Führungsalltag: mehr Komplexität, weniger Planbarkeit

05.02.2015

Gemäß einer Umfrage zu aktuellen Anforderungen des Managementalltages sehen sich Führungskräfte insbesondere durch zunehmende Komplexität und schwieriger werdende Planbarkeit herausgefordert. Auch Coaches müssten infolge dieser Entwicklung umdenken, resümieren die Studienverantwortlichen.

Welche Herausforderungen haben Führungskräfte aktuell in ihrem Arbeitsalltag zu bewältigen und wie gehen sie diese an? Welche Unterstützungsmöglichkeiten sehen sie hierbei? Das „Galileo . Institut für Human Excellence“ mit Sitz in Köln widmete sich diesen Fragen mittels einer Umfrage unter 82 Führungskräften und veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse. Demnach erleben mehr als die Hälfte der Befragten (52,56 Prozent) eine zunehmende Komplexität der zu bewältigenden Aufgaben als große Herausforderung. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer führte zudem eine immer schwieriger werdende, aber dennoch von den Vorgesetzten erwartete Planbarkeit an.

Die Ergebnisse zeigten, dass sich der Führungsalltag bereits radikal gewandelt habe, so Galileo-Inhaberin und Executive-Coach Gudrun Happich. Die steigende Komplexität der Aufgaben mache es Führungskräften unmöglich, autonom effektive Lösungen zu entwickeln und erfordere stattdessen die Arbeit in intelligenten Netzwerkstrukturen. Ein Ergebnis, das das Forschungs- und Beratungsinstitut nextpractice GmbH (Bremen) im Rahmen der Studie „Gute Führung“ zur Zukunft von Führung im vergangenen Jahr erstmals veröffentlichte. Dieser Studie folgend verlangen die veränderten Bedingungen einen neuen, iterativen Führungsstil – das „Segeln auf Sicht“. Das Dilemma ist nach Einschätzung von Gudrun Happich, dass die meisten Unternehmen weiterhin an alten Leadership-Modellen festhielten. Zudem merke sie starke Verunsicherung aufseiten der Führungskräfte, denn das iterative Führen stelle „alles auf den Kopf, was sie jemals über Führung gelernt haben.“

Führungskräfte wünschen sich Gedankenaustausch und klare Impulse
Dennoch gaben rund 70 Prozent der Befragten an, zuversichtlich zu sein, die Herausforderungen mittels persönlicher Weiterentwicklung und Vernetzung innerhalb des Unternehmens meistern zu können. Ein vertrauensvoller Gedankenaustausch, so Happich, werde hierbei immer wichtiger. So nannten 44 Prozent der Umfrageteilnehmer das Gruppen-Coaching mit Gleichgesinnten und 38,67 Prozent das Einzel-Coaching mit Schwerpunkt Sparring als ideale Unterstützungsmöglichkeiten zur Bewältigung der neuen Anforderungen. Herausgefordert sieht Happich aufgrund der veränderten Managementanforderungen zudem die Coaches. Von ihnen erwarteten viele Führungskräfte auch klare, beratende Impulse: „Das klassische Einzelcoaching im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe greift vielen zu kurz.“ (de, aw)

 

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