Deutliches Honorargefälle im Coaching-Markt

07.04.2016

Im Jahr 2015 konnten Coaches gegenüber einem Vergleichswert des Jahres 2012 lediglich eine geringe Steigerung ihres durchschnittlichen Honorarsatzes verzeichnen. Zu beobachten ist hierbei allerdings eine zunehmende Ausdifferenzierung des Marktes. So bestehen zum Teil starke Honorargefälle. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Wie und anhand welcher Kriterien haben sich die Honorarsätze im Coaching (und anderen Beratungsformaten) entwickelt? Jürgen Graf, langjähriger Beobachter des Weiterbildungsmarktes, ging dieser Frage im Rahmen der Honorar- und Gehaltsstudie „Weiterbildungsszene Deutschland 2016“ nach. Ermittelt wurde für das Jahr 2015 ein durchschnittlicher Honorarsatz von 168 Euro pro Coaching-Stunde. Gegenüber einer Vergleichserhebung, die sich auf das Jahr 2012 bezieht, bedeutet dies eine leichte Steigerung von sechs Euro. Männliche Coaches liegen hierbei mit durchschnittlich 198 Euro weit vor ihren Kolleginnen (148 Euro) – ein Gefälle, das allerdings bereits 2012 „nahezu unverändert“ festgestellt wurde, wie Graf in der März-Ausgabe von „Training aktuell“ berichtet.

Die Studie beziffert den durchschnittlichen Umsatz, den ein Coach im Jahr 2015 ausschließlich mit seinen Coaching-Leistungen erzielte, auf 15.792 Euro. Die Ergebnisse unterstreichen damit ein Bild, das bereits viele Erhebungen zeichneten: Coaching ist in den meisten Fällen ein Teilgeschäft.

Zunehmende Professionalisierung im Markt?
Ein zunehmendes Gefälle wurde im Vergleich verschiedener Anbieter festgestellt. Am besten schneiden institutionelle Anbieter ab, sie können einen Durchschnittswert von 226 Euro pro Coaching-Stunde vorweisen. Ebenfalls über dem Gesamtdurchschnitt liegen Coaches, die freiberuflich als Einzelperson agieren. Sie kommen auf einen Satz von 173 Euro. Deutlich abgeschlagen sind nebenberuflich tätige Coaches (120 Euro). Man könne dies als Ausdruck zunehmender Professionalisierung im Nachfragemarkt deuten, interpretiert Graf und erklärt: „Wer im mittleren bis hohen Preissegment Coachings in Unternehmen und Organisationen anbieten will, muss sich offensichtlich als Vollzeitprofi ausweisen.“

Und gerade in den Unternehmen sind Spitzenwerte zu erzielen: Der ermittelte durchschnittliche Stundensatz für privat bezahlte Coachings liegt mit 145 Euro deutlich unter dem Gesamtdurchschnittswert von 168 Euro – und folglich unter den Sätzen, die für unternehmensbezahlte Coachings veranschlagt werden. Für unternehmensbezahlte Coachings im Bereich der höchsten Managementebene weist die Studie einen Topwert von 232 Euro pro Coaching-Stunde aus. (de)

Informationen: www.managerseminare.de/Weiterbildungsszene-Deutschland-2016

 

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