In vielen Unternehmen existieren nebeneinander zwei Formen von Coaching. Es gibt das Coaching durch einen unabhängigen, professionellen (externen) Coach. Und es gibt das Coaching durch den Vorgesetzten. Beide Formen schließen sich nicht aus, sie können sich ergänzen. Für das Coaching durch den Vorgesetzten gibt es allerdings Chancen und Risiken zu bedenken, zeigt Angelika Leder in der September-Ausgabe von wirtschaft + weiterbildung:
Die Chancen:
- Der Mensch steht im Mittelpunkt. Ein Unternehmen, das die Coaching-Kompetenz seiner Führungskräfte entwickelt, setzt auf Beziehungen (Anerkennung und Wertschätzung) und bindet so seine besten Mitarbeiter.
- Jedes Coaching-Gespräch fördert die Selbstverantwortung und die Selbsttätigkeit des Coachees. Führung ist "push", Coaching ist "pull".
- Der Vorgesetzte wird vom Macher, der den kompletten Überblick hat, zum Begleiter kreativer Lösungsfindungen in Bereichen, wo auch er sich nicht auskennt.
Die Risiken:
- Die Begriffe "Führung" und "Coaching" werden in Unternehmen häufig verwechselt. Eine unterstützende Haltung gehört zum Coaching, ist aber alleine kein Coaching. Coaching ist ergebnisoffen, Führung nie.
- Zum Coaching gehört Coaching-Kompetenz. Und die will in einer angemessenen Weiterbildung erworben werden. Wenn der Mitarbeiter der Führungskraft als Coach nicht vertraut oder sogar die Befürchtung hat, der Führungskraft gelingt die Trennung der beiden Rollen nicht, wird nicht nur Coaching schwierig - sondern auch Führung. Dazu gehört auch anzuerkennen, dass es Themen gibt, aus denen sich die Führungskraft coachend heraushalten sollte: Persönlichkeits- und Karriereentwicklung.
(tw)
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