08.04.2016
Die 14. Coaching-Umfrage Deutschland von Jörg Middendorf (Büro für Coaching und Organisationsberatung) nahm im Zeitraum von November bis Januar das Schwerpunktthema „Digitale Medien im Coaching“ in den Blick. Erste veröffentlichte Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass digitale Medien im Coaching bislang in den meisten Fällen allenfalls ergänzend zum Einsatz kommen. So finden Coachings nach wie vor überwiegend im Face-to-Face-Setting statt. Unter den 454 befragten Coaches ist dieser „Kommunikationskanal“ der beliebteste (85 Prozent). Das Telefon (7 Prozent), Video-Chats (4 Prozent) oder E-Mails (2 Prozent) kommen hingegen nur selten zum Einsatz. Konsequenterweise schneidet das Präsenz-Coaching auch hinsichtlich der Frage, als wie geeignet die verschiedenen Kanäle mit Blick auf das Coaching-Ergebnis erachtet werden, am stärksten ab. Auf einer Skala von 1 (sehr geeignet) bis 5 (völlig ungeeignet) ergibt sich ein Topwert von 1,08. Es folgen – mit bereits deutlichem Abstand – Video-Chats (2,39) und das Telefon (2,43).
Virtuelle Räume und online-basierte Expertensysteme werden bisher kaum genutzt (jeweils 1 Prozent). Auf generelle Ablehnung stoßen diese Formate jedoch nicht. Mit Werten von 2,90 bzw. 3,21 schätzen die befragten Coaches sie im Durchschnitt immerhin als mittelmäßig geeignet ein. Als ungeeignet erscheinen den meisten Teilnehmern hingegen geschlossene Social-Media-Räume (4,14) und Instant Messages bzw. SMS (4,34).
Coaches vermissen direkte Interaktion
Weshalb setzen Coaches trotz des digitalen Wandels nur bedingt auf neue Medien? Die Befragten nannten vor allem folgende Gründe: Fehlende direkte Interaktion, fehlende Kommunikationsebenen, Gefahr vermehrter Missverständnisse, eingeschränkte Interventionsmöglichkeiten.
Ergebnisse der Langzeiterhebung folgen
Den Kern der Coaching-Umfrage stellt eine jährlich durchgeführte Langzeiterhebung zum deutschen Coaching-Markt und insbesondere zur wirtschaftlichen Lage hiesiger Coaches dar. Die Veröffentlichung aller Ergebnisse wurde für Mitte des Jahres angekündigt. Die Ergebnisse der bisherigen Umfragen sind kostenlos abrufbar. (de)
Informationen: zu den Ergebnissen (PDF)