20.04.2010
Nach einem Jobwechsel scheitert die Mehrzahl der Manager nicht an mangelnder Fachkenntnis oder Intelligenz, sondern an den sogenannten weichen Faktoren, so Executive Coach Karin Siegle-Kvarnström im Interview mit manager magazin. „In der Regel spielen die weichen Faktoren bei Beförderungen nicht die entscheidende Rolle. In Deutschland wird bei der Karriere immer noch einseitig Wert auf Fachwissen und analytische Fähigkeiten gelegt.“ Deshalb treffe man im deutschen Management eben immer noch auf Führungsanalphabetismus. „Oft passt der Neue nicht ins Team, weil er eben ein unangemessenes Führungsverhalten zeigt und die Kultur des neuen Unternehmens ignoriert“.
Siegle-Kvarnström, die lange Jahre Personalberaterin bei Egon Zehnder International war, sieht das Problem auch im Matchingprozess, der oft unter Zeitdruck und auf Basis unzureichender Daten ablaufe. Außerdem sei der Berater in der Einarbeitungsphase des Kandidaten, wenn unvorhersehbare Probleme auftauchen, nicht mehr dabei. Daher drehe sich dann häufig das Personalkarussel weiter. „Wenn zum Beispiel in einem Unternehmen dreimal kurz nacheinander der CFO gehen muss, dann kann das ja nicht nur am einzelnen Manager liegen, sondern muss auch in seinem Umfeld, also auf Vorstands- oder Aufsichtsratsebene, begründet sein.“ (tw)
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