Sandwich-Position demotiviert

06.12.2010

BCG-Studie: Sie machen viele Überstunden und leiden an Stresssymptomen. Der Lohn: Kaum Feedback, wenig Motivation, viel Verantwortung.

Das mittlere Management hat eine zentrale Funktion im Unternehmen. Doch das Top-Management unterstützt seine Leistungsträger zu wenig. Dabei brauchen diese klare Ziele und Orientierung, aber auch Freiraum und Macht. Sie sollten auch mehr in Entscheidungen einbezogen und besser auf ihre Führungsaufgaben vorbereitet werden, zeigte eine neue Studie.

Die Boston Consulting Group (BCG) hat gemeinsam mit der World Federation of People Management Associations (WFPMA) 5.561 Manager in 109 Ländern befragt und mehr als 150 Interviews mit Betroffenen geführt. Dabei ging es insbesondere darum, das Engagement und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter zu messen. Die Studie „Creating People Advantage 2010” zeigt, dass zwischen den Jahren 2007 und 2009 in der Gruppe der mittleren Manager die Leistungsbereitschaft und das Engagement mit Abstand am stärksten gelitten haben. Denn die Sandwich-Position demotiviert.

In ihrer Studie haben die Berater untersucht, was die mittleren Manager am meisten belastet. Auch wenn die Ergebnisse von Land zu Land unterschiedlich ausfallen – die typischen Defizite liegen hauptsächlich in diesen Bereichen:

  • Es fehlt an Sinnstiftung durch das Top-Management. Die mittleren Manager und deren Mitarbeiter verstehen die Unternehmenswerte nicht. Sie vermissen klare Botschaften und ein gemeinsames Verständnis.
  • Ziele sind unklar und werden nicht überprüft. Es gibt keine wirkliche Feedback-Kultur.
  • Manager werden zu wenig als Unterstützer ihrer Mitarbeiter angesehen. Sie kümmern sich zu sehr ums Tagesgeschäft.
  • Es gibt zu wenig klare und objektive Karrierepfade für Führungskräfte.

BCG plädiert deshalb für einen „New Deal“. Denn die Middle Manager vermissen vor allem eines: Respekt und Anerkennung. (tw)

Weitere Informationen:
www.bcg.com/documents/file52425.pdf

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