25.08.2008
Eine regionale Umfrage belegt zum ersten Mal anhand konkreter Zahlen die weite Verbreitung von Supervision in sozialwirtschaftlichen Organisationen sowie in gewerblichen Unternehmen. Die Umfrage richtete sich an 1.000 Organisationen und Unternehmen des bayrischen Regierungsbezirks Unterfranken. Die Erstellung und Auswertung der Befragung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) initiiert und maßgeblich finanziell unterstützt.
86 Prozent der gewerblichen Unternehmen und 77 Prozent der sozialen Dienste und Einrichtungen nutzen demnach Beratungsangebote. Allerdings setzen beide Gruppen nach dem Befund der Studie Supervision sehr verschieden ein:
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: In jedem Fall wird über den Einsatz von Supervision auf der Leitungs- oder Geschäftsführungsebene entschieden. Außerdem ist die Klärung von Konflikten bei beiden Gruppen ein wichtiges Ziel der meisten Beratungen.
Professorin Dr. Doris Rosenkranz von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und Edmund Görtler vom Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitut Modus in Bamberg geben den Supervisoren einige Tipps mit auf den Weg: „Neue Zielgruppen in Unternehmen könnten durch eine erweiterte Beschreibung des Supervisionsangebots mit einem stärkeren Akzent auf Teamentwicklung und Konfliktlösung erreicht werden.“ Sinnvoll wären hier kürzere Supervisionsdauern als bei sozialen oder kommunalen Einrichtungen. Aber auch dort sehen die beiden Experten gute Perspektiven für den Berufsstand der Supervisoren: „Bei Kommunen, Schulen und vorschulischen Einrichtungen ist die Supervision noch deutlich unterrepräsentiert.“ (tw)