29.10.2007
Für die Untersuchung sollten sich die Probanden an Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit erinnern sowie zukünftige Situationen ausmalen. Dabei untersuchten die Wissenschaftler Elizabeth Phelps und Tali Sharot von der New York University die Aktivitäten mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT).
So stellten sie fest, dass die Zukunft systematisch besser weg kommt als die Vergangenheit. Angenehme Zukunftsbilder zeichneten die Probanden in der Befragung wesentlich kräftiger als schöne Erinnerungen. Sie erschienen ihnen auch zeitlich besonders nahe. Dagegen wurden negative Zukunftsbilder weniger intensiv wahrgenommen; die Versuchsteilnehmer fühlten sich eher als Beobachter ihrer selbst.
Gleichzeitig werteten die Forscher aus, welches Hirnareal bei welcher Vorstellung besondere Aktivität zeigte. Zusätzlich zu den Regionen, die autobiografisches Wissen speichern, wurde auch der Mandelkern (Amygdala) aktiv, er ist vor allem für Emotionen zuständig. Wenn es um positive Aussichten in der Zukunft ging, kam zudem der rostral anterior cingulate cortex (rACC), eine gürtelförmige Struktur in der Großhirnrinde, ins Spiel.
Wenn das Gehirn sich über künftige Ereignisse Gedanken macht, so vermuten die Wissenschaftler, benutzt es dazu Wissen über die Vergangenheit - und bastelt daraus Zukunftsszenarien. Dafür benutzt es dieselben Schaltkreise, die es auch für die Vergangenheitsbewältigung braucht. Das für positive Ereignisse zuständige Netzwerk scheint dabei grundsätzlich aktiver zu arbeiten. Depressivität könnte eine Störung der neuronalen Pfade zwischen diesen beiden Arealen auslösen. (tw)
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www.nature.com