16.08.2009
Im Januar 2004 gründete Beate Reisinger die Gruppe „Coaching“ bei Xing, dem Business-Netzwerk im Internet, das insgesamt über acht Millionen Geschäftsleute und Berufstätige zur Selbstdarstellung, zum Netzwerken, zur Jobsuche und zum Chatten nutzen. Bis heute ist die Xing-Gruppe „Coaching“ auf 3.800 Mitglieder angewachsen und damit die größte Xing-Gruppe mit dem Schwerpunkt Coaching. Denn es haben sich bald etliche ähnliche Gruppen gegründet.
Ziel der Xing-Gruppe „Coaching“ ist der fachliche, kollegiale Austausch zwischen ausgebildeten und praktizierenden Coachs oder sich in einer Coaching-Ausbildung befindlichen „Coachs in Spe“ zu gewährleisten. So kann man auf der Startseite lesen. Deshalb wurde eine „Einlasskontrolle“ installiert: „Die Berufsgruppen Trainer (Sport/Business etc.), psychologische Psychotherapeuten und Diplom-Psychologen, Consultants, Seelsorger und Diplom-Pädagogen ohne entsprechende Coaching-Ausbildung werden nicht a priori in die Gruppe aufgenommen“, kann man dort lesen.
Beate Reisinger verabschiedete sich aus beruflichen Gründen Ende Juli 2009 aus der Moderatoren-Rolle. Die Gruppe wird seitdem von Véronique Hartmann-Alvera, Ellen Johannsen und Nico Rose moderiert. Kurz darauf wurde über „Wertschätzung“ diskutiert. Immer wieder gab es offenbar Postings, die Anlass zu Unmut gegeben haben. Kommentare darauf sprachen persönliche Angriffe, Ablehnung und Schärfe in der Diskussion an, andere forderten „mehr Humor“.
Drei Wochen später erreicht die Gruppenmitglieder heute eine Rücktrittsankündigung ihrer Moderatoren, die sofort Anlass zur erregten Diskussion auf Xing wird. Moderatorin Véronique Hartmann-Alvera erläutert daraufhin ihre persönliche Entscheidung: „Als ich die Moderation der Gruppe Coaching übernahm hatte ich eine Vision. Darin sollte der Begriff ‚Coaching‘ aus dem inflationären, allgemein gebräuchlichen Kontext, geschält werden und einen professionellen Zugang ermöglichen. Auch sollte sich eine Art politische ‚Lobby‘ bilden, die für Qualität im Coaching, deren Messbarkeit und vielleicht in der Zukunft für den Schutz des Berufsstands Coach eintritt. (…)“ Offenbar hält diese Vision der Wirklichkeit in der Gruppe nicht stand. „Coaching-Report“ zitiert aus der Begründung zentrale Aspekte:
Mein Fazit: Ich denke, Xing hat als Marketinginstrument durchaus seine Berechtigung (Punkt). Genauso wie jeder Einzelne die Möglichkeiten darin nutzen sollte, soweit sie/er in der Lage dazu ist. Dass diese Ziele allerdings nicht mit meinen Zielen und Visionen einer virtuellen Gruppe mit professionellen Coachs kompatibel sind - das steht nun auf einem ganz anderen Blatt. Sollte bei Ihnen nun der Eindruck entstehen, dass ich frustriert von dannen ziehe, so wäre dieser nicht richtig.“
(tw)
Weitere Informationen:
www.xing.com/net/coaching