21.09.2009
„Ich bin im AC durchgefallen“. So mag ein Coach häufig hören, wenn der Klient bei ihm erstmals anklopft. Denn Coaching und Training sind typische AC-Folgemaßnahmen, ob es nun gilt, Defizite zu kompensieren oder neue Herausforderungen zu meistern. Während die positiven Konsequenzen wie Karrieresprünge für die Betroffenen erwünscht sind, sind es vor allem die negativen Emotionen, die nun plötzlich (weg-) gecoacht werden sollen.
Dass Coachs hier oft als „Feuerwehr“ engagiert werden, um Schadensbegrenzungen durch schlecht designte ACs, unklare Ziele oder überforderte Personaler zu leisten, dass Coaching und Coachs an dieser Stelle viel zu oft von Unternehmen instrumentalisiert werden und gute Miene zum bösen Spiel machen, beleuchten die managerSeminare-Autorinnen Sabine Engel und Anne Kimmle weniger. Ihr Blick ist auf den Klienten gerichtet. Auch dieser mag dazu neigen, das Coaching zu instrumentalisieren, sich Trost, Unterstützung oder Ähnliches beim Coach zu holen. Die Autorinnen warnen an dieser Stelle davor, sich bei der notwendigen Emotionsarbeit mit den „Durchgefallenen“ – einen Begriff, den Diplom-Psychologen in Zusammenhang mit Eignungsbeurteilungen in der Regel vermeiden – zu verstricken.
Im Coaching sollen persönliche Hemmschuhe bewusst gemacht und anschließend Selbstvertrauen wieder aufgebaut werden. Zur anschließenden Auseinandersetzung mit den AC-Ergebnissen raten die Autorinnen Rollenspiele vor der Videokamera, Schatten-Coaching und Training an. Insbesondere plädieren sie für ein hohes Maß an Strukturierung und Transparenz im Coaching nach einem AC und resümieren: „Coaching nach einem AC ist kein leichtes Unterfangen“. (tw)
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