23.06.2008
Beeindruckend ist darunter der Bericht von Dr. Karin von Schumann, wie sie sich von ihren Klienten Feedback holte. Dazu warb sie zunächst Thomas Steiniger, Projektleiter beim Münchener GEVA-Institut, als Experten für Evaluation ein. Er stellte das Sample zusammen: 18 Klienten, die einen Coaching-Prozess von mindestens 15 Stunden bei ihr durchlaufen hatten. Das Sample wurde tariert nach Alter, Geschlecht, Hierarchie-Ebene und Branchenzugehörigkeit sowie einem Abstand von mindestens einem Jahr zum Coaching-Prozess. Dann kam ein Fragebogen zum Einsatz, der die Bereiche Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität abdeckte. Bei den Aspekten, die von weniger als 50 Prozent der Befragten mit „sehr gut“ bewertet wurden, schaute die Autorin genauer hin, um Verbesserungspotenzial zu heben.
So fiel ihr auf, dass mehr als die Hälfte aller Befragten befand, dass sie als Coach (nur) „ziemlich gut“ deutlich mache, was sie leisten kann und was nicht. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede im Hinblick auf Geschlecht und Hierarchie-Ebene: Die männlichen Klienten und die hoch in der Hierarchie-Ebene angesiedelten waren hier nicht überzeugt. Auch das Alter spielte eine Rolle.
Besonders positiv notierten die Klienten allerdings, wie ihr Coach es schaffte, sich zu Beginn des Coaching-Prozesses ein Bild über die konkrete Situation des Klienten zu verschaffen. Optimierungspotenzial zeigte sich hingegen bei der Dokumentation der Entwicklungen und Veränderungen im Coaching-Prozess selbst. 70 bis 80 Prozent der Klienten bewerteten die Beziehungsdimension zum Coach als „sehr gut“. Auch den Grad der Zielerreichung schätzten die Klienten mit 83 Prozent als recht hoch ein. Frau von Schumann darf daher mit ihrer Arbeit sicher sehr zufrieden sein. Trotzdem hat sie noch mit persönlichen Interviews nachgesetzt, um Genaueres zu erfahren; sicher hat aber auch dieses der Beziehungspflege gedient. Ein letztes spannendes Thema dabei: Die Hälfte der Klienten hat sich inzwischen beruflich verändert.
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