Vertrauen ist gut, Kontrolle ist schlechter

19.04.2011

Spiegel-online über eingefleischte Demotivationsstrategien deutscher Chefs.

„Wir wissen, dass es drei wesentliche Faktoren gibt, die die Zufriedenheit von Mitarbeitern beeinflussen,“ so Christian Dormann, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Uni Mainz:

  • Das Maß an Rückmeldung durch den Vorgesetzten.
  • Abwechslungsreichtum.
  • Autonomie.

Nur berücksichtigen das zu wenig Chefs hierzulande. Tief in ihrem Herzen sind sie Kontrollfreaks, Unsicherheitsvermeider, sie halten lieber den Daumen drauf. Doch das ist das Schlimmste für Mitarbeiter. „Handlungsspielraum ist für die Arbeitszufriedenheit essenziell“, sagt der Psychologe, „Mitarbeiter, die mehr Entscheidungsfreiheit haben, sind seltener krank.“

Statt dessen wollen deutsche Chefs lieber mit Geld motivieren. Doch das, auch lange bekannt, funktioniere nicht. Autorin Nicole Basel hat für spiegel-online weitere Stimmen eingefangen:

  • Der Pflegedienst Domino-World. Der schaffte es aktuell unter die besten drei Arbeitgeber des Wettbewerbs „Great Place To Work“. Lutz Karnauchow Angestellte sind zufrieden, weil im Unternehmen „Tough Love“ („strenge Liebe“) als Prinzip gelte. Man könne auch sagen, weil gut geführt werde: Die Vorgesetzten üben das mit Rollenspielen und Videoanalysen. „Sie müssen sich mit Liebe und Wertschätzung dem Menschen zuwenden“, so Karnauchow. „Gleichzeitig müssen sie aber auch die Traute haben, Konflikte einzugehen. Das zu lernen, ist harte Arbeit.“
  • Ex-Unternehmensberater Jörg Schülke berät heute als Coach Unternehmen in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit. Sein Rezept: Mehr Lob, mehr Augenhöhe in der Diskussion, mehr Feedback, mehr Eigenverantwortung.

(tw)

Weitere Informationen:
www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,756247,00.html
www.greatplacetowork.de

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