12.07.2010
Ein optimales Coaching kennzeichnet für die 300 befragten Personalentwickler und Coachs das professionelle Gespräch, gefolgt von flexiblem Vorgehen, einem ganzheitlichen Bezug, der freiwilligen Inanspruchnahme, kontinuierlicher Zielarbeit, der zeitlich begrenzten Begleitung und dem notwendigen Mix aus Sach- und Personaspekten. Coaching per Telefon, Internet oder Mails wurde hingegen mit am wenigsten als optimal genannt.
Der Coach achtet die Verschwiegenheit, greift situativ Genanntes auf und verfügt über ein breites Lebensspektrum und Erfahrungen. Auf den weiteren Rängen folgen Ziel- und Ergebnisorientierung, dass er empathisch und auf Beziehung orientiert ist, seinen Kunden Raum lässt und sich zurück hält, aber strukturiert und geordnet vorgeht. Abgeschlagen an achter Stelle folgt erst die Feld- und Fachkenntnis. No-go-Kriterien sind für die Befragten, wenn Berichte und Bewertungen an Dritte oder Ratschläge gegeben werden oder der Coach beginnt, im Geschäft mitzumischen.
Inhaltlich stehen für 21 Prozent der Befragten Zielfindung, Karriere, Selbstwert, und berufliche-persönliche Entwicklung wie neue Rollen im Vordergrund. Kommunikation, Verhaltensweisen und Gesprächsführung sind für 14 Prozent die Themen. Beziehungsfragen, Konflikte und Umgang mit schwierigen Situationen gaben weitere 14 Prozent an. An vierter Stelle mit zwölf Prozent rangieren Themen wie Arbeitsorganisation und Selbstmanagement. Alltags- und aktuelle Themen nennen zehn Prozent der Befragten als ihr Anliegen.
Der typische Coaching-Prozess umfasst heute etwa vier bis fünf Gesprächseinheiten. Tendenz: steigend. Immerhin belaufen sich bereits 25 Prozent aller Coachings auf sechs bis zehn Termine. Zu 98 Prozent wird Einzel-Coaching genutzt, aber auch Team-Coaching (ein Thema für die ganze Gruppe) mit 36 Prozent und Gruppen-Coaching (individuelle Themen der Teilnehmer werden in der Gruppe bearbeitet) mit 23 Prozent nehmen aus der Erfahrung von Coaching-Kunden zu. Dabei ist die 90-Minuten-Einheit die Regel. 98 Prozent der befragten Kunden würden Coaching weiterempfehlen.
Aus Sicht der Coaching-Kunden (51%) hatte die Wirtschaftskrise gar keine Auswirkung auf Coaching; 14 Prozent sprechen ein reduziertes Budget an. Bei den Personalentwicklern nennen 62 Prozent eine gleichbleibende Nutzung und unverändertes Budget, 22 Prozent geben geringere Nutzung und reduziertes Budget an, während elf Prozent sogar eine vermehrte Nutzung und erhöhtes Budget ins Feld führen. Die befragten Coachs bezeichnen die Einzel-Nachfrage nach Coaching in der Wirtschaftskrise zu 48 Prozent als gleichbleibend, 32 Prozent sprechen sogar eine vermehrte Nachfrage an, nur sieben Prozent erleben eine geringere Nachfrage.
Die Coaching-Nachfrage im Unternehmen nehmen in Zukunft sieben Prozent als stark steigend und 64 Prozent als steigend wahr. Nur 25 Prozent erwarten eine gleich bleibende Nachfrage und nur drei Prozent einen sinkenden Bedarf.
46 Prozent der befragten Unternehmen haben einen Coaching-Pool. Bei 41 Prozent jener, die einen Coaching-Pool haben, stehen weniger als fünf Coachs auf der „Liste“, bei etwa einem Drittel sind es bis zu zehn Coachs. In 64 Prozent der Unternehmen wird Coaching hingegen situativ eingesetzt, bei 21 Prozent ist Coaching als konkretes ständiges PE-Instrument in Verwendung.
Bei der Auswahl der Coachs für den Coaching-Pool legen Personalentwickler besonderen Wert auf Berufs- und Coaching-Erfahrung (46%), eine spezifische Ausbildung (38%) und nur 17 Prozent explizit Wert auf eine Coaching-Ausbildung. 13 Prozent nennen persönlichen Gesprächskontakt und Eindruck als wichtiges Auswahlkriterium. Dabei lassen sich die Internen von Fachkollegen (60%), anderen Coachs (21%), Weiterbildungsinstituten (12%) oder Verbänden (7%) beraten.
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