02.02.2008
Wie es um die Qualitäten deutscher Führungskräfte bestellt ist, will das Projektteam Testentwicklung der Ruhr-Universität Bochum nun in einer breit angelegten Studie ganz genau wissen. Denn eins ist jetzt schon klar: Die meisten Mitarbeiter, die ein Unternehmen verlassen, geben ihren direkten Vorgesetzten als Grund an.
Engagierte und gute Mitarbeiter sind die Basis des Unternehmenserfolgs. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland nur wenige Mitarbeiter im Job hoch engagiert sind: 63 Prozent sind moderat engagiert, immerhin 14 Prozent haben innerlich bereits gekündigt. Die „Gallup Organization“ bezifferte im Jahr 2006 die Kosten, die durch mangelndes Engagement von Mitarbeitern entstehen, auf 72 Milliarden Euro. Die Leistung und das Verhalten von Führungskräften geraten angesichts solcher Zahlen zunehmend in die Diskussion. Entscheidend ist dabei die Einschätzung der Führungskräfte durch die Mitarbeiter. Denn laut Kets de Vries, einem der führenden Managementdenker, schätzen sich nur zehn Prozent aller Führungskräfte selbst richtig ein, der Großteil überschätzt sich.
Seit kurzem steht ein Fragebogen im Internet, mit dem Beschäftigte ihre Vorgesetzten bewerten können. Neben einigen Fragen zu ihren persönlichen Sichtweisen steht dabei die Beschreibung der eigenen Vorgesetzten im Fokus. Mit Hilfe des Bochumer Inventars zur Führungswirksamkeit (BIF) können Mitarbeiter das Verhalten ihres Chefs und ihr Verhältnis zu diesem einschätzen. Die Fragen beziehen sich auf Aspekte wie „Vertrauen“, „Akzeptanz“, „Fairness“ oder „Aufgabenmanagement“. Die Ergebnisse zu den einzelnen Bereichen werden anhand eines Profils dargestellt und einzeln erläutert. Der Test dauert insgesamt rund 30 Minuten. Auf Wunsch bekommen sie innerhalb weniger Tage eine Auswertung per E-Mail. Die Teilnahme an der Studie ist kostenfrei und anonym. (tw)
Weitere Informationen:
www.testentwicklung.de