12.08.2015
Wie ein Mensch mit sich selbst spricht, mit welchen „inneren Sätzen“ er negativen Gefühlen begegnet, hat direkten Einfluss auf sein Selbstbild und Selbstwertgefühl. Diese Annahme liegt einem aktuellen „Spiegel Online“-Artikel zugrunde, der anhand des Beispiels einer jungen Mutter beschreibt, wie Menschen Selbstmitgefühl einüben und ihr Selbstwertgefühl durch einen empathischen Umgang mit der eigenen Person stärken können. Ein Ansatz, der als Basis eines Prozesses der Selbstentwicklung dienen kann.
Mentale Zustände wie Akzeptanz, Freundlichkeit und Empathie für die eigene Person könne man „trainieren wie einen Muskel“ und so das eigene Gefühlsleben besser steuern, wird die klinische Psychologin und Verhaltenstherapeutin Christine Brähler, Leiterin eines auf die Stärkung von Selbstmitgefühl ausgelegten Seminarangebotes, wiedergegeben. Der innere, sprachliche Umgang mit sich selbst sei hierbei maßgeblich.
Das Konzept kann auch als auf die Förderung von Resilienz abzielend verstanden werden. „Zu lernen, sich selbst liebevoll zu umsorgen und zu erfahren, dass man auf diese Weise den Widrigkeiten des Lebens etwas entgegenzusetzen hat, das ist für viele Leute ungeheuer entlastend“, wird Brähler zitiert. So besuchten nicht ausschließlich Menschen mit psychischen Problemen, sondern auch Gesunde, die unter Perfektionismus, Leistungsdruck oder Stress litten, ihre Seminare. Insbesondere Frauen nehmen ihre Unterstützung in Anspruch, erklärt Brähler: „Frauen geben sich häufig die Schuld für alles, was nicht gut läuft.“ (de)
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