Führungskräfte altersgerecht führen

23.07.2007

Unternehmen müssen erfahrene Spitzenkräfte anders behandeln als junge Aufsteiger.

Im internationalen Wettbewerb haben nur gesunde und leistungsfähige Organisationen, die über gesunde und leistungsfähige Führungskräfte verfügen. Für das obere Management ergibt sich daraus vermehrt die Aufgabe, nicht nur erfolgreiche Strategien und schlagkräftige Strukturen für die Organisation zu gestalten, sondern vor allem auch ihre Führungskräfte richtig zu führen. In vielen Unternehmen sei man hiervon noch sehr weit entfernt. Je höher die Führungsfunktion, desto weniger werde die Führungskraft in der Regel von ihrem Vorgesetzten auch wirklich geführt, so der Tenor von HR-Management-Experte Andreas Krafft vom Malik-Management-Zentrums St. Gallen in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung.

Neuer wichtiger Aspekt sei dabei das Alter. Früher habe man sich schnell von Führungskräften getrennt, wenn man meinte, sie würden nicht mehr mithalten können. Heute erkenne man einen schleichenden Fachkräftemangel.

Es sei nicht die Aufgabe des oberen Managements, die Führungskräfte zu verändern; es sei Aufgabe, diese so zu nehmen, wie sie seien und das zu nutzen, was sie am besten können. Alles andere führe schnell zu Misstrauen, Frustration und Konflikten. Ganz besonderen Augenmerk brauchten die 50- und 60-jährigen Führungskräfte, eine Generation, auf die in den letzten Jahren wegen ihrer vermeintlichen Inflexibilität sehr geschimpft wurde. Die Vorgesetzten der älteren Führungskräfte müssten darauf achten, wie diese ihre Wissensbasis erneuern und ihre durch Umorganisationen und neuen Systeme geminderte Selbstsicherheit zurückgewinnen könnten. Gemeinsam sollten die Betroffenen daran arbeiten, dass die Entwicklung dieser Altersgruppe nicht in Betriebsblindheit, Unlust und Alterssturheit münde, sondern dass ihre wertvolle Erfahrung in brauchbares Know-how für die jüngere Generation überführt werde.

Es sei auch wichtig, auf eine möglichst aktive Phase nach der Pensionierung vorzubereiten. Dies erreiche man nicht, indem man die Älteren aufs Abstellgleis stelle. Ein probates Mittel, um 50-Jährige wieder zu aktivieren, sei eine intensive Aus- und Weiterbildung. Am besten entwickeln sie sich, indem sie die Gelegenheit erhalten, als Lehrer, Mentoren, Coaches oder Berater für Jüngere zu agieren. Dies bringe Vorteile für jeden mit sich. (tw)

Weitere Informationen:
www.sueddeutsche.de

Coaching-Newsletter

Sie möchten regelmäßig über Neuigkeiten der Coaching-Branche informiert werden? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Coaching-Newsletter, der monatlich über Hintergründe und aktuelle Entwicklungen im Coaching berichtet.

Nach oben