02.12.2007
Führungskräfte sind besonders stark gefährdet, narzisstisch getönte Selbstüberschätzungen zu entwickeln. Prozesse der Selbst- und Fremdselektion bedingen, dass Personen, die von sich überzeugt sind und sich positiv präsentieren, leichter als andere in Führungspositionen aufsteigen. In einer einmal erreichten Führungsposition trägt der Mangel an authentischem Feedback zu unrealistischen Selbstwahrnehmungen bei.
In Heft 3/07 der Zeitschrift „Wirtschaftspsychologie“ werden Probleme narzisstischer Selbstwertschätzung im Führungskontext behandelt. Das Besondere am Beitrag sind die Autorinnen: Dr. Christine Kaul ist Leiterin Geschäftsfeld Management Coaching der Volkswagen Coaching GmbH. Aline Vater und Professorin Dr. Astrid Schütz sind Expertinnen zum Thema Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der TU Chemnitz.
Der Beitrag bringt also zunächst einmal einen handfesten Aufriss zum Stand der wissenschaftlichen Forschung. Das unterscheidet ihn von anderweitigen populären oder psychoanalytischen Texten. Anhand eines Fallbeispiels werden sodann mögliche Interventionen im Rahmen eines Coaching-Prozesses ausführlich illustriert. (tw)