20.03.2009
“A world which calls for more flexible, responsive and sophisticated leaders, also calls for more flexible, responsive and sophisticated coaches”, bringen Michael Cavanagh von der australischen Sydney University und Stephen Palmer von der britischen City University in London im Editorial das Anliegen der aktuellen Schwerpunkt-Ausgabe der Zeitschrift „International Coaching Psychology Review“ (ICPR) auf den Punkt.
Bedingt durch die globale Wirtschaftskrise stehen die Governance von Unternehmen sowie das Verhalten und die ethische Fundierung ihrer Führungskräfte in Frage, konkretisiert Gastherausgeber Travis J. Kemp von der australischen The Teleran Group: „Wir erleben im Bereich der Führungskräfteentwicklung zurzeit eine Bewegung hin zu einem tieferen Prozess des Nachdenkens über das Selbstverständnis von Führungskräften“, so Kemp. „Wir bekommen mehr Akzeptanz dafür, dass solche Themen wichtig und wirksam sind.“
Ein Beleg dafür, der schon früh ansetzt, stellt die Integration von Coaching-Skills in die MBA-Ausbildung dar, wie Barbara Wood und Sandy Gordon in ihrem Beitrag am Beispiel der University of Western Australia darstellen. Doch muss auch ad hoc etwas getan werden. Eric Nelson und Robert Hogan von Hogan Assessment Systems zeigen die dysfunktionalen Verhaltensmuster – oder die „dunkle Seite“ – der Führungspersönlichkeit dar; und wie man solche Schreckensszenarien, mithilfe von Coachs, verhindern kann. Nun brauchen wir als Rahmenbedingung für eine gesunde Führungskultur auch ein Gesundheitssystem, das Menschen nicht nur reparieren will, plädieren die Kanadier Lindsay G. Oades und Kollegen. Coaching, das sich an der positiven Psychologie orientiert, kann zu solch einer Organisationsentwicklung beitragen.
Weitere Beiträge im Heft thematisieren die psychologische Bindungstheorie (Bolby), die emotionale Intelligenz oder die Coaching-Beziehung. (tw)
Weitere Informationen:
www.bps.org.uk/coachingpsy/publications/international-coaching-psychology-review/icpr-vol-4-issue-1---march-09$.cfm