Vom Homo Sapiens zum Homo Sedens

03.12.2007

Warum Joggen, der Gang ins Fitnesszentrum oder andere körperliche Ertüchtigungen dem Schreibtischtäter nicht ausreichend helfen, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Dickleibigkeit zu bekämpfen.

Der moderne Mensch sitzt einfach zu viel, meist die Hälfte der Zeit, in der er wach ist. Und den Rest der Zeit ist der „Bürohengst“ auch zu wenig in Bewegung. Jedenfalls zu wenig, um dem Risiko von Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Dickleibigkeit oder anderen Ursachen eines vorzeitigen Todes zu begegnen. Dies meldet der Online-Dienst „Telepolis“.

Das lange Sitzen vor den Bildschirmen während der Arbeit und in der Freizeit geht zu Lasten einer weitgehenden Inaktivität der Muskeln – und damit werden die Enzyme, die das Fett verbrennen, ausgeschaltet. Kurze, auch anstrengende Muskelkontraktionen durch Sport kompensieren die von einer längeren muskulären Inaktivität ausgehenden physiologischen Folgen nicht, wollen die Wissenschaftler Marc T. Hamilton, Deborah G. Hamilton und Theodore W. Zderic von der University of Missouri-Columbia (USA) herausgefunden haben.

Die Wissenschaftler untersuchten Menschen und Tiere, um zu sehen, was mit dem Fett bei der sitzenden Inaktivität geschieht. Denn die physiologischen Auswirkungen langen Sitzens wurde bislang zu wenig untersucht. Bei Mäusen und Ratten bleibt das Fett, wenn diese sich nicht bewegen, im Fettgewebe und gelangt nicht ins Blut, um an die Muskeln zu gelangen, wo es verbrannt wird. Zudem werden durch Inaktivität die Lipasen, die Enzyme, die das Fett spalten, nach wenigen Stunden des Sitzens auf einen Wert zurückgefahren, der nur noch zehn Prozent des normalen entspricht. Das habe sich auch bei dem in Muskeln von Menschen injiziertem Fett gezeigt. Mit den Lipasen sinkt auch HDL, das überschüssiges Cholesterin zur Leber transportiert und damit aus dem Körper schafft.

Es spielt übrigens keine Rolle, ob man am Computer Hände und Arme bewegt, da die großen Muskeln, die viel Fett verbrennen, sich vor allem in den Beinen und im Rücken befinden. Viel wichtiger als der Freizeitsport sei deshalb, regelmäßig aufzustehen und mal herumzulaufen. (tw)

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