Empathie maßgeblich für erfolgreiche Teamarbeit

01.06.2015

Einer aktuellen US-Studie zufolge ist die Empathie-Fähigkeit der Gruppenmitglieder ausschlaggebend für den Erfolg von Teamarbeit – unabhängig davon, ob diese in virtuellen oder konventionellen Gruppen organisiert ist.

Welche Faktoren bzw. Eigenschaften der Gruppenmitglieder sind für erfolgreiche Teamarbeit von Bedeutung? Dies wollte US-Psychologe Christopher Chabris, tätig am Union College in Schenectady (New York), am Albany Medical College (New York) sowie am MIT Center for Collective Intelligence in Cambridge (Massachusetts), anhand einer Studie herausfinden. Die Ergebnisse: Neben der Fähigkeit der Teammitglieder, eine effektive Aufgabenverteilung vorzunehmen, sei deren Empathie-Fähigkeit bzw. emotionale Intelligenz von besonderer Bedeutung für die Funktionalität einer Gruppe. Dies gelte sowohl hinsichtlich der Arbeit in konventionellen „Face-to-face-Teams“ als auch in Bezug auf die – im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung immer häufiger praktizierte – Arbeit in virtuellen, ortsunabhängigen Teams.

Die Studie basiert auf dem sogenannten „Reading the Mind in the Eyes“-Verfahren (RME), mit dem die Empathie-Fähigkeit der Probanden gemessen wurde. Die insgesamt 272 Teilnehmer mussten anhand von Fotos, welche die Augen jeweils einer Person zeigen, einschätzen, in welchem emotionalen Zustand sich die dargestellten Personen befinden. Zuvor bearbeiteten die Probanden über einen Zeitraum von 90 Minuten ihnen gestellte Aufgaben in jeweils vierköpfigen Teams – einige im „Face-to-face-Setting“, andere online mittels eines rein textbasierten Chatprogramms. Wie sich zeigte, erzielten die Teilnehmer, deren Teams die Aufgaben zuvor erfolgreich bearbeitet hatten, – unabhängig von der Art der Zusammenarbeit – auch im „Mind-Reading“ durchschnittlich höhere Werte.

Zudem wurde eine geschlechtsspezifische Korrelation festgestellt, die sich ebenfalls anhand des Faktors der Empathie-Fähigkeit erklären lasse. Im Vergleich zu von Männern dominierten Gruppen bearbeiteten Teams, die sich überwiegend aus Frauen zusammensetzten, die ihnen gestellten Aufgaben mit größerem Erfolg. Zugleich erzielten Frauen im Schnitt bessere „Empathie-Werte“. Mit 52 Prozent wies die Erhebung einen leichten Überhang an männlichen Teilnehmern auf. (de) 

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