgewählten (typischen) Klienten in Verbindung mit
- einer Prozessanalyse des gesamten Beratungsprozesses sowie
- ein Tonbandmitschnitt der Beratung dieses Klienten von mind. 30 Minuten (oder ersatzweise, wenn das Einverständnis des Klienten nicht zu bekommen ist, ein Tonbandmitschnitt mit einem anderen Klienten, wobei dieser auch ein anderer Coach sein kann, den der zu begutachtenden Coach supervidiert).
1.3 Auftragserteilung
- Die Forschungsstelle Coach-Gutachten prüft die Unterlagen und entscheidet über den Antrag des Coachs, über ihn ein Coach-Gutachten zu erstellen.
- Forschungsstelle und Coach handeln die Einzelheiten der Konditionen für die Erstellung des Coach-Gutachtens aus.
2. Prüfungs- und Supervisionsgespräch
2.1 Selbstdarstellung der wichtigsten Fähigkeiten als Coach.
2.2 Kritische Selbsteinschätzung derjenigen Punkte, die der Coach mit Blick auf seine Coaching-Arbeit für beobachtungs- und ggf. entwicklungsbedürftig sind.
2.3 Diagnose des Klientenproblems und seines Problemlösungspotenzials
2.4 Der Coach gibt einen Überblick über Interventionsmöglichkeiten, die sich im Allgemeinen in solchen Fällen anbieten (kein Bezug auf die Besonderheiten des Klienten).
2.5 Begründung der im vorliegenden Fall ausgewählten Interventionsmöglichkeiten.
2.6 Supervision des vorgelegten Beratungsprozesses durch den Gutachter.
3. Begutachtung
3.1 Die Forschungsstelle erstellt einen Gutachten-Entwurf. Er beinhaltet
- Angaben zur Person und zum beruflichen Werdegangs des Coachs
- Klientenzielgruppe und Problematik einschließlich einiger Angaben zum Anlass, Ziel und Setting des Coaching
- Selbsteinschätzung des Coachs (siehe 2.1)
- Fähigkeit der kritischen Selbsteinschätzung des Coachs (siehe 2.2) – dabei ist anzumerken, dass hier keine inhaltlichen (Schwach-)Punkte genannt werden, sondern lediglich Aussagen darüber gemacht werden, wie tiefgreifend und differenziert der Coach zu einer kritischen Selbsteinschätzung in der Lage ist.
- Persönliche Wirkung und Ausstrahlung des Coachs
- Diagnostische Fähigkeiten des Coachs
- Klientenkontakt, Überblick über mögliche Interventionsmethoden und Begründung der präferierten Interventionsmethoden
- Explizite Ausweisung und Begründung der Kriterien, die die Forschungsstelle bei der Bewertung zugrunde legt
- Zusammenfassende Bewertung
3.2 Die Forschungsstelle Coach-Gutachten sendet den Gutachten-Entwurf (zusammen mit einem von ihr selbst erstellten ca. zweiseitigen [anonymisierten] Transkript eines aussagekräftigen Ausschnitts aus dem vom Coach eingereichten Tonbandmitschnittes) dem Coach zu mit der Bitte:
- die Sicherstellung der Anonymität des Klienten (v.a. in dem Transkript) und seiner Organisation zu überprüfen und zu garantieren,
- mögliche Missverständnisse bzw. missverständliche Formulierungen in dem Gutachten-Entwurf zu prüfen
- und zu entscheiden, ob der Gutachten-Entwurf mit den anderen unter 3.3 aufgeführten Unterlagen den Partnerunternehmen zur Supervision weitergeleitet werden soll.
3.3 Nach Freigabe durch den Coach verschickt die Forschungsstelle Coach-Gutachten folgende Unterlagen an die Partnerunternehmen:
- Angaben zum Typus des vorliegenden Klienten und seiner Problematik
- die vom Coach eingereichten Eigenangaben zur Person
- die vom Coach eingereichten Erinnerungsprotokolle des betr. Coaching
- die vom Coach eingereichte Prozessanalyse
- die (von der Forschungsstelle Coach-Gutachten erstellte) Transkription des Tonbandmitschnitts
- Videoaufzeichnung der Selbstdarstellung des Coachs hinsichtlich seiner/ihrer Fähigkeiten (Schritt 2.1)
- Tonbandmitschnitt des Teils 2.4 des Prüfungs- und Supervisionsgesprächs
3.4 Supervision des Gutachtens-Entwurfs durch die Partnerunternehmen
- Die Partnerunternehmen prüfen die Beurteilung der Forschungsstelle Coach-Gutachten mit Bezug auf die von der Forschungsstelle vorgeschlagenen und zugrunde gelegten Beurteilungskriterien.
- Die Partnerunternehmen schlagen ggf. alternative Kriterien vor, die sie selbst eher bevorzugen würden.
- Die Forschungsstelle übernimmt die vorgeschlagenen Alternativkriterien der kooperierenden Partnerunternehmen und erstellt mit Bezug auf sie eine zweite parallele Beurteilung.
3.5 Veröffentlichung bzw. Aufnahme in entspr. Dateien
- Aufnahme in Datei der Forschungsstelle. Diese wird voraussichtlich gegliedert sein nach
- Klientenzielgruppen (z.B. neue Führungskräfte, Frauen als Führungskräfte, untere und mittlere Führungskräfte, obere Führungskräfte),
- typischen Klientenproblemen (Motivationsprobleme bei den Mitarbeitern, Konfliktfähigkeit, Ziel- und Sinnorientierung)
- und typischen Zielsetzungen des Coachings (Verhaltenenweisen ändern, Zielsetzungen überprüfen, Sinnfragen klären).
- Verlinkung mit dem Internetservice „Coach-Datenbank“ (www.coach-datenbank.de). Begutachtete Coachs werden dort gesondert gekennzeichnet.
- Auf Wunsch des Coachs wird das gesamte Gutachten in die Homepage der Forschungsstelle Coach-Gutachten gestellt und mit der Homepage des Coachs verlinkt
- Aufnahme in die Liste der Coaching-Pools der Partnerunternehmen (sofern möglich)
Kosten:
In der Startphase ist die Erstellung der Gutachten für die Coachs kostenfrei.
Kontaktadresse:
Univ.-Prof. Dr. Harald Geißler
Helmut-Schmidt-Universität
Universität der Bundeswehr
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg
Tel.: 040 - 6541-2840 oder -2355
E-Mail: Harald.Geissler@hsu-hh.de
Homepage: http://www.coach-gutachten.de
Die von Dr. Astrid Schreyögg herausgegebene Zeitschrift "Organisationsberatung - Supervision Coaching" (OSC) (Verlag Leske + Budrich, Leverkusen) hat in der nächsten Ausgabe 1/2004 den Themenschwerpunkt "Psychodiagnostik im Coaching". Weiterlesen
Herr Christian Schiede von der Firma Match2, Augsburg, hat eine Wettbewerbs- & Branchenstrukturanalyse des deutschen Coaching-Marktes 2003 erstellt. Ziel war es, die vielschichtigen Veränderungsebenen in der Branchenstruktur des Coaching-Marktes so zu beschreiben, dass die zentralen Herausforderungen zur strategischen Positionierung von Coachs im Wettbewerb abgeleitet werden können.
Die Branchenstrukturanalyse basiert auf dem Modell der "five-forces" von Michel E. Porter. Das aus der Analyse hervorgehende Verständnis der Leistungsmerkmale von Coaching umfasst die Anbieter, deren Lieferanten und die Kunden. Die abgeleitete Marktsituation wird um die Bedrohung der Coachs durch Konkurrenten sowie Ersatzprodukte erweitert und so detaillierter aufgeschlüsselt. Im Ergebnis steht für die Coachs neben der Optimierung ihres Gewinnpotentials die Minimierung von Risiken im Mittelpunkt. Diese Hebel sind mit den aufgezeigten Kundenwünschen nach mehr Effizienz und Transparenz in Einklang zu bringen.
Die aufgezeigten strukturellen Veränderungen in der Coaching-Branche deuten darauf hin, dass der Markt gegen Ende 2002 von der Wachstums- in die Konsolidierungsphase eingetreten ist. Dem Mangel an Kapazitäten in der Wachstumsphase stehen heute personelle und materielle Überkapazitäten gegenüber. Der Markteintritt neuer Wettbewerber ist zunehmendem Preiswettbewerb gewichen, was mit gesunkenen Preisen und Umsätzen sowie niedrigeren Gewinnen und -margen einhergegangen ist. Die Verteilung der Marktanteile sowie die Preisstrukturen können heute als stabiler angesehen werden.
Während sich in der Wachstumsphase bestehende Käufergruppen kontinuierlich erweitert haben und zusätzlich Erstkunden den Branchenumsatz erhöhten, verfügen die meisten Kunden heute über eigene Erfahrungen in diesem Bereich. Der Erstbedarf kann als gesättigt angesehen werden und der Anteil an Wiederholungsabnehmern wird weiter steigen. Wurden ungleiche Qualitätsniveaus v.a. aufgrund heterogener Qualifikation und intransparenter Leistungserbringung bisher vom Auftraggeber akzeptiert, dominieren heute hohe Anforderungen an Preis und Qualität der Leistung der Coaching-Anbieter.
Unter dem Titel "Coaching: Eine empirische Untersuchung zu Zielsetzung, Intervention und Coaching-Erfolg bei Einzel-Coaching" verfasst Frau Yvonne Brauer eine Diplomarbeit an der Universität Mannheim (Lehrstuhl Psychologie I, Wirtschafts- und Organisationspsychologie, Professor Bungard).
Ziel der Arbeit ist es, unterschiedliche Gestaltungsformen der Phasen "Zielsetzung" und "Interventionen" und deren Auswirkung auf den Coaching-Erfolg mittels Fragebogen aus Sicht der Coaching-Nehmer zu untersuchen.
Für die Durchführung ihrer Arbeit sucht Frau Brauer noch Coachs, die den für die Untersuchung nötigen Fragebogen an ehemaligen Klienten weiterreichen können. Die Beantwortung des Fragebogens dauert ca. 15 Minuten.
Der Ablauf der Untersuchung gestaltet sich wie folgt: Um die Anonymität der Klienten zu wahren, bittet Frau Brauer die Coachs, den Fragebogen mit frankiertem Rückumschlag an Klienten weiterzugeben.
Da Frau Brauer die Kosten der Befragung selbst trägt, wäre sie über eine Kontaktaufnahme von Coachs sehr dankbar, um mit den Coachs klären zu können, an wie viele Klienten sie den Fragebogen weitergeben können.
Grundsätzlich kann der Fragebogen auch als Word-Datei versendet werden, so dass die Klienten den Fragebogen in Word ausfüllen und auch per E-Mail an Frau Brauer zurücksenden.
Weitere Informationen und Kontaktaufnahme zu Frau Brauer ist per E-Mail an yvonne.brauer@gmx.de möglich.
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