24.07.2012
Wegen psychischen Krankheiten mussten in den vergangenen zehn Jahren immer mehr Menschen unfreiwillig vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden, das zeigen diverse Berichte immer wieder. Doch beim staatlichen Arbeitsschutz spielt das Thema so gut wie keine Rolle. Das hat die Bundesregierung jetzt offiziell eingeräumt, meldet die Süddeutsche Zeitung mit Bezug auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Es sei sogar noch damit zu rechnen, dass die zuständigen Länder die Anzahl der Beschäftigten in der Arbeitsschutzverwaltung weiter verringern werde.
Die Grünen-Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke, die die Anfrage gestellt hat, fordert eine Anti-Stress-Verordnung, "damit Aufsichtsbehörden und Betriebe das Handwerkzeug an die Hand bekommen, um arbeitsbedingten Stress zu reduzieren". Solches hatte schon die IG Metall vorgeschlagen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bereitet für die Gewerbeaufseher offenbar schon eine „Leitlinie Beratung und Überwachung zu psychischer Belastung“ vor. (tw)
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www.sueddeutsche.de/karriere/anfrage-an-bundesregierung-staatlicher-arbeitsschutz-vernachlaessigt-die-psyche-1.1420543