22.03.2007
Frauen seien teamorientierter, kommunikativer und könnten besser motivieren, so sagt man. Sowohl in der generellen Bewertung des Führungsstils als auch in der Bewertung einzelner Eigenschaften zeigen sich keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen, meldet nun das IFAK Institut aus Taunusstein. Ob Chef oder Chefin - auch in der Zufriedenheit mit den Vorgesetzten gibt es keine Unterschiede. Befragt wurden in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage Ende 2006 bundesweit 664 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahre. Dabei zeigt sich, dass in Deutschlands Führungsetagen nach wie vor der "klassische" Stil des Chefs bzw. der Chefin dominiert: die Vorgesetztenrolle wird hierarchisch gelebt ("top-down"); 52 Prozent der Befragten mit weiblichen Vorgesetzten beschreiben so das Verhalten ihrer Chefin, 54 Prozent sind es bei männlichen Vorgesetzten. Dagegen bezeichnen 44 Prozent, die eine Frau als direkte Vorgesetzte haben, den Führungsstil mit "wie eine Teamkollegin", 41 Prozent derjenigen mit männlichen Vorgesetzten empfinden diesen "wie einen Teamkollegen".
Das differenzierte Urteil über den Chef bzw. die Chefin wurde an Hand von 32 Einzelkriterien ermittelt. Wie die Bewertung der einzelnen Eigenschaften, so ist auch die Zufriedenheit mit den direkten Vorgesetzten insgesamt nicht geschlechtsabhängig: Chefs und Chefinnen bekommen in der IFAK Studie die gleichen Noten, Chefs eine 2,50 und Chefinnen eine 2,57 (auf einer 6er Skala von 1 = sehr zufrieden bis 6 = sehr unzufrieden). Entscheidend für die Gesamtbewertung ist dagegen der Führungsstil: Wer einen autoritären Führungsstil an den Tag legt, kommt in der Gesamtbewertung mit einer Note von 2,72 schlechter weg als jemand, der einen kollegialen Führungsstil lebt (2,20). (tw)
Weitere Informationen:
http://www.ifak.com