30.10.2007
Irene Portnoy ist Journalistin und hat drei kleine Kinder. Die nerven sie zunehmend. Jetzt nach Ablauf der Elternzeit möchte sie wieder zurück ins Berufsleben. Sie will ihr Leben ändern und benötigt dringend berufliche Erfolgsergebnisse. Doch weil sie es allein und auch mithilfe ihres Gatten offenbar nicht schafft, braucht sie einen professionellen Coach. Der soll sie aus dem „Kinder-Chaos“ heraus holen und wieder ins Leben zurück katapultieren. So ihre Selbstbeschreibung. Sie taucht also ab ins Internet, um den geeigneten Retter oder Retterin zu finden...
“wirtschaft+weiterbildung“ bringt nun in der Ausgabe 11/12-07 ihren Erfahrungsbericht. Es ist ein sehr subjektiver Bericht - und ein Einzelfall. Das hindert Chefredakteur Martin Pichler nicht daran, dies zum Lehrstück hoch zu stilisieren: „Die unterschiedlichen Coaches, zu denen sie via Internet Kontakt aufnimmt, liefern leider zu genüge Beispiele dafür, wie Coaching nicht funktioniert: Es gibt zu viele Ratschläge, zu viele kognitive Analysen, zu viele pädagogische Appelle.“
Eine recht eigenwillige Lesart dieses Falls, die an der Sache durchaus vorbei zu gehen scheint und eine unzulässige Verallgemeinerung darstellen dürfte. „Aus dem Leben einer Therapie-Hopperin“ - könnte man einen solchen Fall eben auch klassifizieren sowie weiteres anführen und diskutieren - beispielsweise den Eindruck, dass hier ein Einzelfall journalistisch instrumentalisiert wird. (tw)