23.01.2012
Er ist wohl Deutschlands Doyen der Sozialpsychologie: Professor Dr. Dieter Frey von der LMU München. Und sein Fazit im Interview mit wiwo-Redakteur Daniel Rettig ist hart: „Ich gehe davon aus, dass jede zweite Führungskraft eine Fehlbesetzung ist – sie ist vielleicht fachlich gut, aber nicht in der Lage, Menschen zu führen, weil sie narzisstisch oder opportunistisch veranlagt ist. Also auch kein guter Kapitän, Mentor oder Coach, der sich vor, neben und hinter seine Mitarbeiter stellt.“
Den Grund dafür sieht Frey darin, dass „sie nie systematisch gelernt haben, Menschen zu führen“. Für den Münchener Professor gehören die Themen Führung und Unternehmenskultur untrennbar zusammen: „Herrscht sowohl eine Leistungskultur als auch eine von Menschenwürde, Wertschätzung und Fairness? Wenn das nicht der Fall ist, hat die Führungskraft als Einzelkämpfer praktisch kaum Chancen, ihren Mitarbeitern ein guter Motivator zu sein.“ (tw)
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www.wiwo.de/erfolg/management/unternehmensfuehrung-die-gebote-der-mitarbeitermotivation/6062256.html