Aufbau von Vertrauen auch in virtuellen Coachings möglich

08.09.2014

Im „Haufe Online“-Interview sprach Dr. Melanie Hasenbein über virtuelle Coaching-Formen: Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Coach und Klient sowie das Erreichen der gesetzten Ziele seien auch mittels virtueller Kommunikation möglich, welche insbesondere als Ergänzung persönlicher Coaching-Gespräche einsetzbar sei.

Das Vertrauen zwischen Coach und Klient gilt als eine der grundlegenden Voraussetzungen eines erfolgreichen Coaching-Prozesses. In einem aktuellen Interview mit „Haufe Online“ beantwortete Dr. Melanie Hasenbein (Inhaberin, Change Format) die Frage, ob ein solches Vertrauen auch in virtuellen Coachings entstehen könne, bejahend. Eine von ihr gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Geißler (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) und Robert Wegener (Fachhochschule Nordwestschweiz) durchgeführte Studie belege dies. Im Rahmen der Studie wurden 14 Teilnehmer eines Online-Coachings über ein Jahr hinweg regelmäßig interviewt. Mit 86 Prozent habe die Mehrheit „weitgehend oder vollkommen“ bestätigt, ein Vertrauensverhältnis zum Coach aufgebaut zu haben. Auch seien positive Zielerreichungsgrade ermittelt und die Wirksamkeit virtueller Coachings somit aufgezeigt worden, so Hasenbein.

Virtuelles Coaching als Ergänzung
Virtuelle Coachings versteht Hasenbein dennoch nicht als vollkommenen Ersatz klassischer Face-to-face-Coachings. Der Einsatz virtueller Medien könne klassische Coaching-Prozesse jedoch sinnvoll ergänzen und mit persönlichen Gesprächen in einem „Blended-Format“ kombiniert werden. Denkbar sei es etwa, ein Coaching mit persönlichen Gesprächen zu beginnen, online oder telefonisch fortzusetzen und wiederum im persönlichen Gespräch abzuschließen.

Spezieller Fokus – spezielle Anforderungen an den Coach
Eine Besonderheit virtueller Coachings sieht Hasenbein in speziellen Fokussierungsmöglichkeiten. Ein telefonisches Coaching könne etwa der Konzentration des Coachs und des Klienten auf den Inhalt zugutekommen. Online-Coachings ermöglichten hingegen ein besonders strukturiertes Vorgehen, weshalb sich der Einsatz online-basierter Programme, in denen der Coach Fragen für den Klienten hinterlegt, insbesondere für Zielerreichungs-Coachings eigne. Der Einsatz virtueller Coaching-Formen sei zugleich mit besonderen Anforderungen an das Vorgehen des Coachs verbunden. Etwa müsse ein Coach in rein auditiven Coachings noch besser nachfragen und auf kleinste Veränderungen in der Stimme des Klienten achten. (de)

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