„Schlichte Gemüter“ können die zunehmende Komplexität im Manageralltag heute nicht mehr bewältigen, begründet Herausgeberin Dr. Astrid Schreyögg die Schwerpunktwahl „Soft Skills“ der OSC-Ausgabe 4/10. Schon 1974 habe Daniel Katz die „Schlüsselkompetenzen des Managements“, eine Trias von technischen, konzeptionellen und sozialen Managementkompetenzen, thematisiert. Das vorliegende Heft Organisationsentwicklung, Supervision, Coaching (OSC) eröffnet einige aktuelle und wichtige Einsichten in das – vordergründig unspektakuläre – Feld. Eine Auswahl:
- Persönlichkeitsentwicklung durch Business-Coaching? Gabriela Heller zeigt auf der Basis eines Rollenmodells von Lippmann anhand einer qualitativen Studie, dass eine nachhaltige Optimierung im Beruf letztlich auch der Persönlichkeitsentwicklung im Sinne von Life-Coaching bedarf.
- Führungsqualität kann einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Mobbing und Burnout leisten. Gerhard Liska beschreibt einen Handlungsrahmen.
- Wolfram Schulze beschäftigt sich mit „Coaching im Rahmen von Bedrohungsmanagement“, wie es bei Stalking und besonders bei Amokläufen notwendig ist. Besonders männlichen Führungskräften empfiehlt er den Fokus auf die Emotionsregulation, weil sie eher als weibliche dazu neigen, ihre Angst zu verleugnen und deshalb zu unangemessenen Handlungsstrategien verleitet werden.
- Rainer Bäcker konfrontiert die Leser mit „entgleisten“ Führungskräften. Wenn erfolgreiche Manager scheinbar von einem Tag auf den anderen vor ihren beruflichen Aufgaben kapitulieren, geht einem solchen „Derailment“ häufig ein langjähriger Prozess der beruflichen Überforderung voraus. Solche Phänomene seien mit traditionellen Formen der Managementdiagnostik kaum zu erfassen. Unternehmen sollten sich vor solchen Risiken in ihrem Management jedoch zu schützen wissen.
- Ingo Steinke stellt drei Modelle für das Qualitätsmanagement von Coaching vor, eine längst überfällige Debatte.