11.02.2008
Es kommt nicht oft vor, so Kommentator Karl-Heinz Büschemann, dass Unternehmenschefs ehrliche Sätze von sich geben, bei denen jeder auf Anhieb weiß, dass sie stimmen. Wenn das passiert, reagiert das Publikum eher erschrocken. Denn normal ist das nicht. Man rechnet stattdessen mit selbstgefälligen PR-Phrasen, hermetischen Sprachregelungen und nichtssagenden Wortketten, die mehr verschleiern als erklären.
Doch: Wie sollen die Menschen Vertrauen in die Konzerne fassen, wenn eine der wesentlichen Aufgaben ihrer Manager darin besteht, ihre Leistungen für die Medien schönzufärben und die wahren Vorgänge im Unternehmen zu vernebeln?
Und daran sind wohl auch die Medien mit schuld: "Wir können gar nicht so viele Geschichten erfinden, wie die Zeitungen drucken wollen“, wird ein Ex-Konzernsprecher von Volkswagen zitiert. Der Zynismus hat Methode – offenbar auf beiden Seiten.
Besser wäre mehr Ehrlichkeit und Transparenz. Das ist bekannt – auch den Managern. Doch sie halten sich nicht dran. Bliebe zu fragen, doch das unterlässt der SZ-Kommentator, ob wir, das Publikum, denn auch die Wahrheit wirklich hören wollen. Vielleicht müssten wir uns ja auch von ein paar Vorurteilen trennen? (tw)