10.11.2010
Während des 2. Beratungswissenschaftlichen Symposions am 5. und 6. November 2010 waren die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Organisationsberatung, Supervision und Coaching eingeladen, sich dem Phänomen des Vertrauens zu nähern. Vertrauen wurde als soziales Bindemittel sichtbar, das es besonders Organisationen in hochkomplexen und dynamischen Umfeldern erlaubt, Risiken einzugehen und eine hohe Leistungsbereitschaft ihrer Mitglieder erwarten zu können.
Das Symposion bot durch Vorträge, Workshops und diverse Diskussionsgelegenheiten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Chance, sich ein eigenes, umsichtig reflektiertes Verständnis des Phänomens zu machen. Bei diesem Vorhaben galt es, philosophische, soziologische, psychologische und ökonomische Sichtweisen auf Vertrauen miteinander in Beziehung zu setzen. Während beim ersten Symposion 2008 unter dem Titel: „Wovon wollen wir sprechen?“ die Differenzen zwischen den verschiedenen Beratungsformaten sehr deutlich wurden, zeigte diesmal das Thema „Vertrauen“ als Querschnittsthema jeder beraterischen Bemühung die Umrisse „desselben Bootes, in dem alle Anwesenden sitzen“ recht deutlich auf.
Neben den inhaltlichen Diskussionen waren indes die Dynamiken während des Symposions von besonderem Interesse. Einerseits spiegelten sich Aspekte des Phänomens Vertrauen auch in der Zusammenarbeit der Teilnehmenden: Unterschiede mussten überwunden werden und es galt, durch das Eingehen von Diskussionswagnissen neue Sichtweisen zu erarbeiten. Andererseits wurde durch den Verlauf der Veranstaltung aber auch deutlich, dass für das Projekt „Beratungswissenschaft“ einige zentrale Fragen zur Klärung anstehen:
Durch den Verlauf des Symposions war somit erkennbar, dass die Entwicklung eines beratungswissenschaftlichen Diskurses noch am Anfang steht. Es stellt sich daher die Frage, welche Diskursstruktur sich zukünftig wohl als geeignet erweisen wird, die vorhandenen Differenzen des Feldes zu überspannen. Wie es also gelingen kann, die verschiedenen disziplinären Herkünfte, die Unterschiede in der Nähe zu Praxis oder Wissenschaft, aber auch das breite Set von Arbeitskontexten und Beratungsformaten zu integrieren. (Dr. Michael Scherf)
Weitere Informationen:
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