26.06.2012
Das ist das Ergebnis einer Studie der TU Dresden unter Leitung von Professor Hans-Ulrich Wittchen im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojektes des Robert Koch-Institutes (RKI).
Auf der Suche nach den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland zeigte sich, dass ein Drittel der 18- bis 80-Jährigen an einer psychischen Störung leidet, wobei die Zeitspanne von 18 bis 35 Jahren die höchste Prävalenz aufwies. Während bei Männern vor allem Suchterkrankungen auftreten, sind Angststörungen bei Frauen am stärksten vertreten. Beide Geschlechter leiden auch häufig an depressiven Störungen. Klar belegt wurde auch, dass psychische Erkrankungen unbehandelt die Lebensqualität oft auf Jahrzehnte hin einschränken und oft einen chronischen Verlauf nehmen.
Das Auftreten der psychischen Störungen führte durchschnittlich zu monatlichen Fehlzeiten und Krankschreibungen bei der Arbeit von drei bis vier Tagen. Treten mehrere Störungen gleichzeitig auf, erhöht sich die durchschnittliche Anzahl der Fehltage auf 11,6 pro Monat.
Erschütternd wirkt vor dem Hintergrund Jahrzehnte langer Beeinträchtigung die Behandlungsquote: Nur 30,5 Prozent der der Betroffenen haben spezialisierte Hilfe und Behandlung in Anspruch genommen. Oft erfolgte diese Behandlung auch erst dann, wenn bereits Zusatzerkrankungen das Leben des Betroffenen jahrelang beeinträchtigt haben und die Krankheit chronische Ausmaße angenommen hat. Besonders schlecht war die Behandlungsquote in der am stärksten betroffenen Gruppe der 18- bis 35-Jährigen. (ft)
Weitere Informationen:
www.tu-dresden.de/aktuelles/news/Downloads/forschung_aktuell