30.01.2008
In letzter Zeit mehren sich Veröffentlichungen zum Thema „Achtsamkeit“. So veröffentlichten soeben Jonathan Passmore von der britischen University of East London und sein Kollege Oberdan Marianetti im The Coaching Psychologist (3/07) einen Beitrag zum Thema. Sie legen dar, dass Achtsamkeit, ein Konzept dass beispielsweise im Buddhismus höchste Anerkennung gefunden hat, auch schon in psychotherapeutischen Schulen rezipiert wurde – beispielsweise von Carl Rogers oder Fritz Perls.
Achtsamkeit (engl.: Mindfulness) kann von jedem gelernt und praktiziert werden. Die Forschung unterscheidet vier Elemente:
Schon seit den Arbeiten des Verhaltensmediziners und Psychosomatikers Jon Kabat-Zinn in den 80er Jahren gibt es ernst zu nehmende und seriöse wissenschaftliche Forschung zum Thema. Der US-Amerikaner Kabat-Zinn entwickelt das Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Seine Kollegen Zindel Segal, Mark Williams und John Teasdale entwickelten diese Methode weiter zur Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT). Es liegen etliche Evaluationen vor, die die Wirksamkeit des Achtsamkeitstrainings bei Kranken (Depressiven, Sucht- und Schmerzpatienten) belegen. Achtsamkeitstraining ist zudem die Methode der Wahl bei Stresssyndromen.
Passmore und Marianetti zeigen in ihrem Beitrag nun auf, wie Achtsamkeit in der Coaching-Praxis zur Anwendung kommen kann:
Auch im deutschsprachigen Raum gibt es entsprechende Aktivitäten. Im Februar 2006 fand in der Fachklinik für Psychosomatische Medizin in Pulsnitz bei Dresden eine Tagung zum Thema Achtsamkeit statt. Als Tagungsdokumentation erschien im vergangenen Jahr das von Ulrike Anderssen-Reuster herausgegebene Buch „Achtsamkeit in Psychotherapie und Psychosomatik“. Die Leser erhalten in diesem Fachbuch einen recht speziellen, aber dafür umfassenden Einstieg in das Thema. Ebenfalls sei auf das Buch von Ingeborg und Thomas Dietz „Selbst in Führung“ verwiesen. Dieses Buch leitet anschaulich und mit konkreten Übungen gespickt zum Selbst- oder Fremd-Coaching an. (tw)