17.12.2010
Nicht nur in der Personalauswahl, auch bei Fragen der optimalen Teamzusammensetzung oder Fragen der Karriereentwicklung ist Persönlichkeit ein wichtiger Faktor. Keine Frage, Persönlichkeit ist auch im Coaching ein wichtiges Thema:
Corinna Moser, Redakteurin bei managerSeminare, nimmt sich des Themas in der aktuellen Ausgabe 1/11 an. Sie unterscheidet zwei Sorten von Persönlichkeitsverfahren:
Während erstere wissenschaftlich fundiert entwickelt wurden, aber eher aufwändig zu handhaben sind und sich daher gar mancher Personaler vor den Einsatz scheue, seien letztere weniger aufwändig und „verkaufen sich wie geschnitten Brot“, zitiert die Autorin einen Marktbeobachter. Typen „werden einfach nach dem Faktor Plausibilität konstruiert und nicht auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen, so Dr. Rüdiger Hossiep (Ruhr-Universität Bochum). Insbesondere kritisiert er das Persönlichkeitsmodell C. G. Jungs, auf dem etliche Persönlichkeitstypologien aufbauen, als „hoffnungslos veraltet“.
Die Fronten zwischen beiden Fraktionen sind verhärtet, allerdings scheint man die juristische Auseinandersetzung bislang zu scheuen. Corinna Moser zitiert Brücken bauend Oliver Mühlhaus, einen früheren Mitarbeiter Hossieps, der auch den Typentests etwas abgewinnen kann, nämlich die minimalistische Erkenntnis: „Schau an, wir sind verschieden, und es ist gut, dass wir verschieden sind“.
Vor kurzem hat auch die Zeitschrift „Personalführung“ 10/10 einen lesenswerten Beitrag zum Thema veröffentlicht. Professorin Dr. Daniela Eisele (Hochschule Heilbronn) hat fünf Persönlichkeitstests untersucht. (tw)
Weitere Informationen:
www.managerseminare.de/ms_Artikel/Persoenlichkeit-erkennen-Was-taugen-Tests,202784
www.dgfp.de/perdoc/document.php?id=85384