23.01.2009
Das weit verbreitete Dogma, Coachs dürften ihren Klienten keine Ratschläge geben, fußt auf einem Missverständnis, so Dehner. Konkrete Ratschläge im Coaching sind oft nicht nur hilfreich, sondern manchmal sogar unverzichtbar. Und Klienten, insbesondere im Top-Executive-Bereich, fordern sie sogar ein.
In der psychotherapeutischen Ausbildung wird gelehrt, dass bei Ratschlägen gegenüber Klienten Vorsicht geboten sei. Das Problem dort sind aber oft unsichere und orientierungslose Patienten, die alles befolgen würden, was der Therapeut sagt, aus Angst, seine Unterstützung zu verlieren. Das ist im Coaching anders: Hier treten dem Coach selbstbewusste und selbstbestimmte Klienten gegenüber, die kein Problem damit haben, zu einem Vorschlag „Nein“ zu sagen, wenn sie ihn für nicht adäquat oder unbrauchbar halten. Deshalb ist die Gefahr, dass im Coaching Vorschläge aus reinem Anpassungswillen angenommen werden, eher gering. Wenn man glaubt, einen Klienten mit dem Satz „Ratschläge sind Schläge – auch im Coaching“ schützen zu müssen, unterstellt man damit eine dominante Beziehung, die es im Coaching ohnehin nicht geben sollte, so Dehner. (tw)
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