17.11.2009
Das Bonner Unternehmen „100 Consulting“ befragte jüngst 310 Führungskräfte aller Unternehmensgrößen aus Deutschland nach ihren Führungswechselerfahrungen. Die Ergebnisse machen nachdenklich: Rund 75 Prozent aller Führungskräfte wechseln vom alten in den neuen Job in den „unternehmerischen Ausnahmezustand“ – Reorganisation, Neugründung oder Sanierung. Doch fast die Hälfte (47,8%) der Befragten weiß beim Führungswechsel nicht genau, was von ihnen erwartet wird. Die Ziele sind vage (32,3%) oder werden gar nicht expliziert (15,5%).
„Um so dringender ist es, dass die Unternehmen ihre neuen Führungskräfte systematisch dabei unterstützen, schnell wirksam zu werden“, so Michael Seipel, der zusammen mit Jörg Hemmelskamp die Studie „Führungswechsel erfolgreich gestalten“ initiierte. Doch daran hapert es offenbar. Knapp 44 Prozent bewerten die Unterstützung bei ihrem Führungswechsel durch das Unternehmen mit der Schulnote „ausreichend“ – oder schlechter. Dabei wissen die Führungskräfte sehr wohl, welche Maßnahmen besonders effektiv sind, um ihnen den Einstieg zu erleichtern: Erwartungsklärung und Zielvereinbarung mit dem Vorgesetzten (76,1%), Einzelgespräche mit allen Mitarbeitern (76,1%) sowie Erfahrungsaustausch mit anderen Führungskräften im Unternehmen (62,2%).
Weil dies offenbar nur unzureichend erfolgt, schätzen die Befragten die mittlere Wirksamkeit von Führungswechslern in den ersten neun Monaten gerade einmal mit 60 Prozent ein. Die Wirksamkeit ließe sich mit geeigneten Maßnahmen wie Coaching wohl steigern, so Seipel. (tw)